Misteriöses Fischsterben

  • Hallo!

    Ein Bekannter hat ein großes Problem bei seinem Becken.

    Becken ist ein Juwel Trigon 350.

    Gefiltert über Originalfilter sowie JBL Außenfilter.

    Es wurde eine Gruppe Thorichthys ellioti eingesetzt, nach ca. 3/4 - 1 Jahr begann das Fischsterben.

    Zuerst kommt eine Fressunlust, Blähbauch und danach eben der Tod.

    Dieses Phänomen trat jetzt bei den Eliottis auf, danach eine weitere Eliotti Gruppe die auch gestorben ist. (Letzter Eliotti Ende Sept. 2017 gestorben)

    Seit Ende Jänner 2018 schwammen jetzt 10 Stk. junge Rotrücken Skalar Nachzuchten.

    Fressunlust, Schrägschwimmen, Tod.

    Letzte Woche ist der Erste gestorben, gestern der Zweite.

    Zwischendurch die letzten Jahre sind auch Apistogramma, Ramirezi und andere Skalarnachzuchten eingesetzt worden, welche allesamt nicht die übliche Lebenserwartung erreicht haben.

    Betreffen tut es allerdings immer nur die neu eingetzten Tiere.

    Seit Jahren lebt eine Gruppe Sterbai´s, ein L114, sowie L134 Welse im Becken.

    Wasserwechsel im regelmäßigen Abstand von ~2 Wochen.

    Filter werden auch in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen bei merkbarem Leistungsverlust gereinigt.

    Gedüngt wird eigentlich nicht, maximal hin und wieder Easy life.

    Wie kann man hier Vorgehen?

    Wasserwerte kann ich noch nachreichen... Wobei ich nicht glaube das es an Werte wie PH, Nitrit, Nitrat, GH oder KH liegt.

    Ich vermute hier etwas Bakterielles...

    Leider drängt die Zeit, es haben schon weitere Rotrücken das Fressen eingestellt.

    Gruß Thomas

  • Hallo Thomas,

    ich denke, es gibt zwei Ansätze:

    1. Vermeidung: Keine neuen Fische hinzusetzen, Keinen Austausch mit anderen Aquarien

    2. Klärung und ggf. Behandlung: Mal einen toten Fisch bzgl. der Ursache untersuchen lassen. Wenn was ist, kann das dann auch gezielt behandelt werden. Auf die Dauer ist das auch kostengünstiger als immer wieder Fische nachzukaufen, die dann mittelfristig sterben.

    Viele Grüße

    Elko

  • Guten Abend, Thomas ! Vorbeugend evtl. mal eine Kochsalz-Behandlung.... Viel Glück, gute Nacht, Claus.

    Ein mongolisches Sprichwort: Berge können sich nicht miteinander unterhalten, aber MENSCHEN ! ;)[bestand]1869[/bestand]

  • Hi,

    Hallo!

    Betreffen tut es allerdings immer nur die neu eingetzten Tiere.

    Seit Jahren lebt eine Gruppe Sterbai´s, ein L114, sowie L134 Welse im Becken.

    Gruß Thomas

    Sterbais sondern doch unter Stress/Unwohlsein ein Gift ab. Kann es sein, dass die Sterbais "Neubesatz" nicht mögen/wollen und ihn eventuell vergiften?

    Der Altbesatz sind ja nur die Sterbais und die genannten L-Welse, die sich eventuell an das Gift gewöhnt haben.

    LG Robert

  • Hallo!

    Nein, an ein vergiften durch die Sterbais glaube ich nicht.

    Mittlerweile sind es noch 5 Rotrücken, magern alle ab und gehen dann ein.

    Futter wird mehr oder weniger angenommen, und wieder ausgespuckt.

    Gefüttert werden Artemai von Artemia Rein.

    Ich weiß, alles Kaffeesud leserei, aber klingt das nicht nach Darm Flagellate?

    Ich kenn solch Verhalten nur von früher aus meiner Diskuszeit!?!

    Gruß Thomas

  • Hi,

    ... der Corydoras sterbai würde ich auch als Ursache ausschließen. In dem großen Becken sollte deren Gift hinreichend verdünnt sein, sofern sie überhaupt soviel Stress haben, dass sie welches absondern.

    Viele Grüße

    Elko

  • Hallo Thomas,

    der Trupp Sterbai müsste riesig sein um 350 Liter Wasser zu vergiften. Und in der Regel haben sie durch den neuen Besatz auch nicht derartigen Stress. Sie sind ja quasi die Platzhirsche und bei genügend Rückzugsmöglichkeiten kannst du die Sterbai komplett ausschließen.

    Bei Neubesatz zu Altbesatz würde ich immer auf eine BU tippen. Dafür kommen die Krankheitsanzeichen und das Sterben aber zu spät. Zuviel Futter auf Dauer, dadurch immer wieder nach einer gewissen Zeit Nitritvergiftung? Da wären die Corys und die Welse als letztes betroffen, daher kommen sie wahrscheinlich auch immer durch.

    Beste Grüße,


    Tom

    P.S. Ich würde alle Wasserparameter messen und checken. Hier findest du bestimmt einen Hinweis.

  • Hallo Thomas,

    ein paar Angaben mehr bezüglich des Wassers und Beckens (Filter) wären schon gut. So ist schwer etwas zu sagen.

    Ich habe selber auch schon immer Eckbecken gehabt (wie das Trigon ja auch eines ist) und die unterscheiden sich in einigen Dingen schon von anderen Aquarien.

    Deutlich schwieriger ist das Thema Strömung und Filterung in diesen Becken (daher auch die Frage nach den Filtern).

    So bald da etwas größere Fische drin sind, die mehr Ausscheidungen produzieren, geht das Problem los. Durch die spitzen Winkel entsteht keine Strömung der länge nach, oder eine Kreisströmung wie in normalen rechteckigen Becken. Die Strömung reißt in der ersten Ecke ab. Dadurch verschlammt das Becken eher, oder hat oft viel Kotreste, weil die nicht abtransportiert werden und im Filter zersetzt werden. Das ist dann guter Nährboden für Keime.

    Meiner Erfahrung nach benötigen Eckbecken Filter (mindestens 2, mit einem bekommt man gar keine Strömung rein), die deutlich größer dimensioniert sind, als bei anderen Becken. Vor allem mehr Umwälzleistung. Zusätzliche Strömungspumpen können helfen, keine Dreckecken entstehen zu lassen. Feiner Boden wie Sand sollte eingesetzt werden, damit sich weniger grober Dreck im Bodengrund absetzt.

    Filterbesatz ist ja auch immer wichtig. Nach inzwischen bald 30 Jahren hantieren mit vielen Außenfiltern, besetze ich meine nur noch etwas anders, als die Hersteller das ab Werk liefern. Nach den ersten groben mechanischen Filterebenen lass ich die immer Feiner werden bis zu einer sehr dünnen Schicht Filterfließ. Erst danach kommt bei mir ein gutes biologisches Filtermaterial wie z.B. Siporax. Das ist dann eine dauerhaft relativ saubere Kammer, die nur wenig zuschlammt. Damit arbeiten die Bakterien in dem Material auch dauerhaft optimal. Zusätzlich dazu bin ich inzwischen auch ein Fan der der JBL BioNitratEx Beutel (nicht zu verwechseln mit JBL NitratEx), da die spürbar und messbar das Nitrat deutlich niedriger halten, ohne sich irgendwie sonst auf das Wasser auszuwirken. Auch Huminsäuren bleiben erhalten.

    Das war mal die eine Sache.

    Was wird denn von Easy Life eingesetzt? Wenn es das Easy Carbo ist, ist das auch nicht komplett ohne. Da ist ein Algizid drin, was nicht von allen empfindlichen Fischen perfekt vertragen wird. Wird nicht die Ursache sein, kann aber zum Unwohlsein beitragen. Ich empfehle normale Eisen- und Mineraldünger einzusetzen. Pflanzen wachsen schneller, Stoffwechselprodukte werden schneller abgebaut. Ich persönlich nutze da seit Jahren die Söll Dünger mit sehr guten Erfahrungen.

    Als Maßnahme jetzt, wenn es den Skalaren eh schlecht geht, würde ich versuchen ihn idealere Bedingungen zu schaffen. Keime reduzieren durch Wasserwechsel, sauren PH Bereich um 6, Huminsäuren einbringen mit Erlenzapfen, trockenem Eichenlaub, Seemandelbaumblätter, getrocknete Wallnussblätter. Sehr gut und stark antibakteriell sind auch Bananenbaumblätter. Das steigert allgemein das Wohlbefinden, gerade bei Skalaren. Darauf achten, dass sich wenig Dreck im Becken absetzt (Filterthema, bei Eckbecken besonders relevant), kein EasyCarbo verwenden.

    Die Artemien zu füttern ist normal sehr gut, weil man sich damit auch nichts einschleppt oder die Tiere nicht verfetten. Zum aufpäppeln geschwächter Tiere sind aber Artemien nicht ideal. Ich würde da etwas gehaltvolleres nehmen und auf hochwertige weiße Mückenlarven und hochwertiges Trockenfutter (Söll, PantaRhei, Aquarium Münster) gehen.

    Das wären so meine ersten Maßnahmen.

    Gruß,

    Stephan

  • Hallo Thomas,

    noch mal ne Frage zu den Symptome.

    Machen die Fische zwischendurch immer mal wieder solche Maulbewegungen als ob sie etwas ausspucken möchten? Erhöht sie die Frequenz der Maulbewegung bei der Gabe von Futter. Kommt es manchmal zu regelrechte "Hustenanfällen"?

    Diese Symptome tauche in letzter Zeit verstärkt auf und sind bisher unerklärlich.

    Zu Th. maculipinnis (ellioti)

    Bei den meisten Thorichtys-Arten treten nach gewisser Zeit Probleme auf. Probleme wie Weißer Kot, dicker Bauch, Tod. Es handelt sich durchweg um recht empfindliche Arten. Hier ist äusserst penibel auf Wasserwechsel zu achten, Das Futter nicht so proteinreich. Kein Frostfutter von minderer Qualität usw. All dieses Sachen verursachen Stress. Und Stress schwächt das Immunsystem. Das Ergebnis ist nicht selten der Tod.

    Das kann ich zu den Mittelamerikaner sagen. Ob dies nun auch auf die Skalier zuruft kann ich nicht wissen.

  • Hallo!

    Ich danke euch für die vielen brauchbaren Ansätze! Gebe ich so weiter!
    Das mit den Thorichtys-Arten ist interessant, ist mir auch neu gewesen!

    Also es wurde mit Sera Baktopur behandelt und anschließend mit Sera Flagellol. - So wurde es zumindest dem Aquariumbesitzer von Händler empfohlen.

    Es scheint den Tieren jetzt wieder besser zu gehen, sie fressen gierig und schwimmen wieder umher.

    Möglicherweise war auch der versaute Filter, in dem unmengen an Mulm angesammelt war, der Grund.

    Jetzt einfach vermehrt auf die Wasserqualität achten und weiter beobachten. Vorfilter am Ansaugkorb vom Aussenfilter (alle 2-3 Tage auswaschen) ist schon montiert, Innenfilter mehr oder weniger als Schnellfilter betreiben und in kurzen Abständen regelmäßig reinigen. So kenne ich es zumindest aus meiner Diskuszeit.

    Gruß Thomas