Tot durch Dünger-Überdosierung?

  • Nabend zusammen.

    Zuerst einmal wollte ich loswerden, dass ich den Text in 2 (mit diesem) Foren gepostet habe. Ich erhoffe mir allerdings hier mehr Aussagen zum Thema. Wollts nur vorher mal loswerden um bei Bedarf auch ein OK dafür zu haben :)


    Der Teufel hat zugeschlagen, und dass nicht unbedingt wenig... Mal eine kleine Erklärung:


    Gestern Abend wollte bzw. habe ich Flüssigdünger ins Becken gegeben
    (Ferropol von JBL). Die eigentliche Dosierung wäre im Normalfall 10ml
    auf 40l Aquarienwasser..demnach 100ml bei unseren ca. 400 Nettolitern.


    Ich habe keine Ahnung welcher Teufel mich geritten hat, ich denke ich
    war einfach zu verpeilt und zu abgearbeitet.. zumindest nahm ich 35ml
    auf 40l Aquarienwasser, und das auf ein Gesamtnettovolumen von 400l..


    Es gab keine direkte Reaktion, auf die ich hätte direkt aufmerksam
    werden können, oder sonstige Anzeichen der Fische. Erst heute morgen auf
    der Arbeit bekam ich den schlimmen Anruf, dass mehrere Tiere tot seien,
    und einige mit dem Tod am kämpfen waren. Daraufhin wurde unverzüglich
    ein Wasserwechsel gemacht, mal mindestens insgesamt 130%, also mehr als
    einmal komplett umgeschlagen. Die angeschlagenen Fische haben sich
    daraufhin relativ schnell wieder erholt, nur eben die verstorbenen
    bereiten mir sorgen.


    Ich habe nach Feierabend bereits mit JBL telefoniert. Laut deren Aussagen sei es eigentlich
    nicht möglich den Dünger überzudosieren. Es soll wohl ein unglücklicher
    Umstand dafür gesorgt haben, dass der Fall so eingetreten ist wie es
    eben war. Evtl. auch an der Uhrzeit, da kurze Zeit später das Licht
    ausging und die Pflanzen so auch nur noch bedingt die Stoffe aus dem
    Wasser zehren konnten.


    Noch was zu den verstorbenen: Getroffen hat es zwei Geophagus parnaibae (erst letzte Woche geholt )
    und einen L018. Ich kann mir keinen Reim drauf machen, wieso
    ausgerechnet diese Tiere betroffen waren und andere wiederum nicht.
    Zumal von den parnaibae's zuvor insgesamt 5 Stk. rumschwammen. Auch das
    mit dem L-Wels ist mir schleierhaft, da sich auch noch andere Tiere im
    Becken befinden, die allerdings keinerlei Anzeichen auf eine Vergiftung
    etc. hatten.


    Das einzigste was mir noch an den Tieren auffiel war, dass alle 3 toten
    Tiere einen aufgeblähten Bauch haben (die Tiere befinden sich noch
    separiert in einer Schüssel, für den Fall das später Bilder gewünscht
    sind). Ich denke, dass durch den ganzen Mist die Schwimmblase was
    abbekommen haben muss, aber das ist wie gesagt nur eine Vermutung.


    Wie ist eure Meinung zu den verstorbenen Tieren, bzw. was könnte konkret
    vorgegangen sein, außer das, was als Vermutung sowieso schon im Raum
    steht?


    Mir geht diese ganze Sache sehr nahe, ich hätte heute morgen Fontänen
    kotzen können. Das war bzw. ist eine derb bittere Erfahrung die ich da
    machen musste. Mir tut es einfach unheimlich um die Tiere leid, die
    durch meine Dummheit bzw. Dusseligkeit zu leiden hatten. Ich gehe sonst
    niemals leichtsinnig oder unbedacht mit Dünger etc. um. Ich könnte mich
    noch Tag und Nacht weiter ärgern...


    LG

  • Im Regelfall passiert nichts wenn man den Dünger überdosiert. Ich hab schon mit Dosen von 300% gearbeitet und kein Tier ist eingegangen. Da tippe ich ehr auf eine Vergiftung durch Futter oder ähnliches, was auch zu den aufgetriebenen Bäuchen passt.

  • :) Hallo Flarezader,

    bei deinem Ferropol handelt es sich ja wohl um einen Eisen(-2)- Dünger, wie es schon

    der Name des Produkts so aussagt, Ferrum=Eisen, und wenn man Eisen in einem Aquarium

    stark überdosiert kann es durchaus zum Tod deiner Tiere kommen, Werte von höher

    0,5mg/l sind schädlich für deine Fische und Pflanzen, wie schnell das allerdings geht, keine

    Ahnung, möchte ich auch nicht ausprobieren. Glaube aber nicht das du eine so hohe Dosierung

    erreicht hast, oder ???

    LG Mich@ :-)/~

    "Wörter sind wie ein scharfes Schwert, sie zu lesen kann sehr verletzend sein, manchmal sogar tödlich."

  • Nabend.

    Du, das kann ich gar nicht mal sagen wie hoch die Konzentration war. Aber einen anderen Grund wie das mit dem Dünger fällt mir nicht ein. Ausschließen würde ich jedoch nicht, dass die Konzentration des Eisens höher war als 0,5mg/l. Leider war ich nicht da, um brauchbare Werte zu testen.

    Zumindest käme das wenn als einziger Faktor meinerseits aus in Betracht mit dem Eisen. Nachdem das Wasser gewechselt wurde, war ja auch wieder alles gut, bzw. ist es jetzt noch. Grundsätzlich hätten 100ml maximal rein gemusst, drin waren ungefähr 320ml. Also viel zu viel. Wenn eine Normaldosis den Wert auf 0,2 pushen würde (mit dem evtl. noch vorhandenen Resteisenwert) und über das dreifache hinaus dosiert wird, käme man ja evt. auf gut 0,6mg/l.

    LG
    Christian

  • Das Eisen ist an Gelate gebunden. Nur wenn diese zerfallen kann die komplette Menge Eisen ins Wasser gelangen und dann wirds gefährlich. Solange du Eisen nachweisen kannst ist alles in Ordnung, Es werden bei den Tests die Gelate nachgewiesen und nicht das Eisen.

  • Nabend.

    Das das Eisen so gebunden ist war mir bekannt, ich meine zu wissen das es somit kontinuierlicher und über größere Dauer ans Wasser abgegeben wird bzw. dadurch auch besser gelöst wird..

    Die Frage ist nur, was es sonst war, bzw. unter welchem Umstand sich das Eisen hätte direkt "frei" machen können.

    LG

  • Hi Christian,

    Wie war das, typischer Flowgrow-Schaden ;)
    Na das sind ja Mengen bei JBL, mein lieber Schwan. 100ml davon ins Becken zu kippen, da haette ich Bauschschmersen, meine Geldboerse auch. Das kann nicht gesund sein. Da wuerde mich mal interessieren, wie sich der Leitwert veraendert.
    War da nicht was, das Bakterien die Chelate zersetzen .... Kann es da nicht sein, bei den Duengermengen, das ein O2-Mangel herrschte? Such mal bei Googel ob Du da in der Richtung was findest.

    Ich hatte zum Schluss (als das Becken noch gruen war) DRAK in Pulverform, welches ich mir mit VE angemischt hatte. Davon hab ich nur 20ml ins Becken gegeben.
    Heute beschraenke ich mich auf Pfalnzen die ohne CO2, Duenger und ohne 2x80W (nur noch 2x 35W HE) auskommen und genauso gut wachsen. Becken laeuft wesentlich stabiler als das Chemie-Pingpong.

    Druecke Dir die Daumen und den Fischis gute Besserung.

    THX und Grüße, Mario

  • Nabend.

    "Chemie-Ping pong" trifft es da wohl so ziemlich korrekt.
    Ich finde bei Tante Google generell sehr wenig was Vergiftungen durch Dünger in Aquarien angeht. Das mit den Chelaten werde ich gleich mal probieren, sehe da aber eher pessimistisch entgegen.

    Ab abends bis mittags läuft bei uns noch zusätzlich eine Luftpumpe (2 Ausgänge). Ich will die Theorie aber nicht ausschließen das es eine bakterielle Ursache gehabt haben könnte. Jedoch frage ich mich auch, ob Geophagus nicht grundsätzlich in der Lage sind, an die Oberfläche zu kommen um athmen?

    LG

  • Hallo!
    Erstmal mein herzliches Beileid über den Verlust der Tiere!
    Soetwas ist nie schön und man macht sich immer Vorwürfe!

    Ich glaube nicht das die Tiere an einer Überdüngung gestorben sind.
    Auch ich bin ein "verpeilter Spezialist der versehentlichen Überdüngung",
    Da ich meine Eisenspritze nur 1x aufziehe und dann an alle Becken verteile, geschah es mir auch schoneimal
    das das eine Becken zuviel...oder zuwenig abbekam...
    In der Regel pass ich aber auch besser auf ;)!

    Es wäre ein wirklich seltener Fall das die Tiere wegen Überdüngung gestorben sind!
    Ich würde eher Vermuten das es irgendeine ungünstiege Wecheslwirkung mehrere Faktoren gab!
    Jedoch machen mich die aufgeblähten Bäuche stutzig...

    Liebe Grüße!

    Liebe Grüße vom PARADIES

    ...Chuck Norris hat einmal einen Wasserwechsel gemacht - ohne Wasser! :rolleyes: ...

  • Nabend.

    Ich fürchte auch, dass da mehrere Faktoren eine Rolle gespielt haben. Sicherlich war die Überdüngung nicht förderlich, aber alleinig will ich sie auch nicht bzw. nur bedingt dafür verantwortlich machen, allerdings wird es wohl auch ein Rätsel bleiben.

    Vorher hatte ich sowas noch nie, in keinem der Becken die ich bisher hatte, auch in diesem nicht. Das Futter benutzen wir wie gesagt schon ettliche Wochen, wenn es dadurch käme, hätten wir vorher schon was gemerkt. Ich denke grundsätzlich wäre da eine baktierielle Ursache noch am plausibelsten. Wir haben in der Wohnung auch im Moment nicht gerade niedriege Temparaturen, das schlägt sich auch im Becken nieder.

    Ich bin froh wenn der Tag bald ein Ende findet. Mich nimmt die Sache noch immer mit und ich denke ruhig schlafen können werde ich auch nicht. Die anderen Tiere sind mittlerweile wieder pupsnormal. Gefressen wird auch und die rivulatus brüten weiter fröhlich vor sich hin..

    Trotz allem werde ich mir am Wochenende einen Ausflug zum Zajac gönnen.. irgendwie muss man es ja schaffen nen klaren Kopf zu kriegen ;(

    LG
    Christian

  • Die Frage ist nur, was es sonst war, bzw. unter welchem Umstand sich das Eisen hätte direkt "frei" machen können.

    Frag mal bei deinem Wasserversorger nach ob Polyphosphate zur Aufbereitung verwendet werden. Ist so ziemlich das einzige was mir dazu einfällt. Polyphosphate sind in der Lage die Gelate zufällen und das Eisen zubinden bzw. ebenfalls auszufällen. Hab das bei mir in einem 25er mit 25ml versucht. Nach 10 min war nichts mehr nachzuweisen.
    Übrigens treibt eine Luftpumpe das CO² aus das deine Pflanzen benötigen um zu wachsen. Da ist der Dünger dann Perlen vor die Säue.

    Gruß Micha

  • Könntest du das Bitte entfernen, das ist von mir und darf vor Veröffentlichung in den Printmedien nicht im Netz stehen.Zudem ist das nicht die aktuelle Version. Sobald das ganze erledigt ist werd ich das selber tun.
    Danke

  • Nabend.

    Zitat

    Übrigens treibt eine Luftpumpe das CO² aus das deine Pflanzen benötigen um zu wachsen

    Das ist mir bekannt bzw. bewusst. Ich dünge ja im Grunde genommen nur, damit die Pflanzen sozusagen eine Grundversorgung an Eisen & Spurenelementen etc. haben. Von der CO² Düngung bin ich irgendwie abgekommen :D

    Zitat

    Frag mal bei deinem Wasserversorger nach ob Polyphosphate zur Aufbereitung verwendet werden

    Wird gemacht! Ich hoffe nur, dass ich dort jemanden erreiche (die Person sitzt in der Verbandsgemeindeverwaltung, hatte schon mehrmals das Vergnügen ^^).

    LG
    Christian

  • Hi,

    ich nochmal. Also ich hab mich jetzt mal ein wenig in die Sache eingelesen mit den Polyphosphaten. Im Becken sind allerdings weder Blau- noch Kieselalgen latent vorhanden.

    Lediglich im kleinen 54er Aufzuchtbecken hatten wir mit (ich glaube mal) Blaualgen zu kämpfen, also grünen, schleimigen Belägen. Jetzt aber, wo das Becken auf Reserve läuft, sprich ohne Besatz, Heizung und Beleuchtung sowie keinerlei Bepflanzung ist auch darin alles soweit "sauber".

    Ich werde trotzdem beim Versorger nachfragen, aber wenn wir diese Phosphate hätten, müssten die sich doch auch schon bisher bemerkbar gemacht haben, oder irre ich mich da?

    LG

  • Könntest du das Bitte entfernen, das ist von mir und darf vor Veröffentlichung in den Printmedien nicht im Netz stehen.Zudem ist das nicht die aktuelle Version. Sobald das ganze erledigt ist werd ich das selber tun.
    Danke


    Hallo Micha,

    ich habe den Link entfernt.

    Wenn Du aber das Schlagwort *Polyphoshate* in den Raum wirfst, waere es sinnvoll auch den Hinterrund zu erlaeutern. Das war der grund, warum ich den Link zum pdf eingefuegt hatte. Ohne der Erklaerung waere ich auch etwas ueberfahren.
    Also, warum Wissen bunkern? Schade eigentlich, fand das Thema sehr interessant.

    THX und Grüße, Mario

  • Hi,


    Also, warum Wissen bunkern?

    steht doch da:

    Zitat

    und darf vor Veröffentlichung in den Printmedien nicht im Netz stehen.

    wenn du einen Artikel zur Veröffentlichung in Printmedien eingereicht hast und der erscheint zwischenzeitlich wo anders kannst du dir Print in die Haare schmieren....... :whistling:

    Gruß Holger

    ~~~~}}<(((°>
    ~~}}<(((°> ~~}}<(((°>
    ~~~~~~}}<(((°>

    AKZ Nr.94