Erbsen für Räuber ?!

  • Hallo Zusammen,


    seit langem füttere ich aktuell auch wieder gefrorene Erbsen. Mir ist früher schon aufgefallen, dass Erbsen von Fischen gefressen wurden, die man eher nicht als herbivor bezeichnet. Z.B. L114 Pseuacanthicus und Hybselecara.

    Nun sind mir weitere Fischarten aufgefallen, die ich nicht vermutet hätte. Bei mir fressen z.B. L14 Scobinancistrus und Ctenolucius hujeta 8o (Hechtsalmler) mit vorliebe frisch aufgetaute Erbsen. Versuche davon mal Bilder zu schießen.

    Hat jemand mit anderen Räubern auch entsprechende Erfahrung gemacht?

  • Hi Thommy,

    warum nicht. Wir haben ja auch nicht nur ein Stück Fleisch auf dem Teller liegen. Und Nachbar's Hund frisst Äpfel 8o :D
    Von daher wird das bei den Fischen wohl ähnlich sein, dass sie nicht komplett auf Fleisch festgelegt sind. Da wird es ja
    sicher auch hin und wieder in der Natur magere Zeiten geben.

    Habe letztens eine sehr schöne Doku über Eisbären angeschaut. Eine Mutter hat es mit ihrem Jungen nicht auf's Eis geschafft
    und musste den Sommer fernab überleben.Die hat auch Algen und so Grünzeugs aus dem Meer geholt und gefressen.

  • Hallo Thommy,

    warum nicht? Denke, wenn die Erbsen ihnen nicht schmecken würden, würden sie die wohl eher ausspucken als fressen.

    Meine kürzlich erworbenen L-264, lt. Literatur Fleischfresser, lutschen den ganzen Tag an rohen Kartoffeln u. Gurken rum.

    Unser Berner Sennenhund frisst liebendgerne Trauben, aber nur grüne, blaue beachtet er überhaupt nicht 8| 8| Außerdem frißt er auch Paprikastreifen u. (Salat-) Gurken... wenns ihm schmeckt ;)

    Gruß Ralf
    :-)/~

    Das Wort "EHering" bezeichnet keinen Fisch mit E-Motor ^^

  • Hi Thommy,
    ab und an mal ne Erbse kann sicherlich nicht schaden. Möglich, dass herbivore Fische bei zu viel Erbsen ein wenig verfetten, da sie viel Stärke (Polysaccharide) enthalten. Ich habe die physiologie pflanzenfressender Fische zwar nicht im Kopf aber sie besitzen auf jeden Fall ein anderes und viel längeres Verdauungssystem als Carnivore Fische. Sie werden in irgendeiner Form die Erbsen schon gut nutzen/umsetzen können, denn Pflanzen und Samen ressen sie ja schließlich auch in der Natur. Ich bezweifel jedoch dass Carnivore Fische (sehr kurzer Darm) viel von den Erbsen haben. Klar, sie fressen sie vielelciht, denke aber sie scheinden das Meiste unverdaut wieder aus, was nicht weiter schlimm ist, da freuen sich dann die Pflanzenfresser und gegebenenfalls noch omnivore Fische in deinem Becken...die schnasseln sich das dann rein :-).

    Ergänzung: ich habe mir mal die Darmlängen von Grundeln und einige Barschen angeschaut. Bei der Grundel war der Darm eine gerade Linie, also sehr kurz. Bei den Barschen schon etwas länger. Bei einer 19cm Tilapie war der Darm über einen Meter lang und ich würde die fast schon als omnivor bezeichnen. Wie es bei L-welse ausschaut habe ich keine Ahnung. Denke aber, dass auch carnivore Welse hin und wieder in der Natur ihren Speiseplan mit pflanzlicher Kost ergänzen, wenn auch nur zu einem geringen Prozentsatz.

  • da ich wegen der Welse oder den herbivoren Bb. regelmäßig Grünzeug füttere, ist mir dies auch schon aufgefallen. Sei es Blattsalat, über den sich die meisten Fische hermachen oder eben Erbsen und Mais ect.. Dabei war ich besonders verwundert über meine Scobinancistrus aureatus, welche sich immer über Salat, Erbsen u.ä. hermachen, obwohl sie ausreichend mit Schnecken, Muscheln und Fisch versorgt werden. Bei Hypselecara konnte ich nie beobachten, dass sie sich an Grünzeug vergreifen. Selbst tierisches Futter (Krill, MüLas, Shrimps) oder Pellets werden nur nach Verkostung genommen. Bei Spinnen und Fliegen erkennt man sie dagegen kaum wieder. Die meisten Fische nehmen ja auch gern selbst gefertigte Futtergemische aus Fisch und /oder Meeresfrüchte sowie den verschiedensten Gemüsen. Selbst reine Fischfresser versorgen sich über den Darminhalt der meisten ihrer Opfer mit pflanzlicher Nahrung. Bedenklicher ist es m.E. mit Bb., welche mehr herbivore Nahrung bevorzugen sollten, aber sich über tierisches hermachen. So hatte ich Probleme bei "Cichlasoma" (Cincelichthys) pearsei oder Vieja melanurus (synspila) bei der Verfütterung von Muschelfleisch u.ä., was eigentlich für die carnivoren Bb. sowie die Welse gedacht war. Sie fraßen sich regelrecht über und atmeten schwer. Der Verdauungstrakt solcher Fische ist bestimmt nicht sooo gut geeignet dafür. Auf jeden Fall hat man dann verfettete Tiere.

    Beste Grüße von Mathias

  • Hallo, Fischfreunde ! Danke auf jeden Fall für den Tipp mit den Erbsen !! Habe ich selber noch nicht verfüttert, denke mal,
    das ist eine tolle Abwechslung auf der Speisekarte für die Welse und meine Pacus ! Schönes Wochenende, Claus :thumbup:

    Ein mongolisches Sprichwort: Berge können sich nicht miteinander unterhalten, aber MENSCHEN ! ;)[bestand]1869[/bestand]

  • Hi zusammen, ich bin nun wirklich kein Welsexperte, aber mich wunderte schon öfter diese Einteilung bei den L-Welsen.
    Aus meiner Sicht sind die Tiere alle mehr oder minder omnivor, ernähren sich also von allem, was sie bekommen.
    Wie Basti schon schrieb korreliert die Darmlänge mit den Anteil pflanzlicher Kost und dass dieser bei einem L-Wels aussieht, wie bei einer Forelle wage ich zu bezweifeln.
    Alle rein carnivoren Fische haben sich mehr oder weniger auf die Jagd spezialisiert, da sehe ich keiner der bekannten Welse.
    Das sie Aas als Proteinquelle nicht verachten ist nachvollziehbar, aber ich glaube nicht, dass für die ganzen Viecher jeden Tag ein Kadaver zur Verfügung steht und sie sich mit Aufwuchs und Detritus begnügen müssen, wie es eigentlich fast jeder ordentliche Fisch in Amazonien tut :D

    Lerne aber gerne dazu, wenn es was stichhaltiges gibt.

    Im Übrigen denke ich, dass der lange Darm insbesondere mit der Zellulose zu tun hat und weniger mit der Stärke, die doch recht leicht zerlegt werden kann. Aber Basti hat Recht, die Verfettungsgefahr ist recht hoch bei diesen Kohlenhydratbomben :))) LG Magnus