Eine Insel mit Land drum rum

  • Hi,

    ... und weiter. Die nächste Station war der Parque Nacional Ybycui. Es ist eine hüglige Landschaft mit Bächen und kleinen Wasserfällen.

    In dem Nationalpark darf man auch zelten. Für die Jahreszeit waren da unerwarteter Weise schon eine ganze Menge Leute da.

    Dafür schienen die Fische das Weite gesucht zu haben. :(

    Er mal noch ein paar Bilder von unterwegs:

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    Im Nationalpark:

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    Fortsetzung folgt

  • Hi,

    ja, Schmetterlinge gab es eine ganze Menge. Die schienen sich auch nicht durch die Besucher stören zu lassen.

    Gleich neben dem Park befindet sich eine alte Eisenfabrik Establecimiento de la Fábrica de Fierro en el Arroyo Ybycuí oder heute auch Museo de Hierro “La Rosada”.

    Sie ist ein Beispiel der industriellen Revolution in Paraguay. Es soll die erste Eisengießerei in Lateinamerika gewesen sein und war von 1850 bis 1869 in Betrieb. Zum Ende des Triple-Allianz-Krieges wurde die Fabrik zerstört.

    Das Eisen wurde aus einer eisenhaltigen Erde gewonnen (Paraguay hat ja keine richtigen Erzvorkommen). In den ersten Jahren wurden Werkzeuge und Baumaterialien produziert, ab 1863 dann Kriegsmaterial. Das bedeutendste Kriegsgerät war die Cañón Cristiano. Für diese ca. 10 Tonnen schwere Kanone wurden in Paraguay die Kirchenglocken eingesammelt (daher auch "Cristiano") und eingescholzen. Bereits nach kurzer Zeit fiel die Kanone in die Hände der Brasilianer. Das Original steht daher in Rio de Janeiro und in Paraguay eine Nachbildung.

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    Der alte Hochofen (Seitenansicht)

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    Die ehemalige Fabrik - heute Museum

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    La Rosada -Cañón Cristiano

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    Fortsetzung folgt

  • Hi,

    und weiter ging es bald über einen fast endlosen besseren Feldweg. Das nächste Ziel war der Lago Ypoa. Er hat eine Fläche von ca. 119.000 Hektar - das entspricht etwas 1,5x der Fläche von Berlin.

    Große Teile des Sees sind zugewachsen und verlanden. In dem See gibt es mehrere Inseln.

    Zu einer Insel setzen wir über.Diese Inseln sollen im Wesentlichen aus Schneckenhäusern bestehen. Man rätselt, wo diese riesige Menge hergekommen ist und wieso die haufenförmig liegen.

    Eine Inselbewohnerin hatte gerade Geburtstag - wir zum Maiskuchen eingeladen. Lecker.

    Lago Ypoa:

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    Auf einer Insel

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    Einer der "Insel-Bausteine"

    Fortsetzung folgt

  • Hi,

    und weiter

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    und ein paar Fische gab es da natürlich auch

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    Pyrrhulina australis

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    Hyphessobrycon sp.?

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    Hoplias australis?

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    Cichlasoma dimerus, juvenil

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    Apistogramma commbrae

    Fortsetzung folgt

  • Moinsen und Dankeschön!!!

    Man sagt doch immer zu große Augen weisen auf ein mangelhaft gewachsenes Tier hin, auf deinem Foto des

    Cichlasoma dimerus, juvenil sind die Augen riesig, aber das Fischlein an sich schaut gut aus. Liege ich da falsch? Nicht missverstehen, ich erfreue mich an den Bildern!

    Liebe Grüße aus dem Norden,

    Maggi

  • Hallo Maggi,

    Danke.

    Ich kenne die Aussage, habe es aber nie ausprobiert. Ich bin nun auch kein Cichlasoma-Experte - aber zumindest drei Anmerkungen zu dem Thema

    Der Cichlasoma dimerus ist vom Lago Ypoa, gefangen am Ufer der Insel auf der wir waren. Der See ist riesig. Der Wasserstand wird etwas höher als am Ende der Trockenzeit gewesen sein. Auf Grund der subtropischen Lage, wird der aber kaum wesentlich niedriger fallen. In diesem Sinne sollte der Fisch reichlich Nahrung im See finden/gefunden haben.

    Bei den vielen Fischen, die ich in Südamerika in Natur gesehen habe: unsere Aquarienfische sind viel zu gut genährt - und das ist noch geschmeichelt. Viele dieser gesehenen Fische würden hier einem Händler nicht abgekauft werden, weil man sie als Hungerhaken und Todeskandidaten ansehen würde. In Südamerika schien dieses magere Aussehen normal zu sein.

    Von den Fischen, die wir in Paraguay gefangen haben, hatte ich vorher vielleicht ein Drittel gekannt. Bei der Bestimmung haben mir Ichtyologen aus Argentinien geholfen. Da stand die "Problematik der großen Augen" bei der Bestimmung auch ein paar mal an: es wurde als Kennzeichen für juvenile Fische genannt und in diesem Sinne auch zur Artbestimmung herangezogen.

    Viele Grüße

    Elko

  • Hallo, Maggi und Elko ! Danke für diese Infos !!! Euch einen schönen Sonntag, Claus:)

    Ein mongolisches Sprichwort: Berge können sich nicht miteinander unterhalten, aber MENSCHEN ! ;)[bestand]1869[/bestand]

  • Danke Elko, sehr interessant! Hast schon Recht, viele Fische hier sind eher "fett", naja man sagt ja auch Fische sterben eher an Verfettung als an Hunger.

    Gerne weiter mit schönen Bildern, hast Dir so viel Mühe gemacht.

    Liebe Grüße aus dem Norden,

    Maggi

  • Hi,

    übernachtet hatten wir dann in Villa Florida. Am Morgen hatte ich noch etwas Zeit während die anderen am Frühstückstisch saßen.

    Ich schaute zum río Tebicuary. Dieser War weit über die Ufer getreten. Am Rand saßen zwei Familien zum Angeln. Allerdings hatten sie noch nichts im Eimer.

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    Die nächste Station war San JuanBautista. Dieses ist der Geburtsort von Agustin Pío Barrios., einem paraguayischen Komponisten und Gitarrenvirtuosen.

    Das besondere an dem Ort: entlang der Hauptstraße standen vor jedem Haus gewebte Sachen. Offensichtlich hat sich der ganz Ort auf dieses Handwerk spezialisiert.

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    San Juan Bautista -Monumento Mariscal José Félix Estigarribia

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    Parroquia Catedral San Juan Bautista

    Fortsetzung folgt

  • Hi,

    als nächstes kamen wir nach San Ignacio Guazú. Der Ort wurde Ende 1609 von einem Jesuitenpater des Ordens Ignacio de Loyola gegründet.

    Er war eine der ersten Jesuitenmissionen in Paraguay. 1768 wurden die Jesuiten wieder aus Ingacio vertrieben.

    Bereits am Ortseingang erinnert das Monument "Roloj Solar" (Sonnenuhr) an die Jesuitenzeit.

    Es symbolisiert mit dem Sonnenaufgang die Entstehung, zum Mittag den Höhepunkt und zum Abend den Untergang der Jesuiten in Land der Guaraní.

    Sh. auch Misiones auf facebook (ohne Anmeldung) und San Ignacio Guazú Ruta Jesuitica Paraguay.

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    Monumento Reloj Solar

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    In San Ignacio besuchten wir das Museo Dicesano de San Ignacio Guazú. Besonders auffällig waren die großen Holzfiguren. So wie man sagte, wurde kleine Figuren aus Europa dorthin gebracht. Du Guaraní haben dann die großen Figuren nachgebaut. Dabei hat man einige Motive angepasst: zum Beispiel tötet der Heilige Georg (in Europa) einen Drachen. Da die Guaraní keinen Drachen kennen, wurde er bei den Figuren der Guaraní durch den Teufel ersetzt.

    Damit die großen Holzfiguren leichter waren, wurden sie ausgehöhlt. Während des Niedergangs der Jesuitenzeit sollen viele dieser Figuren zerstört worden sein, weil man behauptete, dass die Jesuiten in den Hohlräumen Gold verstecken würden.

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    Fortsetzung folgt

  • Hi,

    danke Swen.

    Ganz in der Nähe ist Santa Maria de Fe mit einer weiteren Jesuiten-Reduktion. Dort haben wir uns das Museo Diocesano de Artes Jesuíticas angesehen.

    Vielleicht noch ein Wort zu den Museen (in den kleineren Orten), wenn man da rein möchte, muss man vorher anrufen und dann kommt zeitnah jemand zum Öffnen und Führen.

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    Heiliger Georg

    Links eine Figur im europäischen Stil (mit Drachen) ... rechts eine Figur der Guaraní (mit Teufel)

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    Rechts das Modell aus Europa - links die von den Guaraní nachgearbeitete Figur

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    Links das Modell und rechts die nachgearbeitete Figur

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    Fortsetzung folgt (mit einem ganz besonderen Bild aus dem Museum)

  • Hallo, Elko ! Die Vorfreude ist doch die schönste Freude, wir sind sehr gespannt ! Eine gute Woche, Claus.

    Ein mongolisches Sprichwort: Berge können sich nicht miteinander unterhalten, aber MENSCHEN ! ;)[bestand]1869[/bestand]

  • Hi,

    und nun weiter mit einem besonderen Exponat im Jesuiten-Museum im Santa María:

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    Im Park vor dem Museum gibt es besondere Bewohner:

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    Die Affen haben sich von den Leuten Bananen und Äpfel geben lassen. Früher sollen bis auf den Boden gekommen sein. Nur dann gab es wohl mal Ärger mit Hunden. Seit dem kommen sie nur noch so weit, dass sie das Obst greifen können.

    Fortsetzung folgt

  • Hi,

    und weiter ging es in Richtung Pilar

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    Das sah ziemlich sumpfig aus ... soll ein Reisanbaugebiet sein.

    Unterwegs mussten wir natürlich Pause machen ... ganz zufällig an einen kleinen Fluss:

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    Phyrrulina australis

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    Serrapinnus kriegi?, Hyphessobrycon elachys

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    Hoplerythrinus unitaeniatus

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    Crenicichla lepidota

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    Hoplias australis?

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    Astyanax lacustris

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    Moenkhausia sp.

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    Laetacara dorsigera

    Fortsetzung folgt

  • Hi,

    nachdem unser Internetanbieter beim höher Takten des Internetzugang wohl Mist gemacht hat, so dass ich kein DSL daheim habe gehts nun weiter:

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    Aphyocharax rathbuni

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    Trauermantel-Salmler - Gymnocorymbus ternetzi

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    Leporinus lacustris

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    Hisonotus sp., Weibchen

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    Diplodon delodontus

    Fortsetzung folgt

  • Hi,

    weiter geht es ... ein paar Kilometer weiter

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    Melanorivulus punctatus

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    Hoplias sp.

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    "Die Ecke" ist auch ein Reisanbaugebiet.
    Bis auf den Eigenbedarf wird der Reis nach Brasilien exportiert. Dafür kann Brasilien dann mehr eigenen Reis exportieren.

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    Arroyo Ñeembucú

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    Pilar

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    Río Paraguay bei Pilar

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    Fortsetzung folgt

  • Hi,

    am nächsten Morgen ging es noch ein kleines Stück nach Süden ... zunächst nach Humaitá.

    Da ist ca. 25 km nördlich der Mündung des río Paraguay in den río Paraná.

    Der Ort wurde 1778 gegründet. Die Lage schien strategisch ideal die Einfahrt in den río Paraguay zu überwachen.

    Ab 1844 wurde der Ort daher zur Festung ausgebaut und mit großkalibrigen Geschützen ausgestattet.

    Während des Triple-Allianz-Krieges (1864-70) wurde die Festung fast 3 Jahre lang belagert.

    Erst im Januar 1868 gelang es einem brasilianischen Panzerschiff die Festung zu passieren und so dann den río Paraguay zu konrollieren.

    Im Juli 1868 wurde die Festung (bzw. was dann noch übrig war) wegen mangelnden Nachschubs aufgegeben.

    Heute ist noch die zerschossene Kirche als Denkmal erhalten. In der nähe befindet sich ein sehr umfangrieches Museum zur Geschichte des Tripel-Allianz-Krieges.

    Allerdings hat da wohl jeder so seine Wahrheit. ;)

    Ein paar Bilder

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    Hauptstraße von Humaitá

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    Humaitá - die im Triple-Allianz-Krieg zerstörte Kirche

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    Der Gouvaneur zur Zeit des Triple-Allianz-Krieges

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    Blick auf den ríoParaguay bei Humaitá

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    Schwarzmantel-Scherenschnabel (Rynchops niger)

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    Das Museum

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    Bild eines von mehreren Geschützständen während des Triple-Allinaz-Krieges

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    Die paraguayischen Soldaten während des Triple-Allianz-Krieges

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    Der Gouvaneur und seine Frau. Bei ihm hat man aber mit der Figur reichlich geschmeichelt - als Liebhaber von fettigem Fleisch soll sein Bauch fast kugelrund gewesen sein.

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    Bild einer Schlacht in der Nähe von Humaitá während des Triple-Allianz-Krieges. Vorne die Paraguayer und auf der anderen Seite die Allianz.

    So wie unser Guide sagte, dürfte das die einzige Schlacht während des ganzen Krieges gewesen sein, die die Paraguayer gewonnen haben,

    weil die Truppen der Allianz das morastige Gelände schlampig aufgeklärt und total unterschätzt hatten.

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    Modell der Festung - links Süden, rechts Norden.

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    Fortsetzung folgt