Regenwasser vs. Technik

  • Hallo Zusammen,

    da viele von uns bestimmte Fischarten pflegen,die weiches klares Wasser brauchen und einen PH- Wert von 6,0- 6,7 brauchen.
    Kommt man manchmal ganz schön ins Schwitzen um diese Werte auch nach einem Wasserwechsel zu halten.
    Da das Wasser in verschiedenen Regionen unterschiedliche Härtegrade hat. Am glücklichsten sind diejenigen mit einem weichen Leitungswasser ;)

    Das geht los mit Torf, Kati, Osmose usw. um das Wasser weich zu kriegen...
    Hier bei uns in Deutschland gib es relativ viel Regen. Ich persönlich kenne viele Aquarianer, welche Regenwasser für die Becken bzw. Zuchtanlagen nutzen.

    Einige nutzen das Regenwasser praktisch "ungefiltert" direkt zum WW. Andere filtern zum ersten mechanisch über Watte für grobe Verunreinigungen und lassen das Regenwasser anschl 24h über UV laufen. Letzteres ist sicherlich eine Frage des Raumangebotes da min. Zwei große Behälter genutzt werden. Eigenheim ist hier m.E. unerlässlich.

    Das Größte Problem, die Auffangfläche (Hausdachfläche) und sekundär die Niederschlagsmenge als solches stellen hier das größte Problem. Zur Gewinnung sollte das erste Wasser, welches vom Dach bei einsetzendem Regen kommt verworfen werden, da noch viel zu viele Verunreinigungen enthalten sind.


    Frage- reicht der Regenwasservorrat auch bei ausbleibendem Regen?

    Frage- In manchen Regionen sind große Industrie-Anlagen, Farbriken, etc...in der Umgebung, dort kann bei Windwechsel schon regelrechter Chemiedreck vom Himmel kommen, bzw.es zu Schwankungen der Regenwasserwerte kommen ?


    Dies sind sicherlich nur zwei Fragen, denen man sich stellen sollte.
    Bei optimalen Bedingungen ist dies die Kostengünstigste Gewinnung von Weichwasser für die Pflege von Fischen. Persönlich verwende eine Umkehrosmose für meine Weichwasserbecken-
    so kann ich wirklich sicher sein...


    Hier die Meinung bei Deters von Dr. Gerd Kassebeer


    Meine Fragen an Euch:

    :?: Kann man Regenwasser für die Aquaristik gebrauchen und welche Meinung und Erfahrung habt ihr gemacht.
    :?: Welche Technik der Weichwassergewinnung nutzt ihr.

  • Hallo!

    Ich hatte bisher immer das Glück in Weichwassergebieten zu wohnen. Ander hier die ein eignes Haus haben nutzen ihren Regenwasserspeicher. Die neueren Modelle haben zwei Filter. Einen Aktivkohlefilter und einen Feinfilter. Bei den meisten reicht er fürs Brauchwasser, für meine Anlage wäre es allerdings zuwenig.
    Übrigens hab ich bei einigen Arten lieber Quellwasser genommen.

    Gruß Micha

  • Hi,

    unser Leitungswasser hier in den Tiefen des Pfälzer Waldes ist eigentlich nicht härter als Regenwasser, dementsprechend muss ich mir bei einigen zu pflegenden Gesellen Gedanken machen, das Wasser in die andere Richtung zu bewegen.

  • Ja ja .. die glücklichen mit weichem Wasser aus der Leitung.

    Hier gibts leider nur flüssig Beton. Ich habe ca. 1 Jahr einen Vollentsalzer mit 2 x 5L Säulen benutzt. Der schafft ca. 8000 Härteliter oder anschaulicher
    3 Wasserwechsel in meiner kleinen Anlage.

    Allerdings musste ich schnell feststellen das die Säure und Lauge pantscherei ganz und gar nicht mein Ding ist .
    Deshalb bin ich jetzt auf eine Osmose Anlage umgestiegen.

    Regenwasser würde ich auch bedenkenlos nutzen. Leider fehlt mir jedoch das vernünftige Dach dazu.
    Ich kenne aber Leute bzw.jemanden der mit Regenwasser schon extreme Weichwasserfische nachgezogen hat.

    Gruß Tino

    Lieber Stubai als Dubai !
    [bestand]1[/bestand]

  • Hi,
    Wenn welches da ist, wechsel ich bei allen Becken (außer den Garnelen) nur mit Regenwasser (pH 6,6 GH 0 KH0 NO3 0 NO2 0.)
    Das Läuft über ein Filternetz in die Regentonne, dann kommts gleich ins AQ. mach ich seit einem Jahr ohne Probleme.
    EDIT: haben seit kurzem auch neue Regenrinnen :D
    LG Jonas

    Plastic Planet
    LG Jonas
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    Einmal editiert, zuletzt von jonas heitzer (18. Juni 2009 um 12:43)

  • Hallo!

    Sollte ich mein geplantes Becken realisieren, werde ich wohl auch auf Regenwasser zurückgreifen!

    Wir haben beim Umbau im Frühjahr einen Riesen Tank (10000l??) eingegraben und da sammelt sich nun das Wasser vom Werkstattdach sowie vom Hausdach. Da müsste schon einiges zusammen gekommen sein. :whistling: Gestern Abend wurde die Pumpe instaliert sodass ich unbemerkt zapfen könnte... :D

  • Hi Helly,

    wenn ihr Regenwasser, das vom Dach kommt benutzt, wäre es sinnvoll eine sehr gute Filterung vor den Wasserauslauf zu setzen. Im Sommer, nach mehrwöchiger Trockenheit, setzen sich die Dächer voll mit Kohlenmonoxid und Staub. Dies wird bei nächsten Guss in die Zisterne (Tank) gespült und dann im Aquarium benutzt. Naja......

    Ich würde über Fliespapier filtern , um allen Eventualitäten aus dem Weg zu gehen.

  • Hi Helly,

    wenn es bei uns regnet, läuft das Wasser während der ersten fünf Minuten automatisch in den Abfluss. Erst dann macht das Ventil (reagiert über Wassersäule) auf und das klare Regenwasser fliest in den 20000 ltr. Tank ein.
    Vor dem Einlauf in die Zisterne sitzt, wenn mans von Anfang an richtig plant, ein feines Spaltsieb oder ein Fließpapierfilter. Mit diesem filtert man feinste Schmutzbestandteile aus. :thumbup:

  • Servus Leutz

    Jetzt am Freitag hat es aus allen Eimern geregnet , da dachte ich mir ich fang mal etwas Regenwasser auf. Nach einer halben Stunde warten stellte ich einen 20L Kanister unter die Regenrinne. Heute habe ich mal die Wasserwerte getestet vom Regenwasser . Getestet habe ich mit Teststreifen von JBL Easy Test.
    Die Werte:
    pH 6,4
    KH 0
    GH 3
    NO2 0,5
    NO3 10
    Da es das erste mal war das ich Regenwasser aufgefangen habe , wollte ich euch fragen was ihr von den Wasserwerten haltet.

    Gruß
    Tobias

  • Hi,
    1. Wie kommt NO2 ins Regenwasser: Durch Autoabgase.
    2. NO3: Auch.
    3. Härte: Du hast Kalkhaltige Dachziegel nehme ich an.
    pH-Wert: Saurer Regen, gedämpft durch deine Dachziegel...
    Quelle: Olaf Deters ;)
    Wäre mir zu Kritisch ehrlich gesagt...
    Ich verwende mein Regenwasser mittlerweile auch nicht mehr, aus den genannten gründen
    LG

    Plastic Planet
    LG Jonas
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  • Servus Jonas

    Das sind die Werte die bei meinen Testsreifen drauf sind , wie NO2 und NO3 ins Wasser kommt weiß ich nicht habe die Werte nur so abgelesen. Falls man den Teststreifen so glauben kann.

    Gruß
    Tobias

  • Hallo Zusammen.

    Erstmal vielen Dank für Eure zahlreichen Posts.
    Man lernt nie aus, ich habe z.B. den Antwort-Button gefunden.  ;)
    Meine Erkenntnis aus dem ganzen wäre, Wasser vom Trockner wäre generell nicht ungeeignet, jedoch stünde der Aufwand für die Nachbereitung in keimem wirtschaftlichen Verhältnis, als Beispiel wenn ich etwas die Möglichkeit von Regenwassernutzung habe. Zudem besteht immer noch die Gefahr, schädliche Substanzen ins Becken zu verschleppen.
    Zum Regenwasser nochmal, an sauren Regen "glaube" ich nicht, zumindest in meiner sehr ländlichen Gegend ist sind die Einträge aus der Landwirtschaft eher im Vordergrund. PH ist bei allem meinem Messungen neutral gewesen. Allerdings suche ich immer noch nach einer mechanischen Automatik, die mir die ersten Regenwasser-liter wegschüttet, bevor gesammelt wird. Z.B. will ich nicht den ganzen Staub und die Blütenpollen drin haben.
    Bei Ebay habe ich einen Sammler gesehen mit Schwimmer, der das Sammeln verhindert sobald das Fass voll ist. So was ähnliches müsste es doch auch geben um erst ein paar liter verregnen zu lassen bevor das Sammelrohr auf die Regentonne geschwenkt wird, evtl. kann man da was vorhandenes modifizieren.


    Freu mich schon auf Eure Tipps.  :D


    Gruß, Martin.

  • Hi Martin.

    Meine Sammelmethode ist folgende.
    An meinem Fallrohr stehen zwei 60 Liter Fässer. Bei kurzen Nieselregen wird überhaupt nicht gesammelt. Dann spült es den Dreck zu langsam und ungleichmäßig vom Dach.
    Bei Starkregen wird dann paar Minuten gewartet und ab dann gesammelt. Da reicht mir die Sichtkontrolle. Dreckig und trübe kommt in den Gulli, klar und ohne Trübung behalte ich.
    Dann wirds über Schlauch mit angestöpseltem Außenfilter per Schwerkraft in den Keller geleitet. Im Filter hab ich nur Watte.
    Im Keller steht dann die Aufhebetonne die nur zusätzlich belüftet wird.
    Ph-Wert beim Regenwasser war bei 6,0. Also doch etwas sauer.
    Ansonsten Top-Werte für Weichwasserfische.

    Bei uns auf dem Land geht es. Neben einer Chemiefabrik würde ich das nun auch nicht machen.

    Zum Automatisieren. Da gibt es ja die Einsteckstücken fürs Fallrohr. Da wird wohl auch der Niesel und der erste langsame Regen durchgelassen. Erst späteres läuft in den Sammler.
    In wie weit das funktioniert hab ich leider keine Ahnung.

    Grüße Bernd!

    "Es ist eine gefährliche Sache, aus deiner Haustür hinaus zu gehen. Du betrittst die Straße, und wenn du nicht auf deine Füße aufpasst, kann man nicht wissen wohin sie dich tragen."
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  • Hallo !

    Ja, Regenwasser geht auf jeden Fall.
    So wie aber Bernd schon sagt, ist heutzutage eine ländliche Gegend sicherlich
    besser, um zu verhindern das im Grunde durch Umwelteinflüsse "saurer Regen", oder
    eben chemisch verschmutztes Wasser gesammelt wird.
    In solchem Fall oder eben Gegend ist die Aufbereitung oder Verwendung von Osmosewasser
    sicher sinnvoller.

    Gruß