Hallo,
also allgemein würde ich keine Süd- und Mittelamerikaner Mischen, genauso wenig Fische aus dem Bereich Amazonas/Negro/Orinoco mit Fischen aus dem Nord-Osten Südamerikas.
Das heißt, ich würde Beispielsweise cichlasoma festae oder "Aequidens" Rivulatus nicht zu den oben von mir aufgeführten Arten setzen. Da gibt es sowohl in den Bedingungen wie auch im Verhalten und der Aggressivität erhebliche Unterschiede.
Das ginge sonst sehr wahrscheinlich schief.
Allgemein sollte man aus einem Südamerikabecken auch keine Fisch-Suppe ala Malawi machen. Ich würde daher nicht zu viel besetzen, vor allem bei den Barschen.
- Heros sind schön und man kann eine Gruppe setzen, allerdings fressen viele Heros auch Pflanzen. Ich wüsste auch keine Art, die das 100% nicht macht. Fressen alles übliche Futter, aber auch teilweise Erbsen und Salat, oder auch kleine Fische.
- Geophagus (mich wundert, dass ihr die nicht mögt, insbesondere deine Freundin, gehören sie ja teilweise zu den Farbenprächtigsten Südamerikanern) sind manche Arten Gruppenfische, machne nicht. Tapajos ziehen z.B. eher Paarweise herum, schließen sich aber auch mal kurzzeitig zu Gruppen zusammen. Aber wie gesagt, da muss man die Arten genau betrachten. Fressen übliches Futter, am liebsten feines, das sie aus dem Boden sieben. Allgemein sind Geos relativ friedlich.
Übrigens habe ich nur echte Geophagus gemeint, nicht welche aus der "Geophagus" Steindachnerie Gruppe. Das wären auch Mittelamerikaner.
- Satanoperca: Würde ich Gruppenhaltung von 6 Tieren empfehlen. Satanopercas sind recht ruhig und gegenüber anderen Barschen kaum durchsetzungsfähig. Daher nicht mit agressiven oder hecktischen Barschen vergesellschaften. Die aus der Jurupari Gruppe sind einfacher zu halten als Deamon, Lillith oder acuticeps. Bei denen muss man dann schon schön saures Wasser und ordentlich Huminstoffe haben, sonst klappts nicht. Meine Freundin hat Pappatera, die Fressen viele gängigen Futter, Frostfutter, aber selbst gröberes Brocken werden genommen. Die Fressen dem Raubwels auch mal Stintstücke weg. Aber allgemein sieben sie am liebsten Sand nach feinem Futter.
- Crenicichla: Nur Paarweise. Sind untereinander sehr agressiv. Wenn sich ein paar Gefunden hat, sollte es gehen. Allerdings können die sich immer mal zerstreiten und dann muss das Becken ausreichend Versteckplätze bieten, groß genug ist´s ja. Ich würde daher auch keine zu große Art nehmen. Andern Barschen gegenüber verhalten sich Crenis meist sehr neutral, wenn sie ihnen nicht zu sehr auf die Pelle rücken. Becken halt nicht überbesetzen. Ganz andere Fische werden eigentlich gar nicht beachtet, außer sie sind Futtergröße. Crenis sind Räuber.
- Acarichtys würde ich Paarweise halten.
- Guianacara könnte man auch leicht 6 Stück halten. Bilden Paare leben aber in Kolonien. Erdfresser wie Geophagus aber nicht ganz so friedlich. Ist aber sicher auch stark von Beckengröße abhängig.
- echte Aequidens würde ich auch nur als Paar halten. Sind recht robust und drücken sonst andere Fische leicht. Fressen eigentlich was sie bekommen.
- Flaggenbuntbarsche: Sind eher ruhig und zurückhaltend. Gruppenhaltung. Fressen gerne kleines Frost und Lebendfutter.
Eigentlich könnte man in dem Becken auch verschiedene Barsche kombinieren. Ich würde halt nicht unbedingt sehr zurückhaltende wie Satanoperca oder Flaggenbuntbarsche mit sehr dursetzungsstarken rauflustigen wie Guianacara kombinieren.
Crenis sollten eigentlich überall dazu gehen, wenn du nicht gerade die Monster-Art von denen nimmst.
Gruppe Satanoperca mit 5-6 Tieren wie z.B. Leucosticta mit einem Pärchen Crenicichla (kleinere Vertreter der Saxatilis Gruppe, z.B. Iniridae III) wäre doch ein netter Barsch-besatz.
Oben zwei ctenolucius hujeta dazu (die stören keinen, außer er hat Futtergröße).
Die Raubwelse die ich schon genannt habe gehen auch. Die solltest du halt nicht mit aggressiven oder dominaten Barschen zusammensetzen. Flaggenbarsche oder Satanoperca ist aber kein Problem, auch Crenis interessieren sich normal nicht für die Welse.
Sonst werden die Raubwelse stark gedrückt und kümmern, weil sie sich nicht wehren. Was die nicht fressen lassen sie auch in ruhe. Pimelodus dagegen würde ich nicht mit Satanoperca zusammen setzen, weil dann der Wels die Barsche nervös macht. Der ist zu unruhig. Die Welse fressen logischerweise gerne Fischstücke oder Garnelen. Meine gehen aber sogar an gutes Trockenfutter.
Das war natürlich nur ein kleiner Auszug. Es gäbe ja noch viiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeeeeeeel mehr. Wenn dich was interressiert, dann schreib´s.
Aber ich denke, gerade kleine südamerikanische Räuber, die sich auch vergesllschaften lassen waren da auch welche dabei.
Wenn die anderen Fische nicht zu aggro sind, dann gehen auch die Hassar orestis. Vielleicht auch nicht gerade zu Sataonoperca, Flaggenbuntbarsche, Discus oder Scalaren, weil die denen zu hektisch sind.
Achja, Geschäfte: Die üblichen verdächtigen bei denen ich gerne kaufen:
OF Aquaristik (ist auch hier ja auch im Forum)
Aquazoonas (sehr nett und kompetent, Tiere von da waren immer top und gesund, insbesondere sehr gut bei Welsen)
Panta Rhei (großer Laden, auch interessant wenn du Futter brauchst (sehr gutes eigenes), oder eine sehr gute, wenn auch nicht gerade preisgünstige Strömungspumpe)
Auch da gibt´s natürlich mehr, aber man hat ja so seine Erfahrungen gemacht und nutzt dann bewährtes.
Viel Spaß beim Besatz aussuchen!
Stephan