Hallo Franz,
600 l/h Innenfilter ist für 300 Liter meiner Ansicht nach deutlich zu wenig. Ich bin immer gut gefahren, wenn die Aquarien mit der einer Pumpleistung vom 3-, eher sogar 4-fachen des Beckenvolumens betrieben werden, oder mehr.
Mein aktuelles, knapp 400 Liter Aquarium läuft mit 2 Außenfiltern mit zusammen 2200 l/h und einer Strömungspumpe mit 1800l/h. Das ist weder bei der Filterleistung noch bei der Strömung zu viel! Und der Hauptbesatz im freien Wasser sind wohlgemerkt Skalare. (die angeblich keine Strömung mögen, aber bei mir sehr gerne voll drin stehen und seltener in ruhige Bereich schwimmen)
Dann haben wir noch ein 1,2 x 0,25 x 0,25m Aquarium mit 75 Litern. Das läuft mit 950 l/h. Strömung und Filtern passt perfekt.
Am Ende hängt die benötigte Filterleistung am Besatz und der geplante ist bei dir nicht viel oder belastend.
Was ich aber damit sagen will zum Filter und Umwälzung: Besser größer als zu klein. Man muss es schon sehr übertreiben, dass es Probleme mit "zu viel" gibt. Am Ende sind das auch alles Fluss- und Bach- Fische. Bei der Strömung erreicht man derartige Werte im Aquarium eh nicht. Unterschiede gibt es bei der "Qualität" der Strömung, gerade bei Strömungspumpen.
Gerade bei den normalen Innenfiltern gibt es wenige mit wirklich überzeugender Leistung. Eine Ausnahme ist zum Beispiel ein Klassiker: Eheim Powerline XL. Wenn du sowas einfach mit Schämmen dazu hängst, hast du Ruhe und es gibt weniger "Dreckecken" im Aquarium. Das bisherige Filter würde ich neben Schwämmen dann eher mit gutem Granulat wie Siporax befüllen.
Ich habe übrigens hervorragende Erfahrungen mit JBL Bio Nitrat Ex. Das baut tatsächlich Nitrat ab. Funktioniert rein biologisch über Bakterien und nicht chemisch wie bei Ceolith, daher gibt es auch keine unangenehmen Nebeneffekte, wie der Abbau von Huminstoffen. Einzig Schnecken lieben den Bakterienfilm auf dem und um das Bio-Nitrat-Ex, daher besser keine, oder wenig Schnecken. Ich kann das Zeug jedenfalls wärmstens empfehlen, es hält Aquarien dauerhaft bei max. 10mg/l Nitrat. Wasserwechseln muss man dennoch, wegen der Keimbelastung. Aber Nitrat ist einfach kein Thema mehr, was auch angenehm ist.
Ich teile in diesem Fall die natürlich sonst immer geschätzte Meinung von Micha nicht: Ich würde dir die Panzerwelse sehr empfehlen. Aber natürlich mehr als 4. Ab 10 St. wäre gut. Panzerwelse halten den Bodengrund halt einfach wirklich sauber und beugen auch starker Mulmbildung im Becken vor. Gerade als Anfänger ist das sehr zu empfehlen.
Das 300L Becken wird ja mindestens eine Grundfläche von 120*50cm haben, nehme ich an. Da kann sich ein einsames Zwergbuntbarsch-Paar aber ganz einfach mit ein paar Panzerwelsen arrangieren.
Ich habe Apistogramma und Corydoras im langen, flachen, 120cm Becken mit 75L. Barsche hatten schon Nachwuchs und Panzerwelse sind auch fidel.
Als Zwergbuntbarsch kann ich dir auch noch Laetacara Dorsigera oder L. Curviceps empfehlen. Sind ruhiger als Apistogramma und stören sich an anderen Fischen weniger als Apistogramma, sind aber eher bestimmter, wenn es drauf ankommt, also durchsetzungsstark.
Grüße,
Stephan