Guten Tag Fisch- Lurch und Reptiliengemeinde,
heute möchte ich gerne mit viel Text beschreiben wie man maximal standfeste Rückwände und Becken herstellen kann.
Die Materialliste kennen wir ja schon.
Teil 2 :
Felsen, Steine, Bäche, Becken, Pfützen und Kulissen herstellen
Vorbereitungen :
Vor uns liegt eine vorbereitete Rückwand oder ein Beckenteil, alle Styropor- und Bearbeitungsreste sind entfernt.
Bevor wir nun das Harz anrühren (Reines Epoxydharz ohne Zusatzstoffe Topfzeit 30-50min), bereiten wir die Zusatzwerkstoffe vor.
Für ein Becken schneiden wir Läppchen der verschiedenen Glasmattenstärken zurecht (z b. 20x20cm und legen sie auf einzelne Stapel. Gerade Flächen werden natürlich mit größeren Mattenstücken belegt.
Bei tragenden Konstruktionen werden oft schwere Matten verwendet, bei der Nachbildung von Gestein ist wichtig das die Matten weich sind,
was eine problemlose Verlegung in Spalten und Rundungen ermöglicht.
Für die realistische Nachbildung von Gesteinsoberflächen benötigen wird die Steinmehle (Fugenbunt). Hier kann man mit verschiedenen Farben den gewünschten Ton anmischen. Wir füllen die angemischten und fertigen Steinmehle in Schälchen ab.
Zum aufstreuen des Mehls ist auch ein ausgedienter Salzstreuer sehr hilfreich. Ansonsten benötigen wir einen Pinsel zum herausfegen und verteilen.
Der Arbeitsablauf:
Wir haben für reichlich Belüftung gesorgt, auch wenn Epoxydharz nicht sonderlich riecht, die Dämpfe bei der Verarbeitung sind Gesundheitsschädlich!
Wenn alles bereit liegt, ziehen wir die Schutzhandschuhe an und Mischen das Harz exakt nach Vorgabe an. Wichtig, man sollte nie mehr als c a. 100g Harz mischen, da bei größeren Mengen je nach Harz Typ bei der Verbindung Reaktionswärme entsteht, die bei einer größeren Harzmenge schnell zum vorzeitigen Aushärten führt. Die Hitzeentwicklung kann dann so stark sein das sich ein Kunststoffbehälter verformt und ausläuft, und sogar Rauchentwicklung entstehet.
Beim Beckenbau wird im ersten Arbeitsschritt die Grundkonstruktion mit den Glasmatten erstellt (laminiert), das Harz wird ohne weitere Zugaben aufgetragen, überlappend die Glasmatten aufgelegt. Dann wird wieder mit dem Pinsel Harz aufgetragen und die Matten angedrückt.
Je nach erforderlicher Beanspruchung werden verschiedene Mattenstärken und Schichten aufgetragen. Anschließend mischen wir erneut Harz an und füllen Glasschnipsel ein, diese Masse verwenden wir an kritischen Kanten und Spalten. Sehr wichtige wenn Wasserdruck und Dichtheit ein große Rolle spielt (Exemplarisch dafür das gezeigte Paludarium).
Im nächsten Arbeitsschritt erfolgt nun das Auftragen der sichtbaren Nutzschicht.
Bei reinen Rückwänden ohne besondere Stabilitätsanforderungen beginnt der Arbeitsablauf hier.
Wir mischen wieder Harz in der typischen 100g Menge an, anschließend geben wir das Steinmehl was unseren Grundton bilden soll dazu.
Die Menge wird so gewählt bis eine dicke Masse entsteht.
Diese wird nun flächendeckend mit dem Pinsel aufgetragen, insbesondere darauf achten das in allen Spalten genügend Material eingerieben wird.
Um eine dickere Deckschicht zu erhalten, wiederholen wir diesen Arbeitsschritt wenn die erste aufgetragene Schicht nicht mehr fließt, aber noch klebrig ist.
Nachdem wir die letzte Schicht auftragen, träufeln und streuen wir je nach Kreativität die verschiedenen Steinmehlfarben auf die nachgebildeten Felsen. Das noch nicht abgebundene Harz zieht in das aufgestreute Material ein. Wenn man mit einem Föhn das Harz erwärmt wird es flüssiger und zieht schnelle in Poren ein. Es härtet dann durch die Beschleunigung der Reaktion auch schneller aus.
Wenn die Deckschicht langsam aushärtet, und nur noch leicht klebt, streifen wir eine Plastiktüte (Gefrierbeutel) über die Hand, streuen wieder etwas Steinmehl auf und verreiben es auf den Steinen.
Auf diese Weise können wir jetzt Verwitterungen und täuschend echte Steinoberflächen erzeugen. Bei reinen Dekorrückwänden kann man sich richtig austoben.
Sollte das Ergebnis noch nicht zusagen, so lange das Harz nicht komplett abgebunden ist, einfach neu einstreichen, etwas warten, weiter geht es.
Durch das Einreiben und Aufbringen der verschiedenen Farbtöne erhält das Ganze erst den richtigen Effekt.
Für einen solchen Arbeitsablauf sollten wir Zeit einplanen, denn wenn wir größere Pausen zwischen den einzelnen Arbeitsschritten einplanen müssen, wird es etwas schwieriger.
Ist das nicht zu verhindern, gehen wir wie folgt vor.
Nach der zuletzt aufgetragenen Harzschicht streuen wir auf das noch feuchte Harz Glasschnipsel.
Die Schnipsel tauchen teilweise in das Harz ein und sorgen nach dem vollständigen Aushärten für die nötige Verbindung zu einer neuen Harzschicht die wir erst später aufbringen können.
Wenn das Kunstwerk fertiggestellt ist, kann man die verwendeten Pinsel und Harzbehälter getrost entsorgen.
Je nach verwendeten Harz ist nach 24 Stunden das Projekt ausgehärtet.
Nun wird gewässert und gewaschen, anschließend kann man unser neues Kunstobjekt an seinem Bestimmungsort verwenden.
Bilder sind hier weniger wichtig, vielleicht gibt es aber noch welche, wenn ich nicht immer nur Dias finden würde.
Die hat man damals mit diesen Apparten ohne USB gemacht, quasi Vintage.
Nun aber vielen Dank fürs Reinlesen,
bis später,
Frank