Beiträge von vspatz

    Hallo Sven,

    dein Beitrag ist schon über ein Jahr her. Nun bin ich wieder über ihn gestolpert. Zwischenzeitlich hat mir Bubu versichert, dass ich die Tiere im Crique Minette gefangen habe, als ich ihm den Fundort beschrieben habe. Somit dürfte es sich um dieselbe Art handeln, die in der Amazonas beschrieben wurde. (Kannst du mir den Artikel netterweise mal schicken?). Aktuell habe ich im Gesellschaftsbecken 3 Weibchen mit Jungen, bzw. Eiern. Alle vom selben Bock. Knapp 10 vom ersten Wurf sind schon so groß, dass sie wohl durchkommen werden...

    Der Crique Minette ist übrigens nahe bei Saut Maripa, auf dem Weg dorthin:

    (entnommen aus Mapcarta)

    Wegen meiner Vergrößerung steht mein bisheriges Aquarium zur Abgabe bereit. Es hat die Sondermaße 110 x 76 x 60 cm (LxBxH) und ist aus 12 mm Weißglas gefertigt. Gekauft bei Aquarienkontor in 2019 (10 Jahre Garantie). Der Unterschrank ist passend mit Alu-Profilen von Marine Systems aufgebaut. Abdeckscheiben, eine Selbstbau-Lampe mit insgesamt LED-Streifen (CRI 94), 420 LED-Controller und Netzteil, Eine HMF-Säule, eine AquaForte V20 Pumpe etc. wären ggf. auch abzugeben.

    Bei Interesse könnt Ihr mir gerne eine PN schreiben.

    Danke und viele Grüße

    Martin

    So, das war es mit den ausgewählten Bildern von unserer Reise nach Französisch Guayana. Wir haben auch Unterwasservideos gemacht, Vieles ist unbrauchbar, oder hat nur dokumentarischen Charakter. Z.B haben wir in einem Crique vor Cacao neben Krobia auch Erdfresser filmen können. Philipp kann vielleicht noch den Namen dieser Tiere beisteuern. Vielleicht schaffe ich es noch irgendwann, die Videos zu einem sehenswerten Film zusammenzuschneiden.

    In einem kleinen Waldbach oberhalb von Cacao fingen wir Killis und beim genaueren Hinsehen auch eine Art von Grundeln (?)

    Nein, wir sind nicht an der Nordsee: eine Krabbe!


    Langarmgarnele:

    Ein kleines Spinnchen:

    Nochmal im Portrait:

    Salmler:

    Der Crique Voltaire war sicher ein Highlight auf der Reise, insbesondere durch den Fang der C. geoffroys. Für mich zumindest waren die drei schlaflosen Nächte aber auch sehr beschwerlich. Ich war froh, wieder in einem Bett schlafen zu dürfen. Auch die Sorge irgendwo im Urwald mit dem Auto oder einer Verletzung liegenzubleiben ist sicher nicht unbegründet, wenn man sich vorstellt, dass sich um einen herum im Umkreis von 20, 30 km kein menschliches Wesen befindet. Handyempfang ist sowieso nicht gegeben.

    Unser Ausflug nach Cacao war dagegen ein Spaziergang:

    In der Dunkelheit versuchen wir unser Glück abermals. Corydoras scheinen aber nicht mehr unterwegs zu sein. Vielleicht haben sie sich schon wegen unserer intensiven Suche flussabwärts verzogen.

    Im Schein der Taschenlampe sehen wir jetzt aber Messerfische jagen. Sie haben sich für die Nacht ein weißes Kleid angezogen.

    Eine Langarmgarnele muss auch aufs Foto:

    Ich frage mich, ob die allerorts vorhandenen Glasgarnelen das überwiegende Futter darstellen für die Fische. Das nächste Mal werde ich ein paar mitnehmen.

    Jede Nacht geht einmal zu Ende und wir freuen uns auf die Erlebnisse des neuen Tages.

    Insbesondere hoffen wir, Corydoras geoffroy zu finden. Ich finde, ein ideales Habitat für Panzerwelse.

    An dieser Stelle sehe ich die ersten beim Durchwaten des Wassers! Die suchen bein Näherkommen pflugs das Weite.

    Mit viel Ruhe und langsamen Bewegungen gelingt es uns in diesen zwei Tagen 11 Exemplare zu fangen. Unter den 11 ist nur ein halbwüchsiges Tier, alle anderen sind ausgewachsen. Die Geschlechter sind gleichmäßige verteilt. Uns fällt auf, dass die Tiere in der Regel alleine unterwegs sind. Eigentlich untypisch für Panzerwelse.

    Deutlich kann man Männchen und Weibchen an den unterschiedliche langen Brustflossen erkennen.

    Männchen:

    Noch ein Männchen:

    Ein Weibchen:

    Leider gelingt es uns nicht weitere Jungtiere zu fangen. Die Alttiere sind eigentlich schon fast zu groß für den Transport. Wir beschließen, drei erwachsene Paare mitzunehmen und die restlichen nach dem Fotoshooting wieder in die Freiheit zu entlassen.

    Unsere Unterkunft hat einen malerischen Ausblick.

    In der kommenden Nacht stelle ich fest, dass mich der Wasserlärm am Schlafen hindert und mir irgendwann gewaltig auf den Zeiger geht. Papiertaschentuch in den Ohren lindert das Geräusch etwas. Zudem scheint sich die Feuchtigkeit, die sowieso schon herrscht, potenziert zu haben. Vor Einbruch der Morgendämmerung ist meine Kleidung und die Hängematte so klamm, dass mir kalt ist.

    Nach schweißtreibenden zwei Stunden mit reichlich Marschgepäck für zwei Übernachtungen und Fanggerät führt uns der Pfad immer entlang am Crique Voltaire bis zum Wasserfall.

    Das Wasser des Crique Voltair ist sehr klar. Der Leitwert beträgt 26 µS/cm. Die Temperatur liegt bei etwa 26 bis 27 °C.

    Wir erreichen den, bzw. die Wasserfälle. Eigentlich sind es zwei, die durch ein baumbestandenes Inselchen voneinander getrennt sind. Jetzt ist Mitte der Trockenzeit. Entsprechend niedrig ist der Wasserstand. Die Wassergewalt kann ich mir nicht vorstellen, wenn das Wasser meterweise höher steht.

    Auf der Suche nach einem Lagerplatz stoßen wir auf Reste von Besuchern vor uns, wie geschlossene Konservendosen, die einladend aufgereiht wurden, verbranntes Feuerholz und Reste von Planen, die aber nicht mehr zu gebrauchen sind.

    Schleißlich finden wir genau mittig unter dem Wasserfall einen mit Plane abgespannten Unterstand, den wir dankbar als unsere Behausung für die nächsten Tage akzeptieren.

    Nach soviel Text jetzt nochmal ein paar Bilder.

    Der Fussweg ist ganz gut zu erkennen. Wir müssen jedoch feststellen, dass sich schon länger niemand um die Erhaltung insbesondere der Brücken bemüht hat. Irgendwie finden wir, dass die mühselige Anfahrt und der schlechte Zustand des Wanderweges nicht zum Eindruck des Camps passt.

    Das erste Hindernis ist eine Brücke, die keine ist:

    Ein Hinweisschild, das bessere Zeiten gesehen hat:

    Das war eine Brücke:

    Mücken gibt es auch hier wenige. Jedoch sind es Stechfliegen, die ständig um uns herumschwirren und versuchen, etwas von uns zu naschen. Sehr unangenehm!

    Die Wochenenden haben sich immer für Touren mit Übernachtung angeboten, da Sonntags wegen der Pandemie eine generelle Ausgangssperre ausgerufen wurde.

    So haben wir eine Reise zum Crique Voltaire gemacht. Die Fahrt dorthin - immerhin rund 350 km - war recht beschwerlich. Bit St. Laurent du Maroni war es noch ganz bequem.Es geht über die N1 und Korou, eine der besten Straßen des Landes überhaupt. Unterwegs am Iracabou ist passieren wir eine fest installierte Kontrollstation. Es wird jeder kontrolliert: Pässe, Führerschein. Den Impfpass wollen sie nicht sehen. (Auf dem Rückweg werden wir ebenfalls kontrolliert. Die junge Dame in Kahki sieht unsere Pässe, sagt so etwas wie "dütsch, ja?" und was wir in Französisch Guayana machen. Ich sage, dass wir Urlaub machen, gibt sie mir die Pässe zurück. Ich verstehe nur soviel, dass sie sich wundert, warum jemand in Französisch Guayana Urlaubt macht.

    Hinter St. Laurent hört der Asphaltbelag auf. Es liegen 70 km rote Piste vor uns. Anfangs kommen wir noch gut durch.

    Hinter den letzten Häusern im Einzugsbereich von St. Laurent sind die Schlaglöcher so tief, dass jeder Fahrfehler unweigerlich zum Achsbruch führen muss. Es ist bewölkt bis regnerisch an dem Tag, es gibt daher kaum Schatten. Die Schlaglöcher sind oft erst in letzter Sekunde auszumachen. In Senken hat sich das Wasser zu unergründlichen, weiten Pfützen gesammelt. Für die 70 km brauchen wir insgesamt mehr als 4 Stunden. Irgendwo im Wald gibt es nochmals eine Kontrolle der Gendarmerie mit Gewehren im Anschlag. Statt Schlagbaum ist eine Reifen-Aufschlitz-Kette über den Weg gelegt. Wir werden genau kontrolliert, befragt, Pässe werden fotografiert, das Auto durchsucht. Man versucht der illegalen Goldsucherei, Wilderei und dem Kokainschmuggel Herr zu werden. Wir dürfen passieren, die Kette wird wegezogen. Der Gendarm weist uns darauf hin, dass der Weg zum Camp Voltaire schlecht sei. Na, ja, denken wir. Schlimmer als bis jetzt kann es nicht mehr werden. Wir haben uns getäuscht: der Weg wird katastrophal, weniger durch Schlaglöcher als durch Regenauswaschungen, dass immer wieder einer von uns aussteigt, um das Auto durch das Labyrinth der Abgründe zu dirigieren, oder um mit Steinen und Hölzern Brücken zu bauen.

    Schließlich erreichen wir mit Anbruch der Dunkelheit das Camp Voltair. Eine gepflegte Anlage mit etlichen Häuschen, gemähter Rasen. Nur: es hängt ein Schild "Ferme" am Gatter. Ringsum ist das Areal umzäunt. Ich habe nur eine indianische Baumwoll-Hängematte im Gepäck. Wir brauchen dringend ein Dach über dem Kopf, Die Wolken hängen nach wie vor tief, es nieselt leicht. Nach längerem vergeblichem Rufen hängen wir ein mit Vorhängeschloss gesichertes Maschendrahtgatter aus den Angeln :whistling: und spannen unsere Hängematten in einem offenen, überdachten Raum auf. Wir verbringen die Nacht ungestört. Anfangs irritieren uns die Glühwürmchen, die immer nur in Sekundenbruchteilen ihr helles Licht aussenden. Das sieht aus wie Raubtieraugen im Gebüsch. Schlafen in der Hängematte ist nicht meins und so bin ich froh, als der Morgen graut. Wir verlassen das Camp ohne Spuren zu hinterlassen und machen uns auf den Weg zum Chute Voltaire, dem Wasserfall.