Erfahrungen mit Raubwelsen ?!

  • Hallo


    ich wollte mal wissen ob hier jemand Erfahungen mit Raubwelsen gemacht hat ? Wie ich drauf komme ist ganz einfach, ein toller Bericht in der aktuellen Datz über den Stier-Antennewels Aguarunichthys torosus !
    Was mich vor allem Interessiert ist die Vergesellschaftung mit natürlich grösseren Cichliden !


    Bin über Berichte gespannt !

    vg
    Jens

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  • Hallo Jens,

    vor mehr als 25 Jahren hatte ich einmal Spatelwelse in meinem Aquarium. Welche Art es genau war, weiß ich leider nicht mehr.
    Ich hatte die drei Tiere damals in einem als Fachgeschäft bekannten Diskus-Laden gekauft, ohne überhaupt großartig etwas über die Tiere zu wissen. Sie waren beim Kauf ca. 5-7 cm groß und sollten in ein Gesellschafts-Aquarium, in dem Neonsalmler, grüne Schwertträger, sowie ein paar Skalare und Prachtschmerlen enthalten waren. Eine unmögliche Mischung, ich weiß, aber damals hatte ich mir darüber zu wenig Gedanken gemacht.

    Der Verkäufer meinte, das die Zusammensetzung auch mit den Spatelwelsen überhaupt kein Problem sei. Wenn die Welse normal gefüttert würden, gingen sie auch nicht auf Jagd nach freßbaren Fischen. Ich habe dem damals geglaubt. Anfangs war auch alles überhaupt kein Problem. Die Welse nahmen alles an Futter, am liebsten natürlich gröberes Frostfutter. Und alles natürlich in großen Mengen. Ich habe damals gestaunt, wie schnell die Welse wachsen: in ca. einem halben Jahr waren sie fast doppelt so groß geworden.

    Und dann fing das Elend auch an! Erst verschwanden immer mehr Salmler. Natürlich im Magen der Spatelwelse! Ich dachte damals, das es wohl ein Fehler war, die Salmler im gleichen Aquarium zu pflegen wie diese Raubwelse. An größere Probleme kam aber kein Gedanke. Bis dann nach längerer Zeit, die Welse waren inzwischen gut 20 cm groß, morgens immer wieder Schwertträger fehlten. Die Bäuche der Welse waren dafür um so dicker. Darüber habe ich mich sehr geärgert, denn gesunde grüne Schwertträger waren ja nicht so einfach zu bekommen.

    Nach diesem Erlebnis war erst einmal Ruhe. Die Welse bekamen weiter ihr grobes Frostfutter sowie Regenwürmer, die sie auch begierig fraßen. Nach rund 1,5 Jahren maßen sie dann zwischen 25 und 30 cm und waren damit eigentlch schon zu groß geworden für mein damaliges Aquarium mit knapp 400 Litern Inhalt. Doch was tun? Aus meinem Bekanntenkreis wollte sie keiner haben. Und auch Zoohändler waren nicht gerade interessiert, jedenfalls nicht die, die ich damals regelmäßig aufsuchte. Also schwammen sie weiter bei mir herum. Bis dann, ein paar Monate nach dem Verschwinden der Schwertträger, zwei ca. 10 cm große Prachtschmerlen verschwunden waren. Da war klar, das die Tiere weg müssen! Drei Welse und ein paar Skalare, denen zwar nicht passiert war, die aber Panik bekamen, wenn sich die Welse mal tagsüber sehen ließen, das ging nun echt nicht mehr. Zum Glück bekam ich da einen Tipp, das es einen Zoohändler gibt, der die Tiere wohl vermitteln könnte. Und so war es dann auch. Ich musste das Aquarium ausräumen, um die Welse fangen zu können, und machte mich dann mit drei Eimern samt Welsinhalt auf zum Zoohändler. Der versprach mir, das die Tiere in ein sehr großes Aquarium kommen, und so viel mir der Abschied mehr als leicht.

    Das waren meine Erlebnisse mit Raubwelsen. Ich würde jederzeit wieder welche pflegen, dann aber nur in Aquarien mit wenigstens 1.000 Litern und nur sehr großen Beifischen.

    Die Moral von der Geschicht: erst informieren, dann kaufen! Nicht nur bei Raubwelsen, sondern eigentlich bei allen Fischen! :!: :!: :!:

  • Hallo Dieter


    danke für die Info ! Mich würde mal interessieren ob diese auch mit Erdfresser zu vergesellschaften sind ! Die größe haben diese ja, aber beide in Bodennähe, das könnte doch schiefgehen denke cih !

    vg
    jens

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  • Hallo Jens,

    ich glaube nicht, das das schief gehen würde. Die Welse sind rein nachtaktiv, die Erdfresser tagaktiv. Von daher kämen die sich nicht in die Quere.
    Das wäre mal eine tolle Zusammensetzung, finde ich.

  • Hallo
    Also ich finde das überhaupt keine Gute Zusammenstellung, alleine die sehr langen Barteln der Welse können unter Umständen andere Fische stören, wenn Du nicht gerade eine große Grundfläche hast. Auch wenn diese Art jetzt knapp über der 30cm Marke bleibt, würde ich mir das Gut überlegen.

    Ob der Wels unbedingt Nachaktiv bleibt wenn in der Regel tagsüber gefüttert wird ist auch nicht ganz klar. Ich finde den auch schön, aber finde auch das hier eine wirklich richtige Tiefe wie für die Pflege von Rochen gerade bei Welsen mit so langen Barteln doch Vorraussetzung ist.

    Hier mal ein Video vom Wels beim fressen: http://www.youtube.com/watch?v=R3z7TZUSBRs

  • Hi Jens,

    ich hatte auch mal einen torosus, einer der attraktivsten Welse mit einer vielfach kompatiblen Größe wie ich meine. Ich hielt ihn zusammen mit anderen, ähnlich großen Raubwelsen. Der torosus ist etwas hektisch, aber vergleichsweise friedlich und gar nicht verfressen, wie z. B. Tigerspatel etc. Mit Erdfressern würde ich ihn eher nicht vergesellschaften, da hätte ich die gleichen Bedenken wie Jörg. Mittelamerikaner, Aequidens oder ähnliche Arten dagegen würden sich nicht von ihm beeindrucken lassen.

    Gruß
    Reiner

  • Hallo

    @Jörg, das Video sagt schon viel aus wie ich finde !

    und die Vergesellschaftung war jetzt auch nicht speziell auf den torosus bezogen, laut dem Bericht in der Datz mag er es etwas kühler als mancher Erdfresser !

    vg
    jens

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  • Hallo Jens

    Mit dem was Reiner noch zusätzlich gesagt hat würde sich was die Vergesellschaftung angeht sicher was finden lassen. Vielleicht auch ein anderer Wels der nicht so hektisch ist.