Hypancistrus und Teleocichla

  • Hi,

    gegen eine Vergesellschaftung wird vermutlich nichts sprechen (?). Mich würde aber interessieren ob sich die Barsche arg negativ auf die Nachzucht der Welse auswirken? Eine rausgewedelte Larve wird wohl als Barschfutter enden.
    Falls die Teleocichla zu speziell sind, gibt's generell Erfahrungen bzgl der Vergesellschaftung von Hyp.-Zuchtgruppen und kleinen Barscharten?

    Lg

    Max

  • Nachwuchs bei den Welsen kannst du mit Sicherheit abschreiben, aber was ich als noch kritischer erachte ist der Umstand, dass, sollte sich mal ein Teleocichla in einer der Welshöhlen häuslich niederlassen, dieser durch die vorgesehenen Bewohner (besonders L 201 sind da ganz groß) eingeklemmt und in den Fischhimmel befördert werden.

    Mein Rat: Lass es !

  • Servus Max,

    ich habe 10 Telecichla sp. (Xingu III + x) seit vielleicht 6-8 Wochen mit 6-8 meiner L66 NZ in rund 8-10cm und 10 Microgeophagus ramirezi WF vergesellschaftet.

    Bislang läuft alles super und ich hätte ehrlich gesagt auch nichts anderes erwartet. Auch erweisen sich meine Teleocichla als ausgesprochene Kleinpartikelliebhaber und picken gerne lange nach frisch geschlüpften Artemia Nauplien, bis sie endlich satt und kugelrund sind.
    Dass sie herausgewedelte Larven diverser Hypancistren gefährlich werden können, kann ich mir sehr gut vorstellen. Zum normalen Zeitpunkt die Höhle verlassende Jungwelsen würde ich jedoch speziell in versteckreich eingerichteten Becken eine gute Chance einräumen wollen! Leider sind meine L66 noch nicht so weit, dass ich dieses Gefühl auch wirklich bestätigen könnte.

    In einem Aufzuchtbecken für Hypancistren hätte ich überhaupt keine Bedenken, so lange du dort keine Welslarven einbringen willst ;)

    @ Fisker: Hast du solche Erfahrungen selbst schon mit Teleocichla gemacht oder ist das nur ein Gefühl. Falls es eine konkrete Erfahrung ist, was für eine Teleocichlart war das?

    Beste Grüße
    Stefan

  • Hallo Stefan,

    Ich hätte sie mit meinen 46ern vergesellschaftet. Sobald die Larven den Dottersack aufgebraucht haben pack ich sie eh in ein Einhängebecken. Herausgewedelten Larven/Gelegen räum ich sowieso keine großen Chancen ein. Einmal hab ich's geschafft ne Larve zurück in die Höhle zubuxieren, alles andere wurde nichts.

    Hier die hp die mich erneut auf die Idee "Teleocichla" brachte: http://hypancistrus.chromapark.de/


    Liebe Grüße


    Max

  • Servus Max,

    auf der HP war ich auch schon mal. Wenn ich mich nicht irre schreibt der Betreiber dieser HP auch hier am Board und hat sogar schon über genau diese Teleocichla hier berichtet. Musst du mal suchen......

    Ein einzelner meiner Teleocichlas (ein Weibchen) schwimmt bei mir übrigens auch bei diversen L46 und L134 NZ von 4-6cm Länge und einigen großen L134 in einem 120x60x60cm Becken. Dieser Teleo war von meiner "Lieferung" der kleinste und ich hatte Angst, dass er bei den anderen, die die übrigens auf 150x80x60cm schwimmen evtl. Schaden genommen hätte....und zwar durch die zu diesem Zeitpunkt ebenfalls noch im Becken befindlichen Sichelsalmler WF..... :whistling:

    Bei mir enstammen die Teleos übrigens ebenfalls 2, wenn nicht drei verschiedener Arten! Wenn ich nochmals die Gelegenheit habe, werde ich mir noch mal 20 Tiere holen um anschließend ausreichend Auswahl zur Zucht zu haben.
    Vor einigen Jahren hatte ich schon mal Nachwuchs von Teleocichlas, ich weiß nicht, ob du dich an meine damaligen Tiere erinnern kannst?

    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,

    ich habe selbst noch keine Teleocichla gepflegt, aber du weisst, wie klein die NZ von den Hys sind und die Nummer mit dem Einklemmen-in-der-Röhre rührt von Apistogramma her, die sich diese als Behausung ausgeguckt hatten.

    Das einzig probate Mittel für eine Hyp-Zucht wäre , die gerade-noch-Dottersacklarven aus der Röhre in ein Aufzuchtbehältnis zu Überführen.

  • Ja, ich hatte damals auch ein Paar von dir. Waren glaub ich centrarchus. Meine Angst war halt, dass die Barsche den Welsmann überwältigen und sich dann über seine Eier her machen ;)

    Auf die hp stieß ich hier im Board. Liest sich sehr schön.

    Hast die Bilder eigentlich bekommen?

    Beste Grüße

    Max

  • Hallo,

    ich habe Teleocichla gut mit Hypancistrus vergesellschaftet. Die Ansprüche an Wasser und Temperatur sind gleich. Agressivität von Teleocichla wendet sich gegen Artgenossen und andere Cichliden und stellt eigentlich kein Problem dar. Teleocichla haben sich bei mir bisher nicht wirklich für die Welshöhlen interessiert, die mögen Sandboden und darauf verteilte Steine als Ansitz. Ich habe allerdings Teleocichla bisher auch noch nicht nachgezüchtet. Ich hatte die Teleocichla mit L 173 zusammen und letztere auch regelmäßig nachgezüchtet. Die Hypancistrus passen super auf die Gelege auf und wenn man den richtigen Moment erwischt, dann wandert die gesamte Brut in den Einhängekasten. Auch geflüchtete Tiere haben in diesem Becken überlebt, was mit rausgewedelten Larven war - keine Ahnung.

    Ein Problem kann allerdings auftauchen: Teleocichla interessieren sich meistens nicht für Granulatfutter oder Welstabs. Wenn doch, dann kann es zu einer Überfütterung kommen, die für Teleocichla zur Verfettung und zu ernsten Problemen führt. Also Vorsicht! Wenn sich die Tiere das Welsfutter schnappen, ist die Vergesellschaftung mehr oder weniger gescheitert. Als Stromschnellenbewohner sollten Teleocichla tendenziell nicht zu stark gefüttert werden.

    Am Ende ist eine Vergesellschaftung immer ein Versuch. Wenn es schief geht, muss man die Tiere trennen können. Vor dem Hintergrund, dass Teleocichla extrem selten importiert werden, sollte da sehr vorsichtig sein.

    Auf der Homepage wird sich bald wieder was tun. Ich habe viele neue Bilder gemacht.

    Beste Grüße