Beiträge von Jacundeus

    Hallo Timm,
    es handelt sich eindeutig um einen Biotodoma wavrini! Deine Zweifel an der vorherigen Einschätzung waren begründet. Die Form und Lage des Seitenflecks, welcher bei Biotodoma wavrini komplett unterhalb des oberen Seitenlinienastes liegt, sowie der schräg nach hinten verlaufende Unteraugenstrich grenzen die Art eindeutig von sämtlichen Biotodoma cupido Varianten ab.
    Gruß
    Jens

    Hallo Bubu,
    dein Test deckt sich mit meinen Erfahrungen. Erlenzapfen haben je nach Reifegrad und Spezies sicherlich unterschiedliche Qualitäten für unsere Bedürfnisse, aber ich habe mich immer gefragt, wie die Leute eine pH-Wert-Absenkung mit Erlenzäpfchen hinkriegen.
    Bei der Salmler,- und Barbenzucht habe ich immer zu drei Vierteln gefüllte 12 l- Behältnisse benutzt, die ein Wässerchen von ca. 50 - 100 µS enthielten. Dazu wurden je nach Größe 2-3 Erlenzapfen gegeben - und los ging die wilde Fahrt. Eine Absenkung des pH-Werts hätte ich wegen der keimzahlverringernden Wirkung als positiv bewertet, konnte aber nie eine Veränderung des pH-Werts feststellen. Die Keimzahl blieb allein wegen der Zapfen gering. Würden die Erlenzapfen starke Säuren enthalten, sollte man bei solch weichem Wasser (und somit geringer Pufferung durch Karbonathärte) einen abfallenden pH-Wert vermuten.
    Gruß Frank

    Hallo,
    endlich finde ich ein wenig Zeit um in die Diskussion einzusteigen. Über den Crenicichla sp. "Will-Haben" möchte ich mich allerdings nicht zu detailliert äußern. Nur soviel, dass die Art auf den anderen mir vorliegenden Fotos ähnlich aussieht. Die "Veredelung" der Bilder hält sich meines Erachtens also in Grenzen. Die Art sieht wirklich so klasse aus. Ich habe Informationen, dass ein Wissenschaftler an einer Erstbeschreibung dieser Art arbeitet. In meinem Manuskript bezeichne ich die Art vorerst als Crenicichla sp. "Juruena". Alle bisherigen Angaben weisen auf Fundorte im oberen Rio Juruena im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso hin. Das "Will-Haben" und "Auch-Bekommen" wird sich allerdings als schwierig gestalten. Einerseits muß die Art erst wissenschaftlich beschrieben sein, um auf die Positivliste der zum Export freigegebenen Arten Brasiliens zu kommen, andererseits war ich 2009 im Mato Grosso und weiß um die mangelnde Infrastruktur um diesen Fisch zu bekommen. Sollte diese Art also eines Tages zum Export freigegeben werden, so wird der Preis dementsprechend hoch sein und der Absatz in Europa gegen Null gehen. Viel Interesse, aber keine reelle Kaufabsicht. Bei dem Tier handelt es sich um ein Weibchen, was an dem weißen Submarginalsaum in der Rückenflosse zu erkennen ist. Diesen besitzen Männchen nicht, zeigen aber die roten Streifen auf den Körperseiten deutlicher.

    Tobias : Bei deinen Crenicichla saxatilis handelt es sich eindeutig um Crenicichla sveni aus Kolumbien.

    Gruß
    Jens

    Hallo Leute,
    die Nachricht deckt sich mit Informationen, die wir von einem Importeur bekommen haben. Demnach stimmt dann bei dem "Alemao" allerdings nur der Vorname, der Nachname klingt so ähnlich, und wurde wohl von den Reportern falsch verstanden. Bei dem Typen handelt es sich um einen "Grosshändler", der jahrelang als Held der deutschen Aquarienszene gefeiert wurde, weil er alle möglichen Fische zu einem unschlagbar geringen Preis besorgen konnte. Der Vogel wird meines Wissen in Deutschland wegen Steuerhinterziehung gesucht, und man hat ein Tierhaltungsverbot gegen ihn ausgesprochen.
    Bei dem Michael handelt es sich auch nicht um einen "kleinen" Schmuggler, sondern um einen, der während des jahrelangen brasilianischen Exportverbots tausende von Rochen und L-Welsen über Peru ausser Landes geschafft hat, und sogar frech in Rochenforen gepostet hat, dass er persönlich kein moralisches Problem mit Schmuggel hat. Letzteres hat er übrigens mit den Aquarianern gemein, die in den letzten Jahren bei den einschlägigen "Kellerhändlern" Wildfänge gekauft haben, von denen man wissen musste, dass sie Brasilien nicht legal verlassen haben konnten.
    Mit solchen Aktionen erweist man der Aquaristik natürlich einen "Bärendienst". Neben den Negativschlagzeilen überr die "tierverbrauchende" Aquaristik hat der Schmuggel mit seltenen Fischen natürlich noch einen anderen Effekt. Wie ja in den verschiedenen Foren und Medien mehrfach berichtet wurde, tritt ja in den nächsten Tagen eine neue Positivliste der IBAMA in Kraft. Viele Aquarianer versprechen sich davon, dass demnächst wieder L-Welse, Rochen und andere Raritäten zu moderaten Preisen angeboten werden - aber mal ganz ehrlich: Wenn ihr in den letzten Jahren täglich mit einem Bein im Gefängniss standet, weil ihr verbotene Fische geschmuggelt habt, für die ihr aber den vielfachen Preis bekommen habt, als vor dem Verbot, würdet ihr euch dann nach einer Legalisierung wieder mit den Preisen von 2005 begnügen?

    "Die Schweine von heute sind die Schinken von morgen!"
    In diesem Sinne
    Gruß Frank

    Hallo,
    meines Erachtens hat Jeannot um Hilfe von Experten bei der Artbestimmung seiner Neuankömmlinge gebeten. Wertvolle Hilfe die einem Experten gerecht wird, war leider nicht wirklich dabei. Der Tip mit den Guianacara war in sofern schon gut, als die heutigen Guianacara zwischenzeitlich mal in der Gattung Acarichthys untergebracht waren. Irgendwelchen Läden den Verkauf zu verbieten ist auch wenig sinnvoll. Es ist doch der Kunde der entscheidet. Im Idealfall kauft man bei dem Fachgeschäft seines Vertrauen seine Tiere und meidet zukünftig die Läden, bei denen man schlechte Erfahrungen gemacht hat. So sollte sich der Markt regeln. Die Acarichthys heckelii sollten je nach Aquariengröße schon in einer Gruppe aus 4-6 Tieren gehalten werden. Im Idealfall solltest du versuchen aus der Quelle noch ein paar Tiere nachzubekommen. Sollten sie wirklich aus dem Rio Negro kommen, so handelt es sich um eine sehr schöne Variante. Tiere aus Peru sind dagegen eher farblos.
    Gruß
    Jens

    Hallo Leute,
    ich glaube ich muß Robert Lemkes heiteres Fischeraten jetzt wohl doch mal beenden, bevor hier noch mehr Antworten kommen, die ich eher am ersten April erwartet hätte. Diese kleinen Jungtiere sind eindeutige Acarichthys heckelii. Die ich nebenbei bemerkt erst ab 15 cm Länge an der Körperform geschlechtlich unterscheiden kann. Dein Zoohändler kann da anscheinend mehr. :D
    Gruß
    Jacundeus

    Hallo Felix,
    da Du die Seite https://americanfish.de/www.geophagus.net schon ansprichst, kann ich dir den Tip geben einmal auf Publikationen zu klicken und den Artikel zu lesen. Hier findest du die Schwanzflossenzeichnung deiner Tiere und einige Namen. Rolf hat im Grunde Recht, nur hat er leider vergessen klarzustellen , ob er Geophagus sp. aff. oder Geophagus sp. cf. altifrons meint. Deine Tiere gehören der Art Geophagus sp. aff altifrons "Tocantins" an, welche bald eine gestreifte Schwanzflosse erhalten werden und etwa 30 cm Gesamtlänge erreichen werden. Wenn man einen wissenschaftlichen Namen hinter ein sp. setzt, muß zur Konkretisierung ein cf. oder aff. folgen. Hinter einem sp. ohne diesen Anhang folgen meist Flußnamen, Städtenamen oder Phantasienamen.
    P.S. Ändere deine Suchunterschrift bitte mal von Retrucolus in Retroculus
    Gruß
    Jacundeus

    Hallo liebe Teufelsanbeter,
    zuerst einmal solltet ihr zwischen den Maulbrütern um Satanoperca jurupari und den Offenbrütern um Satanoperca daemon einen großen Unterschied im Pflegeaufwand berücksichtigen. Die Jurupari-Verwandtschaft hat noch gewisse "Nehmerqualitäten" im Zusammenleben mit robusten Mitinsassen und ist generell quasi jahrelang ohne starke Hautläsionen pflegbar.
    In der Gruppe um Satanoperca daemon muß zusätzlich weiter gewichtet werden.
    Am wenigsten anspruchsvoll erscheint mir Satanoperca lilith. Ich pflege die Art seit 3 Jahren ohne erkennbare Beeinträchtigungen bei einer Gesamthärte von 14° DGH und einem pH-Wert von 7,2.
    Satanoperca daemon neigt teilweise zu Hautläsionen, ist aber anscheinend trotz dieses Makels nicht wirklich beeinträchtigt. Die Art lebt teilweise im Schwarzwasser bei niedrigen pH-Werten und scheint deshalb auf hohe Keimzahlen schlecht zu reagieren.
    Das Problemkind ist Satanoperca acuticeps, der aufgrund seiner Zaghaftigkeit, sowohl in seiner Durchsetzungsfähigkeit als auch im Fressverhalten eigendlich nur im Artbecken zu halten ist. Bei ihm zeigt sich bei zu harten Wasserwerten keinerlei Farbintensität.
    Zufällig rief Heute Thomas Weidner bei mir an, so daß ich die Frage nach der erfolgreichen Nachzucht von Satanoperca daemon direkt stellen konnte. Er verneinte dies und wer sein Buch aufmerksam liest kommt ebenfalls zu diesem Schluss.
    Satanoperca daemon werden aber fast wöchendlich über Kolumbien importiert. Wer also ein Jahr darauf wartet hat seine Suche nach dieser Art eher halbherzig geführt.
    Gruß
    Jacundeus

    Hallo Basti,
    die Beantwortung deiner Frage ist nicht ganz so einfach, da sie zu allgemein gefaßt ist. Generell muß man die Gymnogeophagus Arten in mindestens zwei Gruppen unterteilen. Die Gruppe um Gymnogeophagus gymnogenys besteht aus Maulbrütern und die Tiere erreichen 18 cm Gesamtlänge im männlichen Geschlecht. Die Weibchen bleiben etwas kleiner. Da es sich um Maulbrüter handelt ist eine Vergesellschaftung von einem Männchen und mehreren Weibchen von Vorteil. Da die Weibchen untereinander oft recht rabiat sind, ist eine Mindestkantenlänge des Aquariums von 120 cm, besser 150 cm angebracht. Die bereits angesprochene kühlere Überwinterung macht die Tiere vitaler und ist vielleicht eine Stimulierung zur Fortpflanzung. Die kühle Haltung ist jedoch nicht so essentiell wie bei den Arten der Gymnogeophagus meridionalis Gruppe. Die offenbrütenden Vertreter dieser Gruppe versterben relativ schnell bei Nichtbeachtung von kühleren Überwinterungszyklen. Erstes Anzeichen dafür ist meist die schwarze Einfärbung einer Kopfhälfte. Diese kleiner bleibenden Arten können wohl in 80 x 60 x 40 cm Aquarien gehalten werden, da ihre Endgröße die 10 cm nicht überschreitet. Von einem 80 x 35 x 40 cm Standartaquarium würde ich allerdings abraten. Als typische Offenbrüter gehen sie eine feste Paarbindung ein. Bedenke aber bitte bei der Einleitung von Kältephasen, daß sich die Temperatur nicht mehr als 2°C pro Tag verändern sollte.
    Gruß
    Jacundeus

    Hallo pw007,
    die rheophilen (strömungsliebenden) Zwergcrenicichla bleiben kleiner. Da diese jedoch nicht zu bekommen sind und auch zukünftig nicht sein werden, sind die Arten aus dem Wallacei-Komplex ( Crenicichla regani; wallacei; notophthalmus etc.) die richtige Wahl.
    Die rheophilen sind eh aggressiver.
    Gruß
    Jacundeus

    Hallo Bubu,
    um pw007 vor einer virtuellen Faunenverfälschung zu bewahren, muss ich dich leider darauf hinweisen, dass deine Teleocichla sp. "Tapajós" in Wirklichkeit Teleocichla sp. "Xingú III" (Tüpfel Teleocichla) aus dem gleichnamigen Fluß sind.
    Gruß
    Jacundeus