Viele Aquarianer möchten ein Aquarium mit gut wachsenden Aquarienpflanzen, nicht wenige haben sich schon einmal in diesem Thema versucht und verzichten nach Misserfolgen resigniert auf eine Beckenbepflanzung.
Wenn man ein paar Dinge beachtet und auf die empfindlichen Pflanzen verzichtet bereitet ein Becken mit optimal wachsenden Aquarienpflanzen eigentlich keine Probleme.
Deshalb habe ich hier kurz zusammengefasst, was zu beachten ist und möchte an dieser Stelle motivieren.
Ganz unabhängig von der Größe eines Aquariums ist das Aquarium an sich erst einmal ohne Vorbereitung und Pflege ein pflanzenfeindlicher Lebensraum.
Auch in der Natur gibt es viele pflanzenlose Bereiche in den Bächen, Flüssen und Seen, weil ganz einfach die Bedingungen für ein Pflanzenwachstum nicht optimal sind.
Ein Erfolg der Pflanzenpflege steht und fällt mit der Summe der Anforderungen:
- Bodengrund
- Bodentemperatur
- Nährstoffe
- Fließgeschwindigkeit
- Wasserchemie
- Wassertemperatur
- Lichtverhältnisse
- vor dem Einsetzen braune Wurzeln und alte Blätter entfernen
Wenn man jetzt auch noch die Pflanzensorten nach den Bedingungen im Becken zusammenstellt, dann wird der Erfolg nicht ausbleiben:
Man kann keinen Erfolg haben, wenn man Fische aus dem Amazonas-Becken mit Fischen aus dem Malawisee zusammen pflegen will; warum versucht man es dann mit Pflanzen unterschiedlicher Ansprüche??
Der Bodengrund:
Die Bodengrundkörnung muss eine langsame Durchflutung zulassen:
- Bis 5cm Höhe des Bodengrundes reicht das gelegentliche Absaugen, damit dieser sich nicht zusetzt.
- Bei hohem Bodengrund hilft eine Bodenheizung
Die Bodentemperatur:
Durch eine langsame Durchflutung des Bodengrundes mit dem Aquarienwasser reguliert man die Temperatur und auch die Nährstoffversorgung zu den Wurzeln.
Einige Pflanzen mögen keine “kalten Füße“ !!
Die Nährstoffe:
Der Bodengrund muss wenn er neu ist erst einmal mit Nährstoffen versorgt werden, also wird Düngegranulat oder ähnliches im unteren Bereich beigemischt.
Pflanzen vertragen keine “Hungerperioden“ und benötigen daher einen eisenhaltigen Langzeitdünger.
Ein sehr starkes Austreiben ist schon oft mit einem letzten Kraftakt verwechselt worden, gesunde Pflanzen wachsen je nach Art kompakt und mit einer kräftigen Zellstruktur.
Im Gegensatz zu den Landpflanzen nehmen Wasserpflanzen einen weiteren Teil der Nährstoffe über die Blätter auf, eine sehr gute Nährstoffbereitstellung dafür ist ein regelmäßiger Wasserwechsel.
Die Fließgeschwindigkeit:
Hier muss man die Bedürfnisse der Pflanzen beachten: z.B. Seerosen vertragen leichte Strömung und Vallisnerien mögen Strömung.
Hier gilt es den richtigen Platz im Becken zu wählen.
Sehr starke Strömung fördert die Bildung der Pinselalgen.
Die Wasserchemie:
In Wasser mit saurem Milieu wie z.B. im Amazonasbecken binden die Stoffe, welche sich aus dem Holz lösen die im Wasser befindlichen Pflanzennährstoffe, hier ist eine CO2-Düngung sinnvoll.
In Wasser mit alkalischem Milieu wie z.B. im Malawisee schwinden die im Wasser befindlichen Pflanzennährstoffe schneller, hier ist eine zusätzliche Flüssig-Düngung sinnvoll.
Nicht jede Pflanze verträgt saures und/oder alkalisches Milieu, deshalb auf die Auswahl achten!!
Die Wassertemperatur:
Auf die Bedürfnisse entsprechend dem Vorkommen in der Natur achten; auf empfindliche Pflanzen mit einer sehr geringer Toleranz bezüglich der Temperaturunterschiede verzichte ich.
Die Lichtverhältnisse:
Es gibt lichthungrige Pflanzen und weniger lichthungrige Pflanzen, deshalb auf den richtigen Platz im Becken achten und entsprechend beleuchten.
Pflanzen bilden mit Hilfe des Lichts organische Substanzen und beziehen ihre Energie daraus !!
Vor dem Einsetzen der Pflanzen in den Bodengrund braune Wurzeln und alte Blätter entfernen !!
Den Stoff um die Wurzeln der neu gekauften Pflanzen mit den Gittertöpfen oder dem Blei entfernen.
Mit diesen Regeln habe ich immer lange Spaß an meinem Becken.
Man beachtet zur Pflege der Fische die optimalen Bedingungen; warum also nicht parallel auch die Bedingungen zur Pflege der Pflanzen ??
Gruß
Dieter