Hallo Thommy,
sowas ist immer erschreckend und sicherlich nicht der Regelfall, aber es passiert hin und wieder und sicherlich öfter als man glaubt, denn den meinsten Aquarianern ist so etwas peinlich und es wird vertuscht. Ich finde es klasse, dass Du deine Erfahrungen diesbezüglich teilst, um die Kollegen zu sensibilisieren. Mich würden jeweils die Umstände interessieren, evtl kristallisiert sich dann ein Muster heraus. Einige Infos wie Beckengröße, Besatz und dass das Paar bereits gelaicht hat, hast du ja schon beschrieben. Gibt es individuelle Merkmale zu den Fische? War das Mänchen schon immer sehr dominant? Evtl kann man einen Eigenen Threat darüber machen, wo leute Ihre Erfahrungen schildern.
Ich allein habe schon 2x ein ähnliche Erfahrung gemacht:
Ich hatte ein harmonierendes G. neambi Paar, was mehrfach erfolgreich abgelaicht hat. Insgesamt hatte ich einen recht dichten Besatz aber das Mänchen war schon immer der King im Becken, hat sich bestimmt, aber niemanden verletzt. Dann habe ich reduziert und unter anderem auch dieses Paar abgegeben. Der neue Besitzer hatte ein größeres Becken aber auch gut besetzt. Das Paar hat ich glaube 2x abgelaicht aber konnte ihre Brut nicht lange verteidigen. Danach ist das Mänchen immer aggressiver geworden. Hinzu kam ein weitere Bestandsreduzierung, wodurch das Mänchen noch terretorialer wurde und auch aggressiver, nun auch gegen das eigene Weibchen. Das Paar wurde aufgrund der Disharmonie innerhalb kürzester Zeit noch 2x an weitere Besitzer gegeben und immer wieder hat das Mänchen das Weibchen attakiert, trotzdem man sie zwischendurch getrennt hatte, damit sich das Wiebchen erholen kann. Mittlerweile ist das Weibchen leider tot, auch verdammt traurig.
Ein Zweiter Fall ist in einem Becken an der Universität indem Zebrabuntbarsche (Amatitlania nigrofasciata) gehalten werden. Die Art ist zwar für ihr aggressives Brutverhalten bekannt, aber natürlich nicht zwischen Männchen und Weibchen. Das Paar schwimmt in einem recht kleinen 140 l Becken zusammen mit einigen Ancistrus und einem Blaubandbärbling, was ein wenig die aggressionen abfangen sollte. Das ging lange Zeit gut, es gab mehrere Gelege und keine Verletzten. Die Beiden standen meist friedlich in der Jungfischwolke und alles war gut. Die Welse der Bärbling durften sich allerdings nur noch hinter dem Filter aufhalten, soweit, so gut. Von ein auf den anderen Tag waren Blaubandbärbling und das Weibchen aufeinmal nciht mehr zu sehen, was mir erst nach 3 Tagen von einer Kollegin berichtet wurde, die sich um die Becken kümmert. Ich fand den Bärbling gar nicht mehr und das Weibchen mit großen Fleischwunden in den Flanken in eine flache Steinspalte gequetscht. Wir separierten das Tier und die Wunden sind nach einer antibakteriellen Behandlung tatsächlich wieder fast verheilt. Ich werde in einige Tagen den Versuch starten das Weibchen unter Beobachtung wieder zu dem Mänchen zu setzen und schauen was passiert. Wird es wieder akzeptiert oder ists es wie das Geophagusweibchen für immer verstoßen?
Teilt eure Erfahrungen sowie die Umstände und Beobachtungen. Gibt es Paare die sich versöhnen?
Eventuelle Gründe für aggressives Verhalten innerhalb eines Paares:
-Bestandsreduzierung könnte ein Problem sein, wenn im Bestand sehr dominante Tiere leben (soll nicht heißen dass jeder überbesetze Becken haben soll!!!).
-Ein Partner wird aggressiv, wenn das Gelege nicht ausreichend verteidigt werden kann?
-Wenn dominante Fische (Männchen) ihre Aggressionen nicht auf mehrere Fische verteilen können muss das Weibchen dran glauben?
Kommt sowas auch vor, wenn:
- Der Bestand in einem Großbecken schon immer gering war und stets ausreichend Platz vorhanden ist?
- Der bestand in einem Becken recht dicht ist? (Dichter als bei deinem Fall Thommy)
- ein Tier zuvor garkein außergewöhnlich starkes Dominanzverhalten aufzeigte?
Fällt Euch mehr ein?