Heros severus

  • Heros severus

    [HECKEL 1840]

    Johan-Jakob Heckel (1790-1857) beschrieb die Gattung Heros 1840. Er gibt als Typusfundort Marabitanas am oberen Rio Negro (Brasilien) an. Heckel beschrieb H. Severus anhand eines 24 cm langen Exemplares.
    Der Gattungsname Heros bedeutet „Krieger“ oder „Held“ und spielt wahrscheinlich auf das „würdevolle“ Aussehen dieses bis zu 30 cm lang werden Cichliden an. Der Artenname „severus“ ist aus dem latainischen entnommen und bedeutet soviel wie „ernst“ oder auch „männlich“ und unterstreicht wahrscheinlich Heckels Eindruck beim Anblick dieses Cichliden.

    Die Typusart der Gattung HEROS ist der hier vorgestellte Vertreter H. severus.Allerdings wurde dieses nicht durch Heckel festgelegt sondern erst 42 Jahre später durch die Ichyologen Jordan & Gilbert(1882).

    H.severus ist der bisher einzige bekannte Maulbrüter der Gattung Heros. Allerdings wurden in der jüngeren Vergangenheit bisher noch nicht wissentschaftlich bearbeitete Cichliden von Aquarianern gesammelt die wahrscheinlich in die Art H. severus einzuordnen sind bei denen sich ebenfalls um Maulbrütende Vertreter der Gattung Heros handeln könnte.Das Verbreitungsgebiet von H. severus erstreckt sich über die Einzugsgebiete des oberen Rio Negro und des oberen und mittleren Rio Orinoco. Alle bisherigen Fundorte befinden sich in Venezuela und Kolumbien. Auch die noch nicht bearbeiteten H. sp. „Inirída“ wurde in Kolumbien gefunden.
    H.severus unterscheidet sich von anderen Heros-Arten dadurch das die die Vertikalbinden (die alle Heros aufweisen) nie ganz verschwinden, die zweite Vertiklalinie bleibt wie bei fast allen Heros-Arten/Formen stets sichtbar. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist das weitaus kleinere Maul und die relativ spitze Kopfform. Ausserdem ist die „Maulspaltenzeichnug“ bei Heros severus deutlich ausgeprägter als bei anderen Heros-Arten/Formen.Momentan sind zwei Heros bekannt die ziemlich sicher als H. severus bezeichnet werden können, sie unterscheiden sich lediglich in der für H. severus typischen roten Tüpfelzeichnung auf den Schuppen auf den Seiten, bei der ersten Form reichen diese Punkte bis zum Seitenlienenorgan, bei der zweiten Variante geht dieses Muster bis kanpp unter die Dorsale, wahrscheinlich ist dieses nur eine Farbvariante und keine eigenständige Art. Anders sieht es bei dem als Heros spec. „Inírida“ bekannten Cichliden aus. Umstritten ist das sich es auch bei diesem Cichliden um eine maulbrütende Variate handelt, allerdings enden bei diesem Vertreter der Gattung Heros die Tüpfelreihen stets vor der dritten Vertikalbinde.Ebenso verhält es sich mit einer weitern „Variante“ Heros spec. „Orinoco“ dieser allerdings unterscheidet sich von H. severus und H. spec. „Inírida“ dadurch das sie nicht rote sondern eine eher „schwärzliche“ Tüpfelzeichnung aufweisen die auf der vorderen Hälfte der Flanken zu mehr oder weniger regelmäßigen Längsreihen angeordnet sind und das sie eine eher grün-schwarze Schreckfärbung zeigen.

    Haltung im Aquarium

    Da wie eingangs bereits erwähnt ist H. severus sicherlich nicht als Zwergcichlide zu bezeichnen, mit einer Gesamtlänge von 30 cm und mehr zählt er sicher zu den Cichliden die man durchaus als Großcichlide bezeichnen darf. Trotz seiner Größe benötigt er nicht sonderlich viel Platz. Harmonierende!!! Paare kommen sehr gut in einem Aquarium mit einer Kantenlänge von 120 cm aus(pers. Aussage) Allerdings sind größere Behälter durchaus vorzuziehen! Wie viele Heros – Arten / Formen benötigt auch H. severus seiner Größe angepasstes Futter, ich füttere jede gängige Trocken und Frostfuttersorte. Gern ist H. severus auf der Jagd, füttert man zum Beispiel maulgerechte Garnelen oder Regenwürmer ist es eine wahre Freude den Tieren bei der Jagd zuzusehen.Auch Gurke,Salat,Löwenzahn usw.werden von H.severus gern genommen.Von Heros- Arten/Formen ist bekannt das sie sich recht gern an Pflanzen vergreifen, dieses konnte ich bei Heros severus ebenfalls beobachten allerdings nicht so ausgeprägt, man kann durchaus versuchen H. severus in einem mit relativ robusten Pflanzen wie Cryptocorine oder Anubias zu pflegen, ich habe H. severus schon in echten Hollandbecken schwimmen sehen ohne das auch nur eine einzige Pflanze angekabbert wurde. In der gängigen Fachliteratur werden Haltungstemperaturen zwischen 28 und 31°C angegeben. Aus eigener Erfahrung weiß ich das man die Tiere auch bei weitaus niedrigen Temperaturen erfolgreich halten und auch vermehren kann.Die so oft bemägelte nicht so gut ausgeprägte Gattentreue bei Heros-Arten/Formen ist bei H.severus nicht unbedingt zutreffend, wenn sich erst einmal ein Paar gefunden hat ist es wahrscheinlich das dieses sich ein Leben lang treu bleibt.


    Literatur:
    Die Buntbarsche Amerikas (Stawikowski&Werner 1998 )

    DCG-Info 34 (4) 88-91,32 (9) 209-213,33 (2) 37- (Peter Dittrich)

    DCG-Info 32 (5) & 32(6) Augenfleckbuntbarsche (Krahnefeld,Hohl,Schmitt,Junkel,Nordhausen,Oehler)

    Text & Fotos: Peter Dittrich


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