• Hey ho alle miteinander,

    ich muss vorab mal loswerden, dass dieses Forum hier echt Spass macht zu lesen und zu schreiben. Tolle Aquaristik, Bilder, Spezialisten. Da Teilen Spaß macht, wollte ich mal einen Thread starten. Habe mir bei e-pets, einem Händler in Tchechien mit deutscher Filiale, 10 Dicrossus Maculatus bestellt.

    Die Schachbrettzwerge sind leider wirklich sehr selten. Noch vor ein paar Jahren immer mal im Handel und auch im Internet präsent, findet man sie jetzt nur noch als exklusive Art. Selbst die Spezialisten vom AKZ oder DCG konnten mir nicht wirklich weiterhelfen. Da wurden die Tiere vor Jahren mal gepflegt.... aber außer tollen Erinnerungen gibts nichts greifbares. Irgendwie hab iich mich aber auch eingeschossen auf die weniger populären Arten überkommt das Gefühl. Nach langem Überlegen war mir der Filamentosus Gabelschwanz zu dolle und es sollte ein maculatus werden. Vielleicht hätte ich auch den andern genommen, wenn der mir eher über den Weg gelaufen wäre.

    Ich hab es zwar schon einmal gepostet, kann den Kanal aber gar nicht oft genug empfehlen:
    http://www.youtube.com/watch?v=rbEX-7svs0M


    Das erreicht eine irre Faszination für mich, diese Naturaufnahmen. Mulm, Laub, mehr als 3 Stücke totes Holz - die Aquascaper um takashi amano würden ob der "Wüste" wohl den Kopf schütteln. Im Video kann man die Dicrossus in kleinen Trupps beobachten, die ziehen da fast schon in Schwärmen umher. Deswegen hab ich auch erstmal 10 bestellt, um mitunter auch die Gruppendynamik zu beobachten.

    Jetzt kann man da sehr viel scharfes lesen. Der Händler hat mir auf Nachfrage was von PH 8, GH 17 geschrieben, ich hoffe die Fische machen das mit. Im Netz kursieren aber auch PH 4-5 / 0° Härte und 28 Grad Celsius. Ebenfalls wird der Maculatus als kühler im Vergleich zum Filamentosus beschrieben, 22-25°C. Gibt es Empfehlungen?

    Starten würde ich im 700L Gesellschaftsbecken mit PH 6,1 / GH<4 / KH 1-3 / No3 5-10. Da kann sich die ganze Gruppe austoben, Ankunft ist Freitag morgen um 10 Uhr. Wie lange anpassen, wenn ich wirklich PH 8 messe? Ich bin eher schlampig veranlagt und würde 30min lang bis 1:1 aufgießen, nochmal 30min bis 3:1 und dann schon umsetzen. Habe die Erfahrung gemacht, dass der Sprung ins weichere Wasser weniger Stress macht, als andersherum.

    Beifische sind zur Zeit 4 Biotodoma Cupido, 1 Pärchen Apistogramma Blaukopf, 20 Otocinclus affinis, 6 Zwergkugelfische, 80-120 blaue Neons (simulans) und 20 Goldmollys - unendlich viele Höhlen, viel Platz, Wurzeln, Blätter, Sand, Kokosnüsse, ein paar Pflanzen... Schummerlicht, Tannine, Huminsäuren.

    So wollte ich beobachten und eventuell ein Pärchen abzweigen für die Zucht. Bei absoluter Unverträglichkeit, die ich mir nicht vorstellen kann, könnte ich auch alle verteilen. Die Paarhaltung scheint mir, nachdem ich die Freilandtrupps gesehen habe, aber nicht wirklich attraktiv.

    Bin auch auf das Geschlechterverhältnis gespannt und freue mich schon auf das "Einarbeiten" in diese für mich völlig neue Art. Über Erfahrungen und Hinweise bin ich sehr dankbar, meine werden hier auf jeden Fall bebildert und geteilt!

    Viele Grüße,

    Robert

    Viele Grüße,

    Robert

  • Hallo Robert,

    da hast Du wahre Kostbarkeiten bestellt. Diese Buntbarsche sind echt was besonderes, und sehr hübsch dazu.

    Du hast ja jetzt den Link zu diesem unglaublich interessanten Biotop zum zweiten Mal eingestellt. Da Tom das auch schon gemacht hatte, ist er jetzt drei mal vorhanden, was aber nicht schlimm ist.

    Wenn Du Dir dieses Biotop ansiehst, denkst Du da eher an hartes Wasser mit hohen pH-Werten? Oder doch eher an ein Weichwasser?
    M.E. sieht das ganz deutlich nach Weichwasser aus.

    Darum ist die Wasserbeschaffenheit, die Du den Fischen jetzt anbieten möchtest, sehr viel besser geeignet als das Händlerwasser.
    Aber Vorsicht: Fische vertragen schnelles Umsetzen von Hart- in Weichwasser schlechter als umgekehrt.
    Ich hab da in der Vergangenheit auch immer das Gegenteil gedacht.

    Wenn Du Dir wirklich eine Stunde Zeit läßt für die Eingewöhnung, sollte das vollkommen ausreichen.
    Was natürlich nicht heißt, das eine Quarantäne immer besser ist!

    Ich wünsch Dir ganz viel Spaß mit diesen Fischen und freue mich schon auf Erfahungsberichte und natürlich tolle Bilder. :thumbup:

  • Hallo Dieter,

    hier noch einefür mich spannende Einführung: http://www.aquanet.tv/Video/173-in-d…ne-buntbarsche-

    Davon kann man in der Tat nicht genug kriegen.

    Also meinerseits ist das Weichwasser ganz klar vorausgesetzt, ohne Zweifel. Diese Falllaub- Totholz- Regenwaldhabitate legen das einfach nahe und ich habe mich vielmehr gefragt, warum ein Importeur da keine Wasseraufbereitung betreibt. Beim Säurebindungsvermögen bin ich mir unsicher, klar ist PH6 besser als 8. Aber ob PH 6,1 für die Gelege ausreicht oder aber PH 5,5 und niedriger benötigt wird... keine Ahnung. Vielleicht ist es auch nur das Bedürfnis nach bestimmten Keimkulturen oder im Umkehrschluss die Empfindlichkeit gegenüber Lebewesen, welche bei Ph-Werten unter 7 nicht existieren können. Dass 26-27°C problemlos vertragen werden, sehe ich ebenso als selbstverständlich an. Ein bisschen Bedenken hab ich noch, ob es nicht 28° aufwärts sein müssen. Hatten wir ja letztens schon die Diskussion um die Wasserwerte, ich denke oft sind andere Faktoren bedeutender für die Fischgesundheit- bei den Dicrossus hab ich aber das Gefühl, es könnte sich um eine Ausnahme handeln.

    Wie erklärst du dir die Verträglichkeit beim Umsetzen? Das interessiert mich schon sehr lange. Ich dachte immer die Wasserhärte oder das Milieu kommen den Fischen wie eine Wand vor - beim Wechsel in hartes Wasser. Umgekehrt können sie sanfter "hineingleiten". Die Erinnerung an die Herkunft in Form von Gerbstoffen und Huminsäuren stelle ich mir als sehr behaglich vor.

    Kippt man Otocinclus aus einem Berliner Zoohandel in eingefahrenes Leitungswasser (PH7,5/GH 20), so kommen nie alle an. Einen erwischt es immer. Bei meinem aufbereiteten Wasser habe ich keine Verluste verzeichnet, auch wenn ich die Tiere einfach reinkippe nach 5 Minuten angleichen. Vielleicht machen wir daraus einen extra Thread. Quarantäne ist leider grad für die Biotodoma reserviert, aber nicht mehr lange. Da gibts sehr starke Kontraindikatoren für Krankheiten, außer Stress hat der Tierarzt nichts gefunden.

    Das Umgewöhnen wollte ich in einem 60L Becken machen, da kann ich mir die Tiere eine Stunde lang genau anschauen. Ein bisschen gefährlich ist das aber schon. Ein Vereinskollege hat letztens ein paar Zwergpanzerwelse und Microgeophagus Ramirezi aufgestockt von der Falkenberger Aquaristikbörse. Es gab dann eine Ichtyo, welche zwei Schmetterlinge forderte. Aber vier Wochen im Extrabecken erscheint mir auch sehr lang angesichts der Zwerge, irgendwie verbinde ich die Gefahr der Seuche auch mit der Größe der Neuankömmlinge.

    Grüße,

    Robert

    Viele Grüße,

    Robert

  • Hallo Robert,

    da hast du dir ja besonders schöne Fische ausgesucht, mit denen ich auch schon lange liebäugle. Halte uns auf den laufenden wie es dir dann mit den Tieren ergeht, würd mich brennend intressieren!

    Mach mir die Tiere aber nicht zu schmackhaft, hab kein Becken frei ;(

    LG
    Manuel


    Einem Menschen, den Kinder und Tiere nicht leiden können, ist nicht zu trauen.
    (Carl Hilty)

  • Hallo,

    ja der hat geholfen der Link und hat mich sofort überzeugt. Sehr schade um die Guianacara. 1-2 Tage zur Beobachtung in Quarantäne kann sowieso nicht schaden! Versand wurde angewiesen und heute Abend werden die Tiere abgeholt.


    Dann mach ich mich mal an die Einrichtung!


    Gespannte Grüße,


    Robert

    Viele Grüße,

    Robert

  • Hallo,

    Heute morgen pünktlich zum Sonnenaufgang im Gesellschaftsbecken hat der GO! mir die Styroporbox überreicht. Gestern habe ich ein 60L Becken grob vorbereitet mit dem Nötigsten.

    Die Fische ausgepackt und in einen Behälter gefüllt, das Wasser war mit 20°C ziemlich ausgekühlt und tatsächlich sehr hart. Im 60er hab ich dann flux ein ähnliches Wasser angemischt und langsam aufgegossen im Behälter. Alle 10 sind putzmunter, einer hat mir aber anscheinend einen gekrümmten Schwanzflossenansatz. Die Tiere sind so winzig, dass ich mich geärgert habe, meinen Artemia Nauplien Daueransatz gerade mal 2 Tage vergessen zu haben. Flockenfutter und Frostfutter (Artemia, weisse Müla) werden aber auch sofort gierig genommen.

    Schon jetzt ist das Muster toll anzuschauen, mal kräftig, mal blass - tolle Fische. Mal sehen, wann ich sie umsetze. Bis morgen dürfen die mindestens erstmal separat bleiben.

    Hier ein paar erste Bilder

  • Morgen Robert,

    sind ja wirklich noch ganz kleine Racker. Gefallen wir aber gut und wünsche dir viel Glück mit den Tieren. Geschlechter kann man vermutlich bei der Größe noch nicht unterscheiden, zumindest sehe ich keine auffallenden Unterschiede.

    Übrigens, die Bepflanzung über deinem Becken ist der Hammer. Wachsen die Pflanzen um und über die Beleuchtung herum? Bekommen sie da denn noch genügend Licht ab? Und ist das ein großer Ast bzw. ne Wurzel oder haste da mehrere Stücke zusammen gesetzt? Habe bei mir jetzt auch mal mit der Bepflanzung angefangen, Ableger von Efeutute und Grünlilie angebracht, aber muss die Tage nochmal los, passende Pflanzgefäße, noch die ein oder andere Pflanze und dann auch Rankhilfen besorgen. Mal sehen, was der Wald zu bieten hat.

    Gruß Julian

  • Hi Julian,

    Ja Geschlechter kann ich höchstens raten anhand der Größe - geht man von einem Wurf aus. Mal schauen was rauskommt.

    Die Wurzel ist mangrove, war mal 150x150, hab einmal gesägt und ein Seitenteil unauffällig angesetzt damit es zwei Meter sind. Drin versteckt sitzt eine Wasserkühlung mit HP LEDs als Heizung für das Becken drunter. Das Licht ist dürftig, drunter und drüber. Reicht aber für die Pflanzen, den fischen gefallen die sanften Übergänge (vor allem der Sonnenuntergang) und ich muss wenig gärtnern sowie Wasserwechsel machen. Ich stelle das in der DATZ vor demnächst, muss nur mal zeit finden, drüber zu schreiben.

    Monstera, Efeutute und ficus pumila kriebeln "in echt" ja auch im Schatten herum und kämpfen um jedes Quäntchen Licht. Diese Bepflanzung oben drüber ist weitaus anspruchsloser als Pflanzen im Becken. Die Wurzel hängt an der Wand, Pflanzen angebunden und ins Wasser wurzeln lassen. Müsste wohl nur aller 8 Wochen Wasser wechseln, so stark filtern die.

    Viele grüße,

    Robert

  • Hallo Robert,
    ich kann dir aus dem Bauch heraus nur raten, die Tiere nicht in das 700 l Becken zu setzen! Denke ,das sie das nicht ,oder wenn überhaupt, dann nur mit gesundheitlichen Problemen überstehen werden. Tiere dieser Größenordnung gehören erstmal ordentlich angefüttert. Selbst ausgewachsen würden sie sich im 700derter verlieren.
    Viel Spaß damit.
    Grüße
    Bubu

  • Hallo Robert,

    ich kann Bubu und Kosta auch nur zustimmen! Besonders auf den ersten Bildern sehen die Tiere sehr schlecht aus.

    Das Tier von Bild 1 ist nicht nur hohlbäuchig, sondern erscheint auch fast mopsköpfig.

    Ich würde sie auf jeden Fall erst im kleinen Becken unter Kontrolle halten und so oft wie möglich füttern.

    Gruß Scanner

  • Hallo,

    Sehe ich auch so bezüglich des Zustands. Ich dachte die wären größer und stünden schon stabiler. Werde die anfüttern und eine Weile im 60er lassen. Habe aber auch die Erfahrung gemacht, dass das Gesellschaftsbecken Fischen in allen Größen sehr gut tut. Keine Freßfeinde, optimales Wasser, Verstecke... Na mal schauen wann es zu eng wird.

    Die Bäuche kommen sicher nicht nur vom Futter sondern auch vom Wasser.

    Ich halte euch auf dem laufenden.

    Grüße,

    Robert

    Viele Grüße,

    Robert

  • Hi Benni,

    habs auch grad gesehen, und dann noch Versankostenfrei für Erstbesteller, da muss ich mich schon sehr zurückhalten :S

    LG
    Manuel


    Einem Menschen, den Kinder und Tiere nicht leiden können, ist nicht zu trauen.
    (Carl Hilty)

  • Hi miteinander,

    ich glaube die Fische sind tatsächlich relativ schnell richtig "angekommen". Sie wuseln munter durch das Laub im Becken, zeigen keinerlei Scheu und machen wirklich Spass. Ich hoffe, dass sie auf die 2 Meter später auch dieses Stoßweise vorrücken im Trupp zelebrieren. Werde eine Woche lang jeden Tag etwas Gießwasser abzweigen und mit dem aus dem Gesellschaftsbecken auffüllen und die Wasserwerte schonend angleichen. Die Härte muss da raus, nicht dass mir die Fische verkalken. Hab blöderweise nicht nach der Herkunft gefragt - hol ich aber nach.

    Ich möchte auch den Händler nicht zu sehr in Verruch bringen. Hungrige Fische zu bekommen ist besser, als die vor dem Versand gefütterten. Die Kamera lässt es manchmal auch schlimmer aussehen als es ist mit der geringen Schärfentiefe. Einer der Dicrossus hat tatsächlich eine gekrümmte Schwanzflosse, da war wohl mal ein Knick im Wachstum. Macht nichts, ist einer halt ein bisschen besonders  ;)