Heros spec. „Tapajós“
Heckel (1840)
Heros spec. „Tapajós“ gehört zu den vielen noch unbearbeiteten Arten/Formen aus dem großen Kreis dieser recht groß werdenden Buntbarschen. Fälschlicherweise werden diese (und auch viele andere Heros stets als Standortvariante von Heros efasciatus (Heckel 1840) gestellt. Dieses kommt zustande weil Kullander in seiner Revision (The first modern phylogenetic revision of the Neotropical cichlids 1983)diese Behauptung aufstellte sie jedoch bis heute nicht wissentschaftlich begründete.Leider wird diese Behauptung trotz fehlender Begründung in der aquaristischen Literatur bedenkenlos verwendet, so auch in der mittlerweile als unumgängliches Werk für Cichlidenfreude „Die Buntbarsche Amerikas 1“ ( Stawikowski & Werner 1998 ). Leider verbreitet sich diese Bezeichnug auch sehr schnell in Internetforen weltweit. Ich ziehe deshalb die Bezeichnung Heros spec. „Tapajós“ vor.
H. spec. „Tapajós“ wurde erstmal von den Aquarianern Kranz,Breidohr,Werner und Zucker nach Deutschland eingeführt. Der Fundort dieses Cichliden ist der Rio Tapajós und liegt etwa 20 Bootsmiuten von der Stadt Santarém flussauf entfernt. (pers. Mitteilung)
Im gleichen Flussabschnitt wurden auch Crenicichla mamorate, C. Acitirostris sowie Caquetaia spectabilis und verschiedene Welse und Salmler gefunden.Etwa zwei Jahre später wurde ein sehr ähnlicher Cichlide direkt bei Santarém gefunden der sich nur anhand der Gesichtszeichnung von H. spec. „Tapajós“ unterscheiden lässt, leider werden beide Standortvarianten (oder eigenständige Arten???) viel zu oft verwechselt bzw. falsch benannt. H.spec. „Tapajós“ hat im Gegensatz zu Heros spec. „Sanatrém“ eine wesentlich breitere Linienstruktur im Kopf und Gesichtsbereich als Heros spec. „Tapajós“ und bleibt nach meinen bisherigen Beobachtungen auch ein ganzes Stück kleiner.
Ökologie
Der Rio Tapajós ein Klarwasser führender Fluss bildet sich aus zwei Flüssen, dem Teles Pires und dem Rio Juruena, der Teles Pires entspringt in der Serra Formosa einem Hochland im Mato Grosso während der Rio Juruena im Chapada dos Parecis entspring. Beide Quellen liegen etwa 500 km voneinander entfernt. Bei Canudos treffen beide Flüsse aufeinander und bilden hier die Rio Tapajós, mit beiden Quellflüssen bildet der Rio Tapajós einen ca. 2500 km langen Wasserlauf. Von Canudos bis zur seiner Mündung bei Santarém ist er immerhin noch 900 km lang.Wasserwerte im Fundgebiet von H. spec. „Tapajós“ zeigen folgende Werte: pH: 5,8 ;dGH:1;35µS/cm.
Haltung im Aquarium
H. spec. „Tapajós“ ist ein recht pflegeleichter Buntbarsch der bis zu 25 cm Totallänge erreichen kann, wie viele Vertreter dieser Gattung </ACRONYM>ist auch er nicht abgeneigt sämtliche sich im Aquarium befindenden Pflanzen restlos zu zerstören. Die Fütterung bereitet keine Probleme, von Erbsen bishin zum Regenwurm wird alles genommen.Wenn man diesen Buntbarsch zur Fortpflanzung bringen möchte sollte man das Wasser etwas aufbereiten, man muss ihm keine Bedingungen wie in seinem natürlichen Lebensraum schaffen aber dennoch ist weiches, leicht saures Wasser von Vorteil!H.spec. „Tapajós“ ist ein typischer Offenbrüter, die Aufzucht der Jungen bereitet keinerlei Schwierigkeiten.Die Geschlechter lassen sich wie bei fast allen Heros recht einfach unterscheiden.Die Männchen besitzen im Ggensatz zu den Weibchen eine ausgeprägtere Kopf / Gesichtszeichnung und bleiben meist etwas kleiner.
Literatur:
Kullander, The first modern phylogenetic revision of the Neotropical cichlids 1983
Stawikowski, R.&Werner, U. (1998 ) Die Buntbarsche Amerikas 1
Dittrich, DCG-Info 32(9):209-213