Probleme beim "Wasserpantschen" ... brauche Tipps zum Verständnis, warum meine Torfkanone bei niedrigem Leitwert (200) diesen erhöht ... bei 430 aber senkt bis an die 200

  • Hallo,

    da ich wieder einmal ein Becken mit einer größeren Menge Wasser zu befüllen hatte, habe ich mir eine Torfkanone gebaut.
    Das Becken soll in einigen Wochen als Aufzuchtbecken dienen.
    Ausgangswasser war das "Abwasser meiner Osmoseanlage, PH-Wert liegt bei etwa 8,4, Leitwert bei etwa 430.
    Ich habe in der Torfkanone etwa 3-4 Liter Floratorf, dieser wurde 2mal erneuert.
    Die Wasserwerte bei gefülltem Becken sind etwa PH 6, Leitwert bei 230 ... damit war ich hoch zufrieden.

    Da in meinem Becken mit den A. elizabethae die Wasserwerte auch nicht ganz meinen Vorstellungen entsprachen (PH 5,8 bei einem Leitwert von etwa 200 ), hab ich auch dort einmal die Torfkanone mit einer neuen Füllung angeschlossen.
    Zu meiner großen Verwunderung hat sich allerdings der Leitwert nicht weiter verringert, sondern dieser ist angestiegen auf etwa 260.
    Ich habe 2 mal die Füllung gewechselt und gemessen wie ein Weltmeister ... nur verstanden habe ich nicht warum dies so ist.

    Was ich aber feststellen konnte ist folgendes ( Versuch mit Abwasser aus UO ) ...
    1.) Am Anfang kommt ein extrem niedriger PH-Wert aus der Torfkanone, etwa 3,8. Zu diesem Zeitpunkt ist aber auch gleichzeitig der Leitwert am höchsten, anfangs über 400.
    2.) mit Zunehmender Laufzeit geht der PH langsam in Richtung 5,8 und bleibt dort einige Zeit, In dieser Zeit ist dann der Leitwert auch mit um die 200 am geringsten.
    3.) Irgendwann ist der Torf erschöpft, PH> 6 ... dann siollte man erneuern.

    Kann mir jemand erklären wieso ich mein Aquarienwasser mit PH 5,8 und Leitwert 200 mit Torf nicht noch weiter beim LW runter komme ?

    Wie bereitet ihr Euer Wasser z.B. für die Zucht empfindlicher Apistrogrammas auf ? ... angestrebt wäre z.B. ein LW von 50 und ein PH etwa zwischen 5 und 5,5.
    Mit Eichenextrakt hab ich mich schon versucht ... der PH sinkt, aber gleichzeitig steigt der LW.

    Bin für jeden Tipp dankbar.

    Gruß
    Ralf

    Gruß aus dem Taunus
    Ralf

  • Hi,

    ... bei "manchem Torf" werden weitere Stoffe zugesetzt - z.B. Phosphat.
    Also zunächst wären die Zusatzstoffe zu dem von Dir verwendeten Torf interessant.

    Ich habe immer Torf von Denner verwendet. Dieser war zu der Zeit - ob heute noch, weiß ich nicht - ohne störende Zusatzstoffe.
    Auf diese Weise bin ich im Aquarium ganz gut auf einen (stabilen) pH-Wert von ca. 5,3 gekommen.
    (Temporär drunter, aber nicht lange - wohl bis das CO2 entwischen war.)

    Auf Grund der Menge, die ich dann immer brauchte war 'ne Torfkanone nicht mehr ausreichend.
    Ich verwende jetzt einen Vollentsalzer und wenn die KH danach draußen ist, kommt man mit wesentlich weniger Aufwand auf die gewünschten pH-Werte.

    Viele Grüße
    Elko

  • Hallo,

    den Floratorf habe ich schon ein paar Jahre hier stehen, den hatte ich mir seinerzeit für die Diskus geholt. Zugesetzt sein sollte da nichts, habe seinerzeit lange gesucht.
    Den PH bekomm ich ja auch runter, nur den Leitwert halt nicht so tief wie ich möchte.
    Nur Umkehrosmosewasser und dies dann aufhärten mach ich beiden Garnelen, allerdings ist die Menge bei größeren Fischbecken doch schon sehr beachtlich, vom abwasser ganz zu schweigen.
    Derzeit benutze ich das Abwasser bei etwas toleranteren Fischen zum Wasserwechsel, allerdings brauchen die nicht so oft Wasserwechsel wie ich derzeit Wasser über habe ;)

    Gruß
    Ralf

    Gruß aus dem Taunus
    Ralf

  • Hallo Ralf.

    Wenn Torf an die Luft bzw ins Wasser kommt, geht der Zersetzungsprozess der ja unter Luftabschuß, als Torf noch unter der Erde war, weiter. Deshalb soll man ja eine Torfkanone nicht all zu lange rumstehen lassen. Nach spätestens 3 Wochen wirst Du erhöht Ammonium und Nitrit messen können.

    Wenn Du VE Wasser durch die Torfkanone jagst, wirst Du danach immer höheren Leitwert (bei mir um ca 100uS mehr) haben. Die gelösten Säuren aus dem Torf und auch Mineralien der schon zersetzten Pflanzenmasse erhöht den Leitwert.

    THX und Grüße, Mario

  • Hallo Ralf,

    ich glaube, es ist sehr schwierig, einen Leitwet von 50 bei einem pH von 5 zu bekommen. Bei niedrigen pH-Werten muss zwangsläufig einiges an Säure im Wasser sein, nach meiner Erfahrung kommt man nicht so tief mit dem Leitwert.
    Und für das Ausgangswasser braucht man fast zwangsläufig eine UO oder einen Vollentsalzer, oder vielleicht gehts auch mit Regenwasser.

    Berthold

  • Hi,

    auch wenn es nerven mag... Der gemesse Wert ist die elektrische Leitfähigkeit und nicht der Leitwert....
    Bei mir steigt die Leitfähigkeit des Wassers auch, wenn ich mit Regenwasser und Torf arbeite. Warum genau weiß ich aber auch nicht...
    @Berthold: Mein Regenwasser hat "an guten Tagen" eine Leitfähigkeit von 7-9 µS/cm... Und ich bin mir ziemlich sicher, dass der pH-Wert auch bei derart weichem Wasser sehr niedrig sein kann. Ich könnte es vermutlich auch beweisen, da ich von meinem Ionenaustauscher noch konz. HCl habe und auch Regenwasser zur genüge vorhanden ist, aber da der pH wohl in Regionen jenseits von gut und böse absackt, will ich es lieber nicht austesten...

    Felix