Lebenfutter: Pantoffeltierchen richtig Ansetzen und Vermehren

  • Hi,

    also ich habs auch schon öfter mit Heu versucht und keine guten Erfolge gehabt.
    Im Gegensatz finde ich den Bananenansatz furchtbar leicht.
    Man nimmt einfach ein Gurkenglas (also ich nehme immer eins ;)), füllt es mit Aquarienwasser und gibt ein Stückchen (je nach Glas, bei den großen ruhig 5cm) Banane hinein (die Schale muss getrocknetet sein, also schwarz und brüchig! Geht am besten auf der Heizung oder dem Kamin ;) ).
    Dann den Deckel drauflegen (nicht verschließen) - und warten.
    Manchmal dauert es gut 2 Wochen bis sich was tut.
    Man erkkennt die Pantoffels direkt unter der Wasseroberfläche als weißliche Wolke. wenn man das Glas bewegt, dann lösen sich aus der Wolke einzelne Wölkchen und versuchen nach unten zu flüchten.
    Bei vielen Jungfischen kann man solche Wolken auch "boosten" indem man ein 1x1cm großes Stückchen dazu tut wenn sich die ersten Pantoffels bilden. Am nächsten Tag hat man dann eine richtige Pantoffelschicht unter der Oberfläche schwimmen. Wenn die Schicht weniger wird einfach mit Schale nachbessern.


    So hats bei mir immer gut geklappt :)

  • Hallo an alle!

    Ich bitte euch in diesem Thema eine Beschreibung und gerne auch Bilder eurer Pantoffeltierchen Futterzucht zu geben. Ist es wirklich mit viel "Aufwand" verbunden? Welcher Pflegeaufwand ist nötig. Wie groß ist die Ausbeute und steht das Futter immer zur Verfügung...usw.?

  • Hallo,

    ich habs immer mit Heu gemacht und das war einfach. Dazu hab ich einen 5-Liter-Behälter genommen, Wasser aufgefüllt, eine Handvoll Heu reingegeben und das ganze mit abgestandenem Wasser (Untersetzer einer Kübelpflanze im Garten) angeimpft. Das Ganze in den Keller bei etwa 15° C gestellt. Nach zwei Tagen hatte ich Kahmhaut drauf, nach einer Woche dichte Wolken von Pantoffeltierchen. Nach drei Wochen hab ich einen neuen Ansatz gemacht und mit dem alten Wasser angeimpft. Gefüttert hab ich einfach, indem ich einen halben Teelöffel von der Brühe ins Aufzuchtbecken gegeben habe. Man sollte in dem Fall aber täglich etwas Wasser im Zuchtbecken wechseln. So hab ich einen Schwarm von 250 Rote von Rio aufgezogen.

    Vorteil: Kann jeder und kostet nix, kaum Pflegeaufwand, ergiebig
    Nachteil: stinkt nach einiger Zeit

    Gruß
    Martin

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    Einmal editiert, zuletzt von Martin_G (29. Juli 2011 um 08:37)

  • Hallo Martin,

    genau das ist wohl eines der besten Rezepte, Pantoffeltierchen zu züchten. :thumbup:

    Vielleicht sollte man den Nachteil in Fettschrift zeigen, denn dadurch ist schon so mancher Streit entstanden. Ja, bei uns auch schon! :D

  • Hallo Leute,
    ich möchte noch ein paar ergänzende Worte zu Jessicas "Rezept" anmerken. Selbstverständlich bleibt es jedem unbenommen, mehr als einen Ansatz anzusetzen. Dann klappt es auch mit den für eine erfolgreiche Zucht benötigten Mengen. Da man die Pantoffeltierchen nur am Übergang von sauerstofffarmen Wasser und sauerstofffreiem Wasser findet, macht es meiner Meinung nach Sinn die (sauerstoffhaltige) Oberfläche möglichst klein zu halten. Deshalb benutze ich lieber hohe Würstchengläser, an deren obersten zwei Zentimetern sich die Pantoffeltierchen aufhalten. Die Paramecien sauge ich dann mit einer Spritze ab, und verfüttere sie ungefiltert. Ich entnehme jeden Tag reihum aus einem anderen Glas, und füttere die Pantoffeltierchen zusätzlich mit einer Messerspitze von Kaffeeweißer. Kaffeeweißer gibt es von vielen Firmen, und obwohl die Zutaten überall gleich sein sollen, funktioniert die Paramecien-Zucht nur mit Kaffeweißer der Firma wo es ALlDIe schönen Sachen gibt (selbst probiert und von anderen Züchtern bestätigt). Das entnommene Wasser wird durch Osmosewasser ( Aquarienwasser könnte andere Organismen enthalten, die die Zucht beeinträchtigen) ersetzt, wobei die Schichtung des Wassers nicht komplett zerstört werden darf. Nach mehreren Wochen gebe ich wieder ein Stückchen Bananenschale dazu. So kann man sehr lange Zeit mit den gleichen Ansätzen arbeiten, bis wieder ein paar unschuldige "Wiener" dran glauben müssen. Das Auswaschen der Gläser ist schon aus olfaktorischen Gründen nicht zu empfehlen. Die Gläser können auch mehrere Monate ruhen, und werden dann einfach wieder neu mit getrocknetter Banananschale bestückt.
    Die Paramecien-Zucht ist nur dort sinnvoll, wo wir es mit Fischbrut zu tun haben, die so klein ist, dass sie frisch geschlüpfte Artemianauplien nicht überwältigen kann, und kann schon von der Ergiebigkeit her nur eine Zwischenlösung sein.
    Gruß Frank