Faszination Piranha...

  • Hallo zusammen,
    die Faszination lässt einfach nicht nach und wollte mal Fragen ob es erfahrene Halter hier im Forum gibt? Über jegliche Tipps zur Pflege, Zucht, Standort Varianten, eventueller Vergesellschaftung und natürlich auch Bildchen würde ich mich sehr freuen!

  • Hallo,

    Hab zwar weder Bilder noch mit Zucht aufzuwarten - aber gehalten hab ich vor vielen Jahren welche.

    Es waren 3 Stück in einem 120-Liter Aquarium. 10 GH und 6 KH. Viele Pflanzen. Sie sind scheu und verstecken sich gerne. An sich wäre besser ein viel größeres Aquarium und ein größerer Trupp (Schwarmfisch). Gefressen haben sie fast nur lebende Fische (Guppizucht) und divere gekochte Ersatzstoffe.

    Im Zoo hab ich einmal einen Trupp von wohl hundert Tieren gesehen in einem mehrere Meter Becken - mit verschiedenen Buntbarschen und Wasserschildkröten. Warum die anderen Tiere überlebt haben weiss ich nicht.

    Vegesellschaften ging bei mir nicht. Sogar ein größerer Scalare mit vielleicht 12 Zentimeter wurde erst überhaupt nicht beachtet - bis einer der Salmler zu knappern anfing - und dann war es wie im Gruselfilm - in wenigen Minuten war nix mehr da.

    Sie sind schön und halten sich gut - grosses Aquarium finde ich am wichtigsten.


    Schöne Grüße, Anton Gabriel

  • Hallo,
    Piranhas sind schon tolle Fische. Gehalten habe ich sie leider noch nicht, schau dir aber mal im Köllner Zoo Montags um 15:00 Uhr die Piranha Fütterung an. Das kann helfen die Tiere besser zu verstehen. Im Becken sind noch Neons und ein paar Geophagus Winemillerie. Früher waren auch noch Diskus drinnen. Aber sowohl die Geophagus als auch die Diskus sind/waren ziemlich am kümmern also keine gute Vergesellschaftung.

  • Hallo,
    Piranhas in einem 120l Becken zu halten ist extrem grenzwertig,aber auch noch Skalare zuzusetzen,ist wohl ein schlechter Witz.Die Einsicht kam ja dann wohl dochnoch.
    Piranhas sind in ihrem Habitat sehr scheu,beim schnorcheln bekam ich nie welche zu sehen,obwohl ich sie vorher,an gleicher Stelle, angeln konnte.
    Ein guter Freund von mir, hielt Piranhas über Jahre in einem 4000 L Becken.Immer Probleme mit Insassen ob große Cichliden oder Welsen.
    Die Haltung ohne Vergesellschaftung in einem 1000 L Becken ist wohl möglich.
    Gruß Roland

  • Moin Normen,

    hatte vor einigen Jahren mal ne Gruppe von 10 Roten Piranhas (Pygocentrus natterie). Bekam sie als "Babys", also etwa 3-4 cm im Durchmesser. Mein damaliges Becken hatte die Maße 240 x 80 x 65 cm. Mit im Becken schwammen diverse L-Welse, schwarze Neon, Kolumbiensalmler u. ein Paar Aequidens metae. Es gab nie Übergriffe od. Verluste durch die Piris, die beachteten die anderen Fische eigentlich nie. Hatte die Tiere ca. 2,5 Jahre, Größe dann zwischen 12 - 15 cm.
    Wichtig für die Piris: Viele Pflanzen, Wurzeln als Verstecke/Unterstände, Bodengrund u. Beleuchtung nicht zu hell. Hatte mein Becken mit einer! 58 W Röhre beleuchtet. Bei dieser Beleuchtung u. einer 65er Beckenhöhe geht in Sachen Pflanzenwuchs kaum etwas. Bin von daher gleich auf Kunstpflanzen gegangen. Ist zugegeben Geschmacksache, ging mir aber mehr um das Wohl der Fische u. denen hats gefallen.
    Ansonsten kann ich die Piris als sehr ruhig, teilweise sogar schreckhaft bezeichnen ( Hand ins Becken u. keine Piris mehr zu sehen). Sie zogen meist in kleineren Trupps durchs Becken, standen oft in den "Pflanzen" od. unter/in Wurzeln. Alles in allem ein ruhiger, für mich, unproblematisch zu pflegender Fisch, wenn man seine Wünsche beachtet, der mir den reißerischen Filmen u. sonstiger Berichten überhaupt nichts zu tun hat.

    Hier mal noch ein paar Fotos:

    Das Becken erscheint auf den Fotos viel heller als es wirklich war.

    Gruß Ralf
    :-)/~

    Das Wort "EHering" bezeichnet keinen Fisch mit E-Motor ^^

  • also deine piris sehen toll aus, vor kurzem haette ich gelegenheit gehabt an piris zu kommen, was ich etwas bereue. :rolleyes:
    den l wels lassen die piris in ruhe?
    was hast da fuer pflanzen drin wenn ich fragen darf?

    aber echt schöne tiere  :thumbup:

    gruss martin.

  • Hallo Martin,

    war wohl schon etwas spät, als du meinen Post gelesen hast ? ;)
    Die Antworten zu deinen Fragen stehen da nämlich alle drin, trotzdem hier nochmal:

    1. "Hatte vor einigen Jahren mal ne Gruppe von 10 Roten Piranhas (Pygocentrus natterie)" = Vergangenheitsform: Das Becken gibt es schon lange nicht mehr. Und ja, die Piris waren schön.
    2. "Es gab nie Übergriffe od. Verluste durch die Piris, die beachteten die anderen Fische eigentlich nie." Das galt auch für den Sonnenwels.
    3. "Bin von daher gleich auf Kunstpflanzen gegangen." Wie die hießen weiß ich nicht, waren mal Terrariendeko in einem Terra meines Sohns.

    Hoffe geholfen zu haben :thumbup:


    edit Bender: hab mal die ganzen Zitate rausgenommen. Nun ist es wieder übersichtlicher

    Gruß Ralf
    :-)/~

    Das Wort "EHering" bezeichnet keinen Fisch mit E-Motor ^^

  • um es vorweg zu nehmen: Piranhas faszinieren mich auch, aber habe sie noch nie gehalten. Dessen ungeachtet habe ich mich aber schon ein wenig mit der Haltung befasst. Roland schrieb es schon, erste Grundbedingung stellt die ausreichende Beckengröße dar und man sollte es erst mal mit einem Artbecken versuchen, bevor Vergesellschaftung probiert wird. In der heutigen Zeit werden einige hochwertige Fachbücher zu einem Schleuderpreis angeboten, so erwarb ich z.B. einen nagelneuen dicken Bildband über Piranhas für 5 €. Bin vielleicht ein bißchen altmodisch. Da steht viel drin, sogar mit reichlich Fotos. Als ich voriges Jahr eine Moppedtour durch Skandinavien machte, war ein Besuch im neu eröffneten "Blue Planet" Kopenhagen (Europas größtem Aquarium 4 Mio. l) eine Pflichveranstaltung. Nicht zuletzt freute ich mich auf ein Becken mit 3000 Piranhas. Als ich dann davor stand, kam es mir wie eine riesengroße "Fischsuppe" vor. Seht selbst, vom typischen Verhalten keine Spur.

    Beste Grüße von Mathias

  • das 4 Mio. Liter Becken war die volle Wucht, aber leider sind solche Aquarien meist mit Haien u.ä. besetzt. Die Etage über dem Piranha-Becken war dem Amazonas nachgestaltet. Man konnte Rochen in ihrem Habitat von oben betrachten, ein Wasserfall fügte sich perfekt ein und der Eindruck Amazonas wurde ziemlich gut rüber gebracht. Spreche da aus eigener Erfahrung, aber wenn man dann in der darunter liegenden Abteilung die Tiere zu Massen sah, war man echt entäuscht. Ungeachtet dessen sind die anderen Biotop-Nachgestaltungen echt sehenswert.

    Beste Grüße von Mathias

  • Hallo,

    ich will mich der Fairness,noch mal melden.
    Im Tierpark Berlin (Caffeeteria ca 2000l),schwimmen Rote Piranhas mit Prinzessin von Burundi in Eintracht.Die Burundis sind aus dem Nachbarbecken drüber gesprungen und haben sich reichlich vermehrt.
    Meiner Meinung nach,kann es durchaus klappen,in einem sehr großen Becken,
    große Piranhas mit kleinen aktiven Fischen zu halten.Diese passen nicht ins Beuteschema.

    Gruß Roland

  • Hallo Roland,

    da muss ich mal nachlegen, es sind 4000 Liter und da die Piranhas die Prinzessinen nicht fressen wollen, ist noch ein riesiger Crenichila ich glaub sveni mit im Becken. Ich kann da klug sch... da ich erst da war und mit nem Pfleger gesprochen hab. :D

    VG
    Thomas

  • Hallo Thomas,

    blos gut das ich untertrieben und nicht übertrieben habe.Lässt sich blos schlecht,aus der Erinnerung,einschätzen.
    Der Crenicichla war vor etwa 1/2 Jahr noch nicht da,aber massig P.v.Burundis.Hat der Crenicichla wohl ganze Arbeit geleistet.

    Gruß Roland

  • Hallo zusammen.

    Als ich voriges Jahr eine Moppedtour durch Skandinavien machte, war ein Besuch im neu eröffneten "Blue Planet" Kopenhagen (Europas größtem Aquarium 4 Mio. l) eine Pflichveranstaltung. Nicht zuletzt freute ich mich auf ein Becken mit 3000 Piranhas. Als ich dann davor stand, kam es mir wie eine riesengroße "Fischsuppe" vor. Seht selbst, vom typischen Verhalten keine Spur.

    Oh Gott das sieht ja furchtbar aus...


    Also ich sehe einen tollen Schwarm so wie er in der Natur vorkommt, und sich auch genauso wie in der Natur verhält.

    Es sind unsere in den Köpfen seit Jahren geprägten Bilder von Presswurst-Piranhas die in einem Trupp von 4-8 Tieren in "Standart"-Becken bis 1000l gehalten werden, die eben diese Meinungen prägen.

    Innerartliche Aggressionen , Revier und Rangbildung sind die Folgen. Und DAS ist eben kein "typisches Verhalten" in meinen Augen. :rolleyes:

    Ich meine hier die Art auf den Bildern. Es gibt natürlich andere wie S. rhombeus wo das nicht ganz zutrifft.

    Gruß Adam

  • meinst Du, dass in der Natur die Tiere in solch einer Dichte vorkommen? Kann es mir eigentlich nur bei Gewässern in der Trockenzeit vorstellen. Aber Du hast da sicherlich mehr Erfahrungen. Ist eben auch Ansichtssache, mich hat es eher an riesengroßes "Verkaufsbecken" erinnert, manchmal ist weniger mehr.

    Beste Grüße von Mathias

  • Hallo Mathias.

    meinst Du, dass in der Natur die Tiere in solch einer Dichte vorkommen? Kann es mir eigentlich nur bei Gewässern in der Trockenzeit vorstellen. Ist eben auch Ansichtssache, mich hat es eher an riesengroßes "Verkaufsbecken" erinnert, manchmal ist weniger mehr.


    Ohne das ich die Tiere live gesehen habe, so kannst Du mit Sicherheit berichten, daß der Schwarm ständig und "sanft" in Bewegung war...

    Im oberen Beckenbereich.... hell... keine Verletzungen... schöne Farben... usw. Warum denn so hell...."alle" wissen doch ,daß Piranhas schreckhaft werden in zu hellen Becken(ist doch die übliche Meinung die ich immer wieder lese...) . Unterstände werden gefordert.... Sichtbarrieren... Warum?

    Hier bietet der Schwarm die nötige Sicherheit (je grösser, um so besser).Auf dem Bild mit Dir ist schön zu sehen wieviel Beckenvolumen noch übrig ist in Bodennähe. Trotzdem bleiben fast alle Tiere dicht im oberen Beckenbereich. In der Natur würden alle noch einen Abstand zur Oberfläche halten (wie ausgemessen). Damit schützt sich der Schwarm vor Greifvögeln.

    Im Zoo zeigen die Tiere dieses Verhalten nicht...da kommt nur das Futter hineingeflogen... :D

    "Drumherum" oder in Bodennähe fallen Tiere auf die dunkel sind, und ich sehe auch eines mit einer Bisswunde am Rücken, und eines ohne Flossenstück.

    Das sind die "Looserplätze" am Rande des Schwarms für alte, bzw. bei den Fütterung des Schwarms aus versehen gebissenen Tiere. Diese kehren nach der Genesung entweder zurück in den Schwarm, oder werden als Einzelgänger zum Futter für andere Räuber. Im Schwarm selbst fallen sie auf, und sind damit Beute!

    Diese bewegungslosen Becken wo jedes Tier mit Individualabstand zum Artgenossen auf der Stelle "wippt" sind ein falsches Bild das wir in der Aquaristik von Pygocenrtusarten haben!

    Das hier soll kein heiliger Krieg von mir gegen alle Pirihalter werden... :-)/~ Jeder soll seine Tiere so halten wie er das für "gerecht" empfindet.

    Es sind nur einige Gedanken von mir....zum nachdenken... 8)


    Gruß Adam

    P.S. Hast Du evtl. ein Video davon?