Brasilien 2013 - unterwegs zu den Harnischwelsen

  • Moin Fisker,
    natürlich hat Frank die Retroculus nicht verfüttert. Swen war nämlich schneller und hat die einzigen vier Tiere eingetütet. Ich glaube mein Kollege Frank wird langsam weich, denn er hat wirklich das Wort toll benutzt. Oder hat er gar nicht bemerkt, dass es sich bei Retroculus um einen Cichliden handelt. An denen lässt er sonst nie ein gutes Haar.
    Spaß beiseite. Wie bereits erwähnt war dieser Lieferant eine große Enttäuschung, da er von 12 bestellten Boxen gerade mal 4 Panaque cf armbrusteri, 4 Retroculus xinguensis und 2 Hydrolicus tatahuaia gefangen hat. Das war die ganze Ausbeute von 2 Wochen unfreiwilliger Exportpause dank der IBAMA. :evil:
    Nun habe ich extra für dich einen alten Bekannten und guten Fischfänger in Sao Felix do Xingu kontaktiert um endlich deine Retroculus zu bekommen. Außerdem soll er noch unser Kontingent für die 3. internationalen L-Wels Festspiele aufpeppen.
    Sollte auch hier wieder alles mit dem Teufel zugehen, so kann ich dir unsere Retroculus cf lapidifer "Lajeado" empfehlen. Diese sind mit der letzten Sendung mitgekommen und verfügbar.
    Ich habe mir noch mal die Erstbeschreibung und die Wiederbeschreibung von Retroculus lapidifer angeschaut und werde bis zur entgültigen Klärung per DNA nur noch Tiere aus dem Rio Araguaia als Lapifer bezeichnen. Die Tiere aus dem Rio Tocantins, Rio Guama und Rio Anapu laufen erst mal unter cf. lapidifer.
    Gruß gen Norden
    Jens

  • Moin Franz,
    Danke für deine Aufmunterung. :thumbup:

    Es geht auch bald weiter.
    Ich sitze gerade nur noch in den letzten Zügen des Xingubuches das wir unbedingt zu des L-Wels-Tagen fertig haben wollen.
    Nach einigen Nachtschichten sollte aber nun alles gut aussehen, so dass es nun bald in den Druck gehen und noch in der Woche vor den L-Wels-Tagen angeliefert werden kann.

    So werde ich dann auch in den nächsten Tagen hier mit den Bildern weiter machen können, es geht dann von Altamira über den Rio Xingu zum Rio Iriri an die dortige Grande Cachoeira ...


    LG Andi

  • Moinsen in die Runde,
    nun geht es endlich weiter mit dem Reisebericht. :)


    Am späten Nachmittag sind wir dann mit dem Speedboot von Sao Luis do Tapajós wieder zurück nach Itaituba gefahren. Wir wollten dann mit dem Bus weiter nach Altamira, aber das wurde mal wieder eine äußerst wilde Geschichte.

    Wir hatten zu dem Zeitpunkt gerade noch genug Bargeld um den Bootsführer zu bezahlen. Als wir dann in Itaituba angekommen waren, sollte ein Mitarbeiter einer Fangstation unsere Fische übernehmen und in die Station bringen. Ärgerlicherweise hatte er aber keine Basquettas o.ä. mit um die Fische zu transportieren, so mussten wir dann mit ihm noch auf das andere Flussufer übersetzen und so dass er dort die Fische dann umpacken konnte. Eigentlich wollten wir dann um 18.30 Uhr den Bus nach Altamira nehmen. Aber da es auf dieser Seite keine Banken gab, mussten wir erst noch auf die andere Seite um uns wieder mit Bargeld zu versorgen.

    Allerdings wurde es dann so spät, dass wir den Bus verpasst hatten und uns einen neuen Plan ausdenken mussten. Das Problem war, dass am nächsten Morgen unsere dritter Mitreisende, Swen, in Altamira ankommen sollte und wir ihn unbedingt am Flughafen abholen wollten.
    Da wir im Vorfeld schon Flugtickets von Santarém nach Altamira gekauft hatten, wollten wir nun versuchen mit dem Flugzeug von Itaituba nach Santarém zu fliegen und von dort dann weiter nach Altamira.
    Als wir am Flughafen ankamen erfuhren wir, dass es aber keine freien Plätze mehr gab.
    Abel diskutierte dann noch eine ganze Weile mit dem Taxifahrer und klärte dann mit ihm, dass wir nun mit einem Taxi von Itaituba über die Transamazonica nach Santarém fahren würden, und von dort dann mit dem Flugzeug weiter nach Altamira. So konnten wir dann auch sicherstellen rechtzeitig in Altamira zu sein um Swen zu emfangen…

    Aber fast wäre es noch schief gegangen. Man muss sich dazu einfach nur mal überlegen, dass die Transamazonica nur zu einem kleinen Teil eine asphaltierte Straße ist, sondern größtenteils nur eine Schotterpiste. Ich denke mal die meisten Feldwege in Deutschland sind in einem besseren Zustand als diese Straße. Und über eben diese Straße ist unser Taxifahrer mit 80 bis 100 km/h gerast.
    Er hatte angekündigt, dass wir gegen Mitternacht (also nach knapp vier Stunden) Santarém erreichen würden… naja mit einmal im tiefen Matsch feststecken und das Auto dann wieder rausschieben, hatten wir es dann auch tatsächlich geschafft. Um ein Uhr nachts sind wir in Santarém auf dem Flughafen angekommen und konnten dann morgens wie geplant mit dem Flieger nach Altamira fliegen.

    Anbei ein paar Bilder des Flughafens von Altamira.

    Auf diesem Bild sieht man die Gepäckausgabe


    … und dies ist der Haupteingang

    Eine Stunde nach uns traf dann auch Swen gut gelaunt in Altamira ein

    Da an diesem Samstag Nationalfeiertag in Brasilien war, konnten wir leider nicht wie geplant unsere Einkäufe erledigen, sondern mussten das auf den nächsten Tag verschieben. In Brasilien haben Supermärkte und viele weitere Länden sonntags geöffnet.


    ... to be continued...

    ... weitere Infos und Biotopdaten in Kürze unter

  • ... wir hatten uns dann auch schon einmal mit unseren brasilianischen Freunden getroffen und deren Reisegruppe kennengelernt. Dazu zählen dann neben Leandro Sousa und seiner Freundin Tatiana Pereira neben zahlreichen weiteren Wissenschaftlern, auch noch Mark Sabaj-Pérez, Nathan Lujan und auch Oliver Lucanus.
    Am nächsten Morgen konnten wir dann endlich einkaufen gehen du unsere Vorräte für die nächsten fünf Tage auffüllen.

    Gegen Mittag ging es dann in die Fangstation von der aus wir dann auch starteten. Die Bilder aus der Station hatte ich ja schon weiter oben gepostet.

    Es ging dann erst einmal einige Stunden den Rio Xingu stromaufwärts in Richtung Mündung des Rio Iriri. Dort wollten wir dann wieder auf die Wissenschaftler treffen.

    Unterwegs sieht man immer wieder

    Aber auch mal Fischreiher, wobei sich hier die Frage stellt, ob er sich hier wirklich ins Wasser traut - die Strömung ist doch recht stark...

    Hols der Geier konnte man hier wirklich wörtlich nehmen...

    Leider wurde es dann doch recht schnell dunkel, so dass wir nicht mehr bis zu deren Camp kamen und wir unterwegs einen Zwischenstopp einlegen mussten. Wir konnten halt nachts im Dunkeln nicht weiterfahren, da gerade zur Niedrigwasserzeit der Rio Xingu mit seinen vielen Stromschnellen zu gefährlich ist.

  • Am nächsten Morgen ging es dann weiter und schon nach drei Stunden erreichten wir das Camp Wissenschaftler.

    Nachdem wir dann erstmal ihre Fänge begutachtet hatten fuhren wir auch direkt weiter zur Grande Cachoeira do Iriri.

    Hier sieht man uns einmal direkt in der Stromschnelle rumklettern...

    Vor allem größere Cichla und Piranhas gingen Aldecir hier an die Leine...

    Aber es gab auch idyllische Ecken

    An den richtigen Stellen ist so eine Stromschnelle auch als Badewanne bzw.
    Whirlpool zu nutzen ;)

    Hier sieht man einmal welch Wassermassen den Rio Iriri herunterströmen...

    ... ein paar Meter weiter findet man aber auch schon wieder völlig ruhige nur kaum durchströmte Bereiche.

  • N'Abend

    Bei den Fängen sind ja éin paar schöne Tierchen dabei. :thumbup:

    Liebe Grüße Nikolas aus dem Saarland :thumbup:


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    Das einzige was wir Aquarianer gemeinsam haben ist ein Kasten aus Glas.Alles was danach kommt ist einzigartig. 

  • N'Abend

    Ist auf jedenfall ein Stör (kenn ich vom Angeln).Welcher genau weiß ich jetzt nicht vermute aber Waxdick oder Sternhausen.

    Liebe Grüße Nikolas aus dem Saarland :thumbup:


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    Das einzige was wir Aquarianer gemeinsam haben ist ein Kasten aus Glas.Alles was danach kommt ist einzigartig. 

  • Hallo Leute,
    ich würde wie Ronny auch auf Oxydoras niger tippen. Der Kopf wirkt sehr spitz, weil die Maullapen samt Barteln nach unten zeigen, aber die hellen Stellen an den "Rippen" sind noch zu sehen.
    Gruß Frank

  • Morgen Andi,

    sag mal bitte, warum liegen die Fische in Beitrag 87 so trostlos in dieser weißen Plastebox? Was passiert mit denen?
    Der Panaque und der Sonnenwels liegen da auch mit drinne. Da kommen einem ja die Tränen? ;(

    Lieben Gruß
    der Fabian

    PS. Ein Stör aus Brasilien, das wär ja ne Überraschung!

  • Hallo Andi,

    Zitat

    leider lassen diese sich nicht kultivieren. Imho hat es noch niemand geschafft, diese abzulösen und dann mit nach Hause zu bringen...


    Das bunte Gefussel am oberen Ende nennt man Blüte, und ohne dir jetzt das mit den Blumen und Bienen ausführlich zu erklären sei gesagt, das dort nach der Blüte gar nicht mal so kleine Samen dranhängen. Die kann man mit nach Hause bringen.
    Gruß Frank

  • Moin Fabian,


    sag mal bitte, warum liegen die Fische in Beitrag 87 so trostlos in dieser weißen Plastebox? Was passiert mit denen?
    Der Panaque und der Sonnenwels liegen da auch mit drinne. Da kommen einem ja die Tränen? ;(


    naja, das sind Märtyrer die Ihr Leben und Ihre Körper der Forschung stiften.
    Wir waren da mit Wissenschaftlern unterwegs.
    Diese haben sowohl die Fische aufgesammelt um sie als Typenserien für Erstbeschreibungen zu nutzen, als auch um bei späteren Untersuchungen noch weitere Informationen über diese Fische zu erhalten. Desweiteren wurden einige Exemplare auch seziert um z.B. die Leber, den Magen, Darm, ... näher zu untersuchen, da leider immer noch vieles bei diesen Harnischwelsen einfach unbekannt ist. Ähnlich macht es Leonardo da Vinci ja auch bei uns Menschen...


    PS. Ein Stör aus Brasilien, das wär ja ne Überraschung!


    *gg*, du bist böse ;)

    LG Andi