Erlenzäpfchen im Test

  • Hallo, da viele User hier Erlenzäpfchen verwenden um ihr Aquariumwasser Fischfreundlich zu machen, andere sogar ihren PH Wert in utopische Bereiche mit Erlenzäpchen bekommen, habe ich mal eines meiner Zuchtbecken als Test Becken umfunktuniert.
    Füllung gegen 11.00 Beckeninhalt 24 ltr LW 380 ( Digital) PH 7,43 (Digital) GH 10 KH 5 (JBL) T 22° Blubberfilter instaliert Wasserfärbung klar,transparent.
    50 Erlenzäpfchen hinzugefügt
    nach 24 std PH 7,16 Wasserfärbung braune-Brühe siehe Becken im Bild oben rechts
    nach 48 Std morgens PH 7,24
    nach 60Std abends PH 7,34
    72Std morgens PH 7,35
    84Std abends PH 7,39
    96 morgens 7,41
    108 abends 7,43 Rückwand nicht mehr zu sehen
    Sicher sagen die H Grade und der Leitwert nicht viel aus da ich keine Angaben über vorhandene Härtebildner wie Magnesium ,Calcium usw machen kann.Zeigt aber doch das der PH Wert nicht dauerhaft mit einer so schwachen Säure unter 7 gedrückt werden kann.Im Gegenteil , den Neutralwert nicht mal erreicht und nach weniger als einem Dutzend Std steigt er auch schon wieder an.
    Grüsse
    Bubu

  • Hey Bubu,

    das ist sehr Interessant! Danke das du den Versuch gemacht hast und uns deine Ergebnisse mitteilst.
    Also für den Ph Wert bringt es nicht viel, die Wasserfarbe gefällt mir jedoch besser und mit ein paar
    Erlenzapfen am Boden sieht das Aquarium etwas natürlicher aus.

    Für 24 Liter 50 Erlenzapfen ist schon ne Menge, um in große Becken den Ph Wert zu drücken bräuchte man
    dann ja Unmengen und dazu bringt das nichtmal viel, wenn der Wert nach wenigen Stunden wieder hoch geht.

    Hat mal jemand solch einen versuch mit Seemandelbaumblätter gemacht?

    Mit freundlichen Grüßen Patrick

    [bestand]1682[/bestand]

  • Hey Bubu


    schöner Test, danke für die Mühen !! Da hat man dann einen schönen Vergleich !

    Hast du es mal bei niedriger KH ausprobiert wie sich der PH wert da ändert, oder die KH noch ein Stückchen mehr sinkt ?

    vg
    jens

    [bestand]1403[/bestand]

  • Morgen, Bubu ! Gruß aus Greven.... Das ist das Schöne an einem Forum wie diesem, das man Test-Ergebnisse
    gerne an die anderen weitergibt, DANKE dafür !! Das ist ja mal sehr interessant mit den Erlenzapfen..
    Patrick, ich verwende sehr gerne Teemandelbaumblätter, sehe das aber mehr als Vorsorge/ antiseptisch und wie
    gesagt, ich mache auch hin und wieder Kochsalz-Zugaben,einige Löffel je nach Beckengröße..
    Wünsche euch allen ein schönes Wochenende- Claus.

    Ein mongolisches Sprichwort: Berge können sich nicht miteinander unterhalten, aber MENSCHEN ! ;)[bestand]1869[/bestand]

  • Hey Bubu,

    schön das du den Test mal gemacht hast. Ich finde für sowas immer keinen Antrieb.

    Was mich zunächst interessiert. War das frische Wasser direkt aus der Leitung oder bereits einige Tage belüftet?

    Ich bin auch der Meinung, dass man im üblichen Leitunsgwasser mit Erlenzapfen, Laub und Co. kein wirklich saures Wasser bekommt. Im vollentsalztem Wasser sieht das jedoch ganz anders aus, da haben schon die schwachen Säuren einen großen Einfluss.

    Entscheident bei diesen Mitteln sind eher die Huminsäuren, welche sich positiv auf das Wohlbefinden der Tiere auswirken. Der bereits erwähnt "optische Effekt" ist natürlich nicht zu vernachlässigen. ^^

    Und es gibt ja auch noch richtige Säuren (Eichenxtrakt...), falls man mal unter PH: 3 muss. ;)

  • Hi Bubu,

    Blubberfilter instaliert

    ich denke das könnte der Knackpunkt am Test sein.

    Der Blubberfilter treibt das eh schon wenige CO 2 im Becken aus, dadurch könnte sich der pH so permanent erhöhen.
    Der Test würde mich mal ohne Filter, oder mit normalen schwachströmenden Filter ohne Oberflächenbewegung interessieren.

    Gruss,
    Jochen

  • Hallo Jochen,

    Der Blubberfilter treibt das eh schon wenige CO 2 im Becken aus, dadurch könnte sich der pH so permanent erhöhen.

    Der Test würde mich mal ohne Filter, oder mit normalen schwachströmenden Filter ohne Oberflächenbewegung interessieren.

    Ergibt für mich kein Sinn, ist überhaupt nicht realistisch
    würdest du diesen Test mit Fischen / Zuchttieren im Becken machen? Ohne Filter oder Durchlüftung?

    Hast du es mal bei niedriger KH ausprobiert wie sich der PH wert da ändert, oder die KH noch ein Stückchen mehr sinkt ?

    nö - kann ich aber in Angriff nehmen

    Und es gibt ja auch noch richtige Säuren (Eichenxtrakt...), falls man mal unter PH: 3 muss.

    Dachte ich auch mal..Nur weil Eichenextrakt drauf steht...muß das noch lange nicht drin sein!
    Grüsse
    Bubu

  • Hallo Bubu,
    dein Test deckt sich mit meinen Erfahrungen. Erlenzapfen haben je nach Reifegrad und Spezies sicherlich unterschiedliche Qualitäten für unsere Bedürfnisse, aber ich habe mich immer gefragt, wie die Leute eine pH-Wert-Absenkung mit Erlenzäpfchen hinkriegen.
    Bei der Salmler,- und Barbenzucht habe ich immer zu drei Vierteln gefüllte 12 l- Behältnisse benutzt, die ein Wässerchen von ca. 50 - 100 µS enthielten. Dazu wurden je nach Größe 2-3 Erlenzapfen gegeben - und los ging die wilde Fahrt. Eine Absenkung des pH-Werts hätte ich wegen der keimzahlverringernden Wirkung als positiv bewertet, konnte aber nie eine Veränderung des pH-Werts feststellen. Die Keimzahl blieb allein wegen der Zapfen gering. Würden die Erlenzapfen starke Säuren enthalten, sollte man bei solch weichem Wasser (und somit geringer Pufferung durch Karbonathärte) einen abfallenden pH-Wert vermuten.
    Gruß Frank

  • Hi Bubu,

    Zitat

    Ergibt für mich kein Sinn, ist überhaupt nicht realistisch

    der Sinn ist,
    Oberflächenbewegung ist das beste Mittel um das Wasser mit Sauerstoff anzureichern,
    der Sauerstoff durch den Blubberfilter (ich nehme an der macht Oberflächenbewegung) treibt das CO 2 imer aus, das ist Fakt, und dadurch steigt der pH nach oben, wenn auch in diesen Fall eher geringfügig.
    Solche Tests bringen nur was, wenn ohne starker Oberflächebewegung oder wenn überhaupt nicht gefiltert wird, alles andere ist irrelevant.

    Bei verschiedener Filterung (Strömung, Oerflächenbewegung etc.), ergibt sich immer ein anderes Ergebnis, das meine ich damit.

    Das man zur Erkenntnis kommt, das Erlenzapfen an sich, kaum ideal sind um Zuchtwerte für extreme Weichwasserfische zu erhalten, dem stimme ich dir zu.


    Zitat

    würdest du diesen Test mit Fischen / Zuchttieren im Becken machen? Ohne Filter oder Durchlüftung?

    niemals,
    aber interessiert hätts mich schon,
    habe ja nicht gewusst das Tiere in den Becken sind, da du ja geschrieben hast das Zuchtbecken wurde umfunktioniert, dachte ich es wäre eben fischlos.

    Meine Zuchtbecken säuere ich mit Steins Eichenextrakt an, funktioniert für mich tadellos, (Ausgangswasser ist eher weich und sauer)
    Erlenzäpfchen werden nur im Schaubecken angewendet, um einen Schwarzwassereffekt zu erhalten.

    Grüssle,
    Jochen

    Einmal editiert, zuletzt von jochen (12. November 2011 um 19:55)

  • Hallo Jochen,

    habe ja nicht gewusst das Tiere in den Becken sind, da du ja geschrieben hast das Zuchtbecken wurde umfunktioniert, dachte ich es wäre eben fischlos.

    ist es auch, ich mache keinen Test um hinterher festzustellen das das Endergebniss nicht umsetzbar sprich Fischfeindlich ist. Ich teste schon unter den Umständen entsprechend. Mir nutzt kein gutes Ergebniss wenn ich es so nicht anwenden kann. Ansonsten sind wir uns doch einig
    Grüsse
    Bubu

  • Hallo,


    Neuer Test , mit verschnittenem Leitungs- Regenwasser


    Füllung vormittags,
    Beckeninhalt 24 ltr LW 100 ( Digital) PH nach 24 Std mit Blubberfilter 7,20 (Digital) GH 2 KH 1-2 (JBL) T 22° Wasserfärbung klar, transparent.
    50 Erlenzäpfchen hinzugefügt
    nach weiteren 24 Std 6,20 PH Wasserfärbung braun
    nach 60 Std morgens PH 6,00
    nach 72 Std abends PH 6,17
    84Std morgens PH 6,23
    92Std abends PH 6,22
    nach 104 Std morgens 6,22
    116Std abends 6,23
    128 Std morgens 6,23
    nach 140 Std heute abend 6,29

    Werd das Testwasser noch eine Woche laufen lassen ,um zu
    sehen ,ob der PH Wert bei der geringen GH-KH-LW Konstulation , stabil bleibt.
    Oder ob er weiter ansteigt, ( nach Neutral)-was ich befürchte.
    Grüsse
    Bubu

  • Hey,

    na da sieht man doch schon einen deutlichen Unterschied bei geringem Leitwert. Wenn du jetzt noch eine mit 100% Regenwasser machst, dann bin ich glücklich. ^^

    Ich werde die Werte dann mal Grafisch darstellen wenn ich Zeit finde.

  • Hey,

    das wäre super. Dann hat man zumindest mal eine Messung anhand der man eine ungefähre Aussage treffen kann. Wenn man es noch besser machen wollte, dann müsste man mal noch mit unterschiedlichen Mengen an Erlenzapfen experimentieren. Sollte der Zusammenhang linear sein, könnte man eine gewisse Pauschalisierung vornehmen.

    Soll heißen: Doppelte Menge Erlenzapfen - im Verhältnis dazu doppelte PH-Wert reduzierung

    Ich bin kein Chemiker aber ich postuliere mal, dass es nicht Pauschalisierbar ist. ^^

  • Hallo Tom, ich denke 50 Erlenzapfen auf ca 25 ltr Wasser ist schon eine Menge, aber ,da gebe ich dir recht, solange dies Tests nichts kosten, kann man ruhig ein wenig mehr Experementieren. Muß ja nicht gerade heute sein. Ich bleib mal am Ball.
    Bubu

  • Hey,

    Zitat

    trotzdem sind das schwache Säuren einen Ph Sturz kriegt man mit denen nicht hin

    den will man ja auch nicht erreichen, oder? :D

    Ich finde den Test Klasse. Ich würde gerne über längere Zeit noch eine Reihe machen, mit etwa der Hälfte an Erlenzapfen. Am Ende würde ich die Messergenisse gerne Auswerten. Man hört immer so viele Meinungen aber Beweise bringen eben doch nur die realen Versuche.

  • Hallihallo,

    netter Test, nur natürlich nur bedingt aussagekräftig. Wie hier schon angesprochen, ist die Qualität der Erlenzapfen ja durchaus sehr unterschiedlich (je länger die am Baum oder auf dem Boden verwittern, um so geringer die Wirkung) und das Ergebnis der Ansäuerung und deren Dauerhaftigkeit ist ja durchaus auch vom jeweiligen Beckenmilieu abhängig.

    Ich bringe hier ein 60l-Becken (Ausgangswasser reines Osmosewasser) mit einer handvoll Erlenzapfen (möchte gar nicht wissen was passiert, wenn ich da 100 Stück reinwerfe) entsprechender Qualität durchaus auf pH-Werte um die 5 (auch mit Luftheber betriebener Filter). Ist natürlich vollkommen klar, daß das nur bei entsprechendem Ausgangswasser funktioniert, bei einem Leitwert >300 kann ich da natürlich nicht viel erwarten. Eine keimreduzierende Wirkung bleibt aber auch da.

    Gruß as dem Keller

    Michael

  • Kleiner Zwischenstand,
    3 Tage sind vergangen. PH 6.50 heute 18.30
    Hallo Michael,
    womit mißt du, und wie verhält sich der PH Wert über einen längeren Zeitraum in reinem Osmosewasser, welches mit einigen ( wieviel z.B. in 60Ltr Aqarium) Erlenzäpchen angereichert wurde? Züchtest du in reinem Osmosewasser, ohne zu verschneiden?
    Fragen über Fragen
    Grüße
    Bubu