Verhalten und Größen von Tetragonopterus argenteus.....

  • Moin Tetra Halter,

    ich habe da mal ein Paar Fragen zum Salmler Tetragonopterus argenteus an euch.

    1. ich lese immer von verschiedenen Größenangaben, mal 10 - 12 auch mal bis 18cm. Kennt jemand von euch so große Tiere? Ist das dann eher eine Verwechselung mit Scheibensalmlern?
    2.kann jemand die Geschlechter unterscheiden? eventuell die Größe, werden Weibchen größer?
    3. wie Verhalten sich eure Salmler ( wichtig ist hierbei die Angabe der Beckengröße) , schwimmen sie im Schwarm zusammen, oder lockerer Verbund. Bleiben sie beim fressen im Schwarm? Wie hecktisch/ scheu sind eure Tiere bei welcher Einrichtung, z.B Pflanzenbecken oder offenes Wurzeldickicht?
    4. Stellen eure Tiere kleineren Fischen in eurem Aquarium nach?

    Wäre echt nett wenn der ein oder andere mal ein wenig Licht ins dunkel für bringt, danke.

    MFG
    Gerhard

  • Hallo Gerhard!
    Ich habe jetzt etwa 8 Mon. 4 Argenteus bei mir im 300L
    Becken schwimmen!Außer das sie sich ab und an kurz anstubsen
    passiert nichts weiter, so wie ich das beobachten kann! Kann sein das
    es 2 Paare sind weil die einen sind etwa 8cm wärend die anderen 2
    etwa 10cm haben! fressen alles außer Pflanzen und sind natürlich wie Salmler
    viel Unterwegs machen aber keinen Stress!

    LG Kalle

  • Oh sorry Gerhar natürlich ist der Tetragonopterus
    auch ein Schwarmfisch :) Bei mir schwimmen sie immer zusammen!
    Die Endgröße da müsste ich lügen! Ein bekanneter hatte auch welche
    und hat sie dann nach 2 Jahren mit 12cm Verkauft!


    LG Kalle

  • Hallo Gerhard,

    Habe jetzt die Tetragonopterus ca. 1,5 bis 2 Jahre und ich denke sie sind nun ziemlich ausgewachsen. Die 10-12 cm sind realistisch. Geschlechtsunterschiede kann ich auf den ersten Blick keine ausmachen. Sie sind eigentlich bei mir (540L viele Wurzeln, Geophagus, Crenicichla, L Welse) recht ruhig und stehen zusammen unter verschiedenen Wurzeln. Beim Fressen allerdings sind sie kaum zu bändigen. Da brodelt das Wasser, egal was man reinwirft. Pflanzen hab ich nur noch ein paar Echinodoren, weil sie, entgegen vieler Berichte, einen riesigen Bestand von Hygrophila stricta innerhalb einer Woche vernichtet haben.

  • Hallo Kalle,


    Schwarmverhalten ja, aber so extrem habe ich das noch bei keinem anderen Salmler erlebt! Ich habe derzeit 35 Tiere in meinem Aquarium die schwimmen ungefähr in dem Volumen eines Fußball zusammen durch mein Becken! So scheu wie meine Federsalmler waren sind sie dabei aber nicht.
    Zeigen deine Tiere dieses Verhalten bei Dir?


    Leider finde ich sehr wenig Haltungsberichte zu diesen Salmlern. Versuche derzeit nur alles damit sie sich wohlfühlen. Vielleicht klappst ja dann mit der Nachzucht, wären nicht die ersten Salmler die sich in meinem Aquarium vermehren.
    Soll in Asien schon geklappt haben mit der Vermehrung.


    MFG
    Gerhard

  • Also Gerhard sie schwimmen zusammen ja und drehen sich umeinander!
    Aber fürn Fussball sind meine 4 wohl zu wenig :D
    Vielleicht hast du Glück das sie sich vermehren wäre Klasse! Vielleicht
    lassen sie aber auch einfach die Eier fallen und Befruchten sie indem sie durch schwimmen die
    Männchen! Keine Ahnung :rolleyes: Sind auf jeden Fall schöne Fische :-)/~


    LG Kalle

  • @ Kalle u. Bene,


    hat einer von euch auch kleinere Salmler im Becken und wenn ja werden die von den Tetra's belastigt oder gar gefressen?
    Kein Scherz, habe ich mehrfach gehört, das sie teilweise auf kleine schlanke Salmler "gehen" sollen. Meine machen dies nicht, muss aber ja nichts bedeuten.....


    MFG
    Gerhard

    Einmal editiert, zuletzt von Biotopfan (23. Januar 2014 um 22:19)

  • hi gerhardt,

    also mein damaliger kleiner schwarm von 6 tieren war 10-12cm und aufgrund des alters definitiv ausgewachsen...
    geschlechtsunterschiede konnte ich keine erkennen, es gab aber leichte größenunterschiede und unterschiede in der körpermasse.

    der händler von dem ich die tiere damals hatte, hat sie mir aus einem schwarm von ca. 30 tieren rausgesucht und gemeint er würde beide geschlechter wie er sie einschätzt einpacken.

    die salmler waren bei mir absolut friedlich und haben sich nicht im geringsten für andere fische interessiert. auch nicht für kleinere arten. da sie aber aufgrund ihrer fressgier sehr nervös werden wenn es futter gibt und rücksichtslos nach jedem krümmel schnappen der ins wasser fällt würde ich sie nicht mit ruhigen arten wie skalaren, satanoperca, geophagen, etc. vergesellschaften.
    teilweise können sie sehr schreckhaft sein wenn man vor dem becken hektische bewegungen macht und die tiere nicht genug rückzugsmöglichkeiten haben.. eine etwas größere beckentiefe hat sich als vorteilhaft erwiesen, da die tiere sich dann eher im hinteren bereich aufhalten und dann auch ruhiger werden.bei mir haben sich reichlich unterstände bestens bewährt um die schreckhaftigkeit in den griff zu bekommen. ich hatte sehr viel holz so ins becken eingebracht, dass sie sich im ganzen becken bewegen konnten ohne ihre sichere deckung verlassen zu müssen. dann fühlen die tiere sich sicher und nutzen das becken auch komplett.allzuhelle beleuchtung ist auch nichts was sie mögen. hierdurch erhöht sich die schreckhaftigkeit wiederum. ein wurzelbiotop, mit ein paar schwimmpflanzen und wenig licht ist eigentlich optimal für die tiere damit sie sich wohlfühlen und nicht ständig panisch durch becken schießen. bei mir wurden sie immer besonders aktiv wenn das licht ausging (und ich hatte nur 2x5 watt esl drüber). dann sind sie im schwarm kreuz und quer durchs becken und haben auch keinen wert mehr auf die deckung gelegt.

    der händler bei dem ich sie geholt habe hatte sie übrigens in einem 1,20 x 0,70 x 0,70 (geschätzt) und hatte nur eine wurzel mitten ins becken hängen und eine grelle beleuchtung. boden war komplett freie helle sandfläche. bei ihm standen die tiere in der kompletten gruppe in einem klump im becken und haben sich fast nicht bewegt...

    das sind so meine erfahrungen die ich mit dieser salmlerart gemacht habe.. ich würde mir auch eigentlich sofort wieder welche zulegen wenn ich eine gute bezugsquelle hätte :thumbup:

  • Moin Sascha,


    erstmal danke für deine Infos, ich werde am WE mein Becken noch ein wenig umdekorieren vielleicht löst sich das "Knäuel" dann ein wenig auf, aber vielleicht wollen die auch so schwimmen, man wird sehen.


    Mit der guten Bezugsquelle ist das so eine Sache meine letzten 10 Tiere waren vom Böttner. Leider konnte er mir bei seinem Besuch gestern beim Glaser keine weiteren Tiere mitbringen, alle weg.


    MFG
    Gerhard

  • Hallo,


    schön dass so viele gute Informationen zusammengekommen sind. Seit gut drei Jahren hab ich einen Schwarm von 12 Tieren. Viel weniger sollten es auch nicht sein, da sie die Bezeichnung Schwarmfisch im Gegensatz zu vielen anderen Salmlern auch tatsächlich verdienen. Viele der geschilderten Erfahrungen kann ich in ähnlicher Form bestätigen, anderes weicht leicht ab - deshalb ein paar Ergänzungen.


    Schreckhaftigkeit: Mir ist vor allem aufgefallen, dass sie recht lange brauchen, um sich an eine neue Umgebung zu gewöhnen. Ich hatte die Salmler zuvor getrennt aufgezogen und so waren sie in verschiedenen Becken, bevor sie ausgewachsen in ein 700, dann in ein 1000l-Becken gesetzt wurden, wo sie noch immer schwimmen. Beim letzten Umsetzen hat es sicherlich 3-4 Wochen gedauert, bevor sich die erneut einsetzende Übernervösität wieder einigermaßen gelegt hatte. Auch ich kann bestätigen, dass die....


    Einrichtung entscheidend ist, dass das überhaupt passiert. Auch Saschas Erfahrung, dass es die Art nicht zu hell mag, kann ich nur bestätigen. Vor allem mögen sie einen hellen, reflektierenden Boden, wie etwa Quarzkies, überhaupt nicht. Dann kleben sie praktisch an der Beckenstruktur, suchen ständig gezielt Schatten und Standplätze unmittelbar über dunklere Einrichtungsgegenstände auf. Auch bleiben sie dann sehr bodengebunden, was schade ist, da die volle Schönheit der Tiere und die Wirkung der satt-roten Afterflosse nur im Mittelwasser zur Geltung kommt. Als ein sehr zuverlässiges Mittel, um sie aus dem Bodenbereich in den mittleren Bereich zu bewegen, hat sich ein Teppich Muschelblumen erwiesen, unter deren Schutz sie sich gerne aufhalten. Mein Becken ist mit einem dunklen Schieferstein und gemischten, insgesamt eher gedeckten Kies dekoriert. So stört sie eine normale Beleuchtung auch nicht mehr,ich habe etwa 280 Watt HQI über den Becken hängen und sie meiden die hellen Bereiche nicht mehr. Mittlerweile halten sie sich praktisch ausschließlich in dem Drittel des Aquariums auf, das am wenigsten Struktur und den meisten freien Schwimmraum bietet, auch wenn die Strömung oder periodische Ausdünnung mal wieder dazu führen, dass an dieser Stelle keine Schwimmpflanzen für Schatten sorgen. Dort stehen sie locker und immer im Verband im Becken, ohne sehr schwimmfreudig zu sein. Auch werden die Bereiche, in denen Vallisnerien zu einem Dickicht gewuchert sind, komplett gemieden. Sie sind immernoch etwas schreckhafter als der "Durchschnittssalmler", aber völlig unproblematisch. Nur in den ersten Minuten nach dem Ausschalten der Beleuchtung reagieren sie noch immer schnell panisch. Ich hab übrigens nie auch nur ein Tier beim Anknabbern von Pflanzen erwischt.


    Auch die Vergesellschaftung kann helfen, die Scheu zu nehmen. Als ideal hatte sich Markiana nigripinnis erwiesen, die wesentlich schwimmfreudiger, weit weniger zurückhaltend und agiler sind und im Becken immer auch das letzte bisschen Schwimmraum auskosten. Diesen Tieren haben sich die Tetragonopterus gerne hin und wieder angeschlossen, um dann mit ihnen - oft als lange Kette - in der gesamten Wassersäule ihre Runden zu drehen. Sie teilen sich auch in der Natur oft den Lebensraum und fühlen sich gemeinsam wohl. Leide sind die Markiana was Pflanzen angeht viel problematischer, weshalb sie nicht mehr im selben Becken schwimmen - leider. Ansonsten halte ich die Tetragonopterus als ideale Beifische für ruhige Arten, die hektische Umherschwimmer nicht schätzen, wie etwa Gymnogeophagus balzanii. Verfressener als andere Salmler erlebe ich sie übrigens nicht. Wenn die Tiere aus der Exportprozedur kommen, haben sie oft über Wochen und Monate wenig bis kaum gefressen. Vor allem wenn sie dazu noch im Wachstum sind, sind sie, wie viele andere Arten auch, nach der Eingewöhnung erstmal extrem verfressen. Das reduzierte sich nach ein paar Monaten aber auf ein recht normales Maß. Sie sollen übrigens recht langlebig sein, in einem Forum hat mal jemand berichtet, ich glaub er hatte seinen Schwarm etwa 15 Jahre... Mit wirklich kleinen, schlanken Fischen a la Aphyocharax hab ich sie nie gehalten, jedoch würde mich dass sehr reizen. Allerdings brauchen die größeren Weibchen keine Sekunde, um einen entsprechend großen Stint im ganzen runterzuschlingen, die sie bei der Fütterung den Raubwelsen im Becken schon mal abluchsen. Da kommen dann schon Bedenken.
    Meine haben im letzten Jahr regelmäßig getrieben und haben, so vermute ich, auch gelaicht. Jungfische hab ich nie gesehen, aber sie hätten auch keine Chance gehabt...
    Die Tiere haben sich als robust erwiesen, Probleme hatte ich nie, egal ob im Winter bei 14/15° oder bei 28° im Sommer. Allerdings sind die großen, stark exponierten Augen einer gewissen Verletzungsgefahr ausgesetzt. Gerade beim Zwischenhältern etwa beim Umsetzen verletzen sie sich die Hornhaut leicht, was zu dauerhaften Schäden führt, wenn sie etwa in einem Runden Eimer unmittelbar an der Wand entlangschwimmen. Ich hab einmal den Fehler gemacht, sie aus einem solchen Eimer mit dem Kescher rausfangen zu wollen, wodurch sich in der Panik einige Tiere dauerhafte Schürfspuren auf einem Auge zugezogen haben. Deshalb auch immer in Tüten transportieren!


    Grüße
    Sven

  • Gefällt mir! Ist ja einiges an Infos zusammen gekommen!
    Fehlt mir nur noch ein Zuchtbericht von den Teichnachzuchten aus Asien. Mal schauen ob ich in irgend einem Forum im englischem Raum was finde, halte euch auf dem laufenden......
    Da die Tetras die einzigen Großfische bleiben und mein Becken voller Moos und Aufsitzerpflanzen sein soll, wer weiß.......


    MFG
    Gerhard

  • Moin Forengemeinde,


    mal ein kurzes Update zum Verhalten meiner Tetra's. Leider hat sich ihr Verhalten in meinem Becken nicht geändert sie stehen und schwimmen immer noch im "Ball" Verband! Des Weiteren sind sie extrem schreckhaft, das ganze erinnert mich an das Verhalten der Hemiodopsis die ich gepflegt habe. Wahrscheilich ist ihnen mein Aquarium auch zu stark beleuchtet, gibt zwar auch schattige Bereiche, aber nicht viele. Weniger Licht geht aber aufgrund der Pflanzen nicht! Derzeit frage ich mich ob ich die Tetras wieder abgebe oder aber einen weiteren großen Salmler ins Aquarium setze.
    So wie es derzeit läuft gefällt es mir jedenfalls nicht und ich glaube die Fische fühlen sich auch nicht wohl.
    Frage ist bloß was ich dazu setzen kann was den oberen und mittleren Bereich bevölkert und nicht so scheu ist?
    Jemand eine Idee, achso Temperaturansprüche dürfen auch nicht hoch sein, Bereich Paraguay z.B. so wie der restliche Beckenbesatz. Platz ist noch reichlich vorhanden, max. Größe 15 bis 20 cm, bin für Vorschläge offen......


    MFG
    Gerhard

  • hi gerhardt,

    ich denke tetragonopterus wirst du bei zu heller beleuchtung mit keiner "umbaumaßnahme" oder anderweitiger vergesellschaftung beruhigen können. die tiere sind von natur aus sehr schreckhaft und werden erst bei schwach beleuchteten becken mit vielen unterständen, schwimmpflanzen und ggf. schwarzwasser zur ruhe kommen. das sind erfahrungen die ich mit meinem schwarm auch machen musste.
    man konnte in der vergangenheit ja auch hier im forum immer mal wieder lesen, dass gruppen dieses schönen salmlers angeschafft und aufgrund des verhaltens über kurz oder lang doch wieder abgegeben worden... beifische ändern am verhalten i.d.r. nichts...

    bei einem händler habe ich die tiere mal in einem extremen schwarzwasserbecken mit wenig sichttiefe aber hohen temperaturen beobachten können. da schienen sie relativ entspannt, wobei man da im becken auch nicht wirklich viel sehen konnte... ?(

    edit: ich sehe gerade ich hatte dazu weiter oben schonmal was geschrieben... bitte nicht dran stören wenn was doppelt erwähnt wurde, ist ja schon ewig alt der fred :rolleyes:

  • @ Andre, das mit den Wurzeln ist eine gute Idee, weil habe ich schon. Der Ausdruck von meinem Nachbarn zu meinem Becken war: genug "Brennholz" für den Winter haste ja..... ?(

    sascha, das ist das Problem an deinem Text, du hast recht, aber eigentlich will ich das so nicht hören ! X( Naja dann sollte man(n) auch keine Fragen in einem Fachforum stellen..... :whistling:
    Ich werde die Fische wohl über kurz oder lang wieder abgeben, ist wohl besser für die Tiere! Problem was noch hinzu kommt ist das mein Aquarium ja ein Raumteiler ist, wahrscheinlich kommen sie damit auch nicht klar, super schade.


    Damit würde ich dann wieder vor dem Problem stehen welcher Salmler dann für mein Becken!


    MFG
    Gerhard

  • Hallo,

    meine Erfahrung ist nach wie vor, dass den Tieren die helle Beleuchtung nichts macht, solange der Bodengrund dunkel ist. Quarzsand oder anderer reflexionsfreudiger Bodengrund mögen sie gar nicht...

    Beste Grüße,
    Sven

  • Moin,

    ich habe zwar hellen Sand im Becken, davon ist aber kaum etwas zu sehen. Der Boden ist voller Wurzeln und Steine, da reflektiert nichts.
    Habe entschieden die Tetras ziehen wieder aus, schade aber wenn sie sich nicht wohlfühlen muss der Schritt sein!
    Ist nicht immer einfach das Thema Raumteiler und Salmler!

    MFG
    Gerhard