Uaru fernandezyepezi

  • Erst mal ein freundliches Hallo in die Runde ! Bin seit ca. 20 Jahren Aquarianer mit wechselnden Becken und Bestand , von großen Südamerikanern über Meerwasser, Malawi etc. Lange Rede kurzer Sinn , bin ich wieder bei den Südamerikanern gelandet ! Unter anderem halte ich zur Zeit vier Uaru amphiacanthoides , zu denen sich in der kommenden Woche noch fünf Uaru fernandezyepezi gesellen ! Hält diese hier zufällig jemand im Forum und kann Erfahrungen berichten?!

  • Guten Morgen, Venni ! Willkommen in der Runde. Da werden sich mit Sicherheit noch die Fachleute melden... Eine gute Zeit, Claus:)

    Ein mongolisches Sprichwort: Berge können sich nicht miteinander unterhalten, aber MENSCHEN ! ;)[bestand]1869[/bestand]

  • Moin,

    Michael Scharfenberg von der Seerose Frechen (https://www.seerose-frechen.de/) hatte da letztes Jahr einen tollen Vortrag zur Pflege von Uaru amphiacanthoides im Programm.

    Er kann Dir bestimmt den Kontakt zum Vortragenden vermitteln.

    ich bin mir ziemlich sicher, dass es schon zwei oder drei Jahre her ist, dass ich den Vortrag in Frechen gehalten habe.

    Ich selbst habe zwar keine Erfahrung mit Uaru fernandezyepezi, aber aus Gesprächen mit anderen Aquarianern konnte man ein paar Dinge festhalten:

    Die Tiere sind sehr penibel in Sachen Wasserparameter. Hohe Temperaturen (28-30°C), ein niedriger pH-Wert (~5) und eine geringe Ionenverfügbarkeit (GH~0°dH) sind entscheidend für eine erfolgreiche Haltung.

    Solche extremen Bedingungen führen natürlich zu Problemen. Häufig erkranken U. fernandezyepezi an der Lochkrankheit, da ihnen wichtige Mineralien fehlen. Calcium, Magnesium, Kalium und andere Ionen liegen bei einer Leitfähigkeit von unter 100 µsm einfach nicht in der benötigten Menge vor. In der Natur sorgen Huminstoffe über Liganden-Funktion von Ionenkanälen im osmoregulatorisch tätigen Kiemenepithel und epigenetische Kontrolle von Kanal-codierenden DNA-Sequenzen dafür, dass den Tieren genügend Ionen zur Verfügung stehen.

    Die vegane Ernährung bringt ebenfalls ihre Tücken mit sich; Pflanzliche Kost enthält Erdalkalimetalle und andere wichtige Ionen nur in begrenzter Menge. Zudem fehlen wichtige Fettsäuren, wie Vitamin D.

    Mit den extremen Wasserwerten geht eine ausgewogene Ernährung einher. Eine Möglichkeit wären Nahrungsergänzungsmittel in Form bestimmter Vitamin-Präparate.

    Informationen findet man zu dieser Art nur sehr selten. Die hohen Anschaffungskosten und die schwierige Haltung machen den Fisch für viele sehr unattraktiv.

    Im Netz liest man immer wieder von Aquarianern, die sich noch juvenile Tiere kaufen, diese dann im Winter verschicken lassen und anschließend von Verlusten berichten (welch ein Wunder).

  • Hallo, ich habe vor einem Jahr 6 Nachzuchten von diesen Tieren gehalten. Ich mache es kurz, nach über 40 Jahren Aquaristik habe ich es nicht geschafft , die Gruppe erfolgreich zu pflegen. Die übrig gebliebenen Tiere schwimmen jetzt bei einem Kumpel, der den Platz und die Nerven hat, sich mit den restlichen sechs von ehemals 12 Tieren (seine und meine) zu beschäftigen. Ich werde mir nie wieder welche besorgen und kann auch keine Empfehlung zur Pflege dieser durchaus attraktiven Buntbarsche geben.

    Gruß Mario

  • Moin,

    Hi

    Wirklich sehr fundierte Ausführungen 👍🏻 und so verständlich geschrieben 🙄

    Gruß Schorschi

    Empfohlene Literatur:

    "Mein erfolgreicher Kampf gegen Kopf- und Seitenlinien-Erosionen am Beispiel von Uaru fernandezyepezi", Radek Bednarczuk, DCG-Informationen 45 (4): 84-87

    "Acclimation to humic substances prevents whole body sodium loss and stimulates branchial calcium uptake capacity in cardinal tetras Paracheirodon axelrodi (Schultz) subjected to extremely low pH", A. Y. O. Matsuo & A. L. Val, Journal of fish biology 11 April 2007

    Fürs bessere Verständnis:

    "The molecular biology of the cell", Bruce Alberts, Garland Science, sixth edition


    Sind die Tiere denn mittlerweile angekommen?

  • Hallo, ich habe vor einem Jahr 6 Nachzuchten von diesen Tieren gehalten. Ich mache es kurz, nach über 40 Jahren Aquaristik habe ich es nicht geschafft , die Gruppe erfolgreich zu pflegen. Die übrig gebliebenen Tiere schwimmen jetzt bei einem Kumpel, der den Platz und die Nerven hat, sich mit den restlichen sechs von ehemals 12 Tieren (seine und meine) zu beschäftigen. Ich werde mir nie wieder welche besorgen und kann auch keine Empfehlung zur Pflege dieser durchaus attraktiven Buntbarsche geben.

    Gruß Mario

  • Tiere sind meines Erachtens nach am Donnerstagmorgen in einem top Zustand angekommen und schwimmen seitdem in Fünfer Kolonne durchs Becken und stürzen sich auf alles was nach Futter aussieht und Picken unentwegt an den Wurzeln!

  • Hallo Venni, ich habe meine Tiere damals aus Holland bekommen, es waren 17 Tiere, ca.5-6cm lang und wie gesagt Nachzuchten. Ein Bekannter hat die Tiere persönlich abgeholt und wir haben sie auf drei Aquarianer aufgeteilt. Probleme waren von Anfang an bei mir und meinem Kumpel aus Berlin. Die Tiere stellten irgendwann das fressen ein, weißer Kot und Atemprobleme folgten. Nach einer medikamentellen Behandlung war wieder für zwei bis drei Wochen Ruhe bevor es von vorne anfing. Verluste gab es letztendlich bei jedem von uns. Das muß nun nicht heißen, daß es bei dir nicht Klappt mit der Haltung. Vielleicht hat ja auch jemand positive Erfahrungen gemacht und kennt ein paar Tricks . Irgendwo müssen ja die Nachzuchten herkommen , bestimmt aber nicht von Fischen, die sich nicht wohl fühlen.

    Gruß Mario

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