Geophagus Proximus und Satanoperca leucostica?

  • Hallo!
    Mein heiße Raphael und komme aus Oldenburg / Niedersachsen.
    Ich betreibe zur Zeit u.a. Ein 450 Liter Wels - Becken, welches ich im März 2016 durch ein 200x70x60 Becken ersetzen werde.
    Der Welsbesatz wird dann wie folgt aussehen:
    4x Baryancistrus demantoides L 200
    4x Leporacanticus l 240
    2x scobiancistrus aureatus L14
    12x corydoras sterbai
    Da ich in dem großen 2M Becken auch Barsche halten möchte, habe ich an geophagus Proximus zusammen mit Satanoperca leucostica gedacht. Jeweils 5 oder 6 Tiere!? Ich habe noch keine Erfahrung mit Erdfressern, bislang nur mit zwergbuntbarschen.
    Ich frage mich nun, ob diese beiden Arten zusammen zu halten sind oder eher nicht.
    Ein paar Daten zum Becken. 2x HMF über Eck. Ein Innenfilter zur mechanischen Filterung, sowie 1 evtl. 2 Strömungspumpen.
    Ich möchte sehr feinen hellen Kies verwenden. Die Einrichtung wird hauptsächlich aus Moorkienholz bestehen, sowie ein paar Steinen und evtl. Anubiaspflanzen (ich weiß, sind nicht sehr südamerikanisch...)
    Die Temperatur soll zwischen 28 und 29 C sein.
    In meinem jetzigen Becken habe ich noch 4 microgeophagus altispinosa. Macht es Sinn diese zusammen mit den Erdfressern in das neue Becken zu setzen?
    Ich hoffe ihr könnt ein paar Fragen von mir beantworten. Gerne könnt ihr auch Anregungen oder Verbesserungen zu meinem Vorhaben geben, ich bin ja noch in der Planungsphase...
    Vielen Dank!
    Gruß
    Raffi

  • erst einmal ein Herzliches Willkommen und viel Spaß sowie Interessantes hier im Forum.
    Auch wenn sich 2m erst mal ziemlich groß anhören, sollte man bei Erdfressern sachte an die Sache heran gehen. Bei entsprechender Haltung werden diese ziemlich groß, wird immer unterschätzt. Die beiden Arten lassen sich aber auf jeden Fall gut zusammen halten. L 200 und Scobinancistrus gehen auch in Ordnung, aber mit Corys hab ich in der Vergesellschaftung mit Geophagen nicht die Erfahrungen. Ich halte sie in separaten Becken. Erstens bevorzugen sie das gleiche Terrain und zweitens versuchen Erdfresser alles brauchbare zu vertilgen. Bin gerade dabei einen "G." pellegrini zu fangen, welcher einen viel zu großen Kiesel im Maul hat. Passierte mir schon einige Male mit den verschiedensten Erdfressern. Da staunt man, was in so ein Maul passt, Fische eingeschlossen.

    Beste Grüße von Mathias

  • Danke Mathias für deine Infos.
    Wie meinst du das mit Sachte angehen? In Bezug auf die Gruppengröße? Oder ist das auf 2 Erdfresser-Arten bezogen, was für mein 2m Becken deiner Ansicht nach dann doch zu klein ist?
    Also meine Idealvorstellung wäre halt 5 Satanoperca und 5 Geophargen.
    Denkt ihr das ist möglich auf einer Grundfläche von 200x70?
    Ich könnte mich auch auf eine Alternative einlassen, also nur eine Erdfresser-Art und dann noch eine andere Cichliden-Gruppe oder auch ein Paar. Mir fehlt da leider das Wissen was man gut nehmen könnte...
    Was mir nicht gefällt sind Skalare, Diskus uns Salmer.
    Hat noch noch jemand gute Vorschläge?
    Gruß
    Raffi

  • Servus Raffi,

    also 6-8 Fische der Geos und Satane geht meiner Meinung nach locker. Falls sich Paare bilden kannst du ja immer noch auf zwei Paare jeder Art reduzieren.

    Würde auf jeden Fall noch eine Art wie z.B. Heros oder Uaru mit dazu setzen(gibt aber natürlich noch zig andere Arten). Dann hast du Fische, die auch die anderen Beckenregionen bewohnen. Die Erdfresser schwimmen zwar auch immer wieder rum aber halten sich doch meistens am Boden auf.

    Grüße aus Bayern

    Simon :thumbup:

    Ein echter Bayer liebt Bayern :!:

  • mit sachte angehen meinte ich allgemein, dass die zu erwartende Endgröße gern übersehen wird. Ein Heranwachsen in deinem Becken funktioniert auf jeden Fall gut, aber beide Arten werden so um die 25 cm. Dann wird es bei 10 Fischen etwas eng. Aber ich schaffe mir auch meist 6 Jungtiere einer Art an und kann mich dann schlecht von überzähligen Fischen trennen. Des Weiteren gibt bei den Satanoperca-Arten mehr oder weniger "sensible" Vertreter, welche bei Streß ziemlich schnell zu Unwohlsein/Krankheiten neigen. Selbst hatte ich mal S. leucosticta mit wesentlich kleineren (juvenile) G.sp. Tapajos in einem 700-l-Becken schwimmen. Letzter haben durch ihr Temperament dafür gesorgt, dass sich die leucosticta nach hinten verkrochen. Als die Geophagen umgesetzt wurden, schwammen sie wieder normal durch das Becken. Anderseits halte ich 6 G. dicrozoster mit 2 S. daemon (beide Arten derzeit ca. 18-20 cm) in einem 600-l-Aquarium ohne Probleme.

    Beste Grüße von Mathias

  • Jetzt weiß ich was du mit sachte meinst ;)
    Ok, das heißt jetzt für mein Vorhaben, dass ich zunächst jeweils 6 Satanoperca leucostica und 6 G. Proximus als Jungtiere, wenn sie zu bekommen sind, in das Becken setzen werde.
    Eine Vergesellschaftung mit meinen L-Welsen wird hoffentlich funktionieren. Die corydoras werde ich wohl auch im Becken lassen, kann sie dann auch in einem anderen Becken unterbringen, falls es nicht klappt.
    Falls noch jemand eine andere Cichliden-Art kennt, die man gut in der Gruppe und mit den eher ruhigen Satanoperca halten kann, freue ich mich über eure Anregungen.
    Gruß
    Raffi

  • Hallo,

    In meinen Augen sollte das wirklich gut funktionieren auch von der Menge, aber danach zumindest keine Cichliden mehr dazu setzen. Geophagus proximus habe ich als sehr ruhigen und friedlichen Geophagus kennen gelernt. Bei mir waren die größten Tiere knapp über 20cm groß.

  • Vielen Dank nochmal für eure Tipps!
    Es wird dann wohl Satanoperca leucostica und G. Proximus werden, jeweils 6 Tiere.
    Wenn das Becken mit Besatz dann nächstes Jahr steht, werde ich es gerne hier vorstellen!
    Gruß
    Raffi

  • Guten Morgen,

    ich kann dich in deiner Entscheidung nur bestärken, halte seit knapp 3 Jahren Geophagus proximus in exakt der gleichen Beckengröße. Die sind wirklich sehr sanftmütig. Satanoperca Leucosticta hatte ich mal zusammen mit Diskusbuntbarschen gepflegt, da gab es auch keinerlei Probleme. Ich denke die Tiere passen vom Charakter her sehr gut zusammen.

    Viel Glück und ne Beckenvorstellung ist Pflicht ;)

    Thomas

  • Hallo!
     Was haltet ihr von Satanoperca leucostica mit G. Parnaibae, jeweils 6-8 Tiere?

    Der o.g. Geophagus ist wirklich sehr schön, recht klein bleibend und auch nicht ganz so "ruppig".
    Denkt ihr, das könnte stressig für die Teufel werden oder könnte das passen?
    Und ich frage mich, ob die Tiere genug Platz im Becken haben werden? 200x70 Grundfläche!
    Weitere Tiere sollen nicht in das Becken, bis auf ein paar Corys und L-Welse.

    Gruß
    Raffi

  • Servus Raffi,

    Habe in einem anderen Forum deinen Thread zum selben Becken verfolgt.

    Ich würde mich an deiner Stelle einfach mal selber über die Fische informieren. Alle Ratschläge sind sicher gut gemeint aber nur weil es in einem anderen Becken nicht klappt muss das bei dir nicht auch der Fall sein.

    Wie ich oben schon geschrieben habe, steht der Vergesellschaftung von G. Proximus und S. Leucosticta in deinen Beckenmaßen nichts im Weg.

    Grüße aus Bayern

    Simon :thumbup:

    Ein echter Bayer liebt Bayern :!:

  • Hallo Simon,
    Über die Verschiedenen Arten selber habe ich mich bereits informiert. Für mich, als Anfänger zum Thema Großcichliden, ist es dann allerdings schwer zu beurteilen, ob dann gewisse Arten gut miteinander zu vergesellschaften sind.
    Hierfür nutze ich dann dieses oder auch andere Foren um eure Erfahrungen in meine Entscheidung zur Fischwahl miteinfließen zu lassen.
    Ich denke halt, je mehr Infos ich habe, desto leichter wird es einen harmonischen Besatz zu wählen.
    Übrigens, wenn ich die bisherigen Beiträge so verfolge, dann bist du Simon einer der wenigen, der die Satanoperca mit den Geophagus Proximus zusammen in das Becken setzen würde...
    Ich möchte mich hiermit auch bei allen bedanken, die sich bislang zu meinem Thema geäußert haben. Eure Beiträge waren für mich sehr hilfreich.
    ...auch wenn ich den genauen Besatz noch nicht genau festgelegt habe. Manchmal hilft es ja auch zu wissen, was man nicht möchte ;)
    gruß
    Raffi

  • Servus Raffi,

    Ja klar war auch nur als Tipp gemeint.

    Also nicht nur ich sondern z.B. Thommy hatte auch nichts einzuwenden.
    Wie gesagt, du musst dich entscheiden. Ich würde persönlich in dem Becken Geophagus proximus mit Satanoperca vergesellschaften. Ich würde auch sicher noch ein Heros Paar dazusetzen.

    Satanoperca sind klar etwas anfällig gegen Stress aber ich kenne genügend Leute die auch Satanoperca Arten erfolgreich vergesellschaften. Dein Becken sollte groß genug dafür sein.

    Ansonsten gibt es zig Arten zu den Satanoperca, wenn diese auf jeden Fall rein sollen.

    Biotodoma, Guianacara, Heros, Uaru, Hypselecara usw...

    Grüße aus Bayern

    Simon :thumbup:

    Ein echter Bayer liebt Bayern :!:

  • Hallo,


    das ist immer etwas schwierig in Foren, vorallem, wenn man Themen Forenuebergreifend diskutiert.

    Ich hatte selber Geophagus proximus und habe diese auch schon öfters bei anderen Aquarianern gesehen. Die grössten Tiere waren vielleicht 22cm, 25cm habe ich noch persönlich nicht gesehen. Charakterlich waren sie bei mir sehr ruhig und friedlich und ich kann dir mittlerweile über 8 weitere Arten berichten wie sie vom sozialen Verhalten sind! Z.B. die oft als kleiner bleibende beschriebene Art Geophagus sp gurupi aus dem Geophagus pindare komplex soll angeblich 15cm gross werden nd auch eher friedlich sein.
    Bei mir haben alle 3 Männchen auch etwa 22cm und halten locker meine Geophagus winemilleri mit 25-27cm in Schacht. Diese würden z.B. mehr Stress machen. Aber auch die würde ich durch aus mit Satanoperca leucosticta vergesellschaften. Warum, na weil ich Aquarianer kenne, die bei ähnlicher Beckengrösse erfolgreich Geophagus megasema (ganz andere Hausnummer!) oder Geophagus altifrons mit den Leucosticta vergesellschaftet haben. In diesen Becken haben die Leucosticta Junge geführt und die andern in Schacht gehalten. Alle Arten die ich jetzt genannt habe sind deutlich aggressiver als Deine vorgeschlagenen Proximus.

    Daher muss ich eher den Kopf schütteln, was an andere Stelle so geschrieben wird! Ich will niemand sein Erfahrung nehmen, hoffe aber das es echte Erfahrungen war, die gepostet wurden, meine sind es zumindest!

    Selbst wenn es eventuell doch zu Probleme kommen könnte und das kann auch an anderen Faktoren hängen, dann hast Du ewig Zeit zu reagieren. Du setzt ja Jungfische ein. Ich denke nicht, dass Du Tiere bei 12 abgeben müsstest, aber reagieren kannst Du dann immer noch und den Bestand reduzieren. Mord und Totschlag gibt es da nicht! Es gibt auch oft genug Probleme, wenn Du nur eine Geophagus art hällst. Daher lasse Dich nicht irre machen.

  • Danke für die Info Thommy!
    Das hört sich ja dann klar danach an, dass 2 Erdfresser-Arten in jeweils einer Gruppe gut in dem Becken zu halten sind.
    Noch eine kurze Frage. Sind die G. Winnemilleri ähnlich vom Verhalten wie die G. Proximus?
    Gruß
    Raffi

  • Hallo,

    Winemilleri sind ähnlich ruhig, werden nur einiges größer. Da muss man immer von sicher über 25 cm ausgehen. Mein größter war 28cm. Im Zoo und Privat habe ich schon Tiere gesehen die deutlich über 30 cm waren. Ich denke max 35 cm wären drin.


    Ruhigste Geophagus Combi war bei mir Geophagus proximus mit Geophagus winemilleri. Diese möchte ich auch irgendwann wieder zusammen in einem Becken halten.

  • obwohl die Entscheidung nun gefallen , möchte ich doch noch ein paar Gedanken einbringen. Wie bereits schon mehrfach (auch meinerseits) geschrieben, gibt es beim gemeinsamen Großziehen bestimmt keinerlei Probleme. Erdfresser beider Gattungen sind nun mal ziemlich friedfertig. "Mord und Todschlag" wird es auch keinen geben, wenn die Tiere erwachsen sind. ABER Satane reagieren schon mit Löchern oder gequollenen Augen, wenn nur ein Parameter der Haltung nicht stimmen sollte. Und dazu gehören neben Wasser- und Futterqualität auch die Beifische. Persönlich hatte ich in den vergangenen Jahren immer wieder Verluste bei meinen leucosticta und daemonen. Bei allen Geophagus-Arten gibt es bei mir keinerlei Probleme. Zur Zeit schwimmen meine S. leucosticta mit "G." pellegrini und einigen juvenilen M. insignis in einem 2,4x0,8m Becken. Bis jetzt funktioniert es. Einen Aspekt darf man auch nicht übersehen, bei den vielen jurupari-Populationen wird auch mal gern dieser als leucosticta bezeichnet. Erstere sind aber anpassungsfähiger und robuster. Im Großen und Ganzen, versuch es! Setze aber keine Heros oder ähnliche Brocken ein, gegen solche Bb. haben sie nichts entgegen zu setzen. Da meine ich nicht die juvenilen Tiere aus manchen Videos, sondern richtig adulte Tiere. Hatte erst das Vergnügen 5 Heros liberifer von einem 1000-l in ein 2000-l-Becken umzusetzen. Das waren richtige Kraftpakete.
    Und noch eine Anmerkung zu Beiträgen: ausgewachsene G. altifrons haben nichts in einem 2 m Aquarium verloren!

    Beste Grüße und viel Erfolg wünscht Mathias

  • Hallo Matthias,

    in vielen Dingen gehe ich konform mit Dir, möchte aber eine Anmerkung zu Deiner Anmerkung bringen:

    Zitat

    ausgewachsene G. altifrons haben nichts in einem 2 m Aquarium verloren!


    Wenn Du Gruppenhaltung meinst, da gebe ich Dir absolut Recht. Halte mitllerweile auch wenigstens 7 Jahre G.altifrons und würde es wie folgt sagen. Für Gruppenhaltung würde ich wenigstens 2,5 m² Grundfläche vorraussetzen. Ich habe es selbst in meinem 3 Meter Becken mit etwa 2,1 m² nicht geschafft eine Gruppe vernünftig zu halten, die um die 25cm waren. Harmonische Pärchen aber schon! Aber da muss es wirklich harmonisch zu gehen.

    https://www.youtube.com/watch?v=7aaHxK-Uors

    Dieses Paar aus diesem Video hätte ich sogar 150x60 Becken stecken können. Die waren ganz ruhige zeignenossen als Paar, dafür konnte ich das letzte Paar nicht einmal in meinem 3 Meter Becken vernünftig zusammen halten, so unterschiedlich sind diese Tiere. Daher mag ich solche "Pauschalaussagen" nicht so, aber nicht desto trotz ist es nicht verkehrt, wenn "Anfänger" mit viel vorsicht an diese innerartlich aggressiven Arten rangehen. Aber es kommt wirklich sehr darauf an.


    Ein leider verstorbener Aquarien Bekannter von mir hat auch immer ein Altfrons Pärchen alleine gehalten und dazu diese S.leucosticta. Das ging damals ziemlich gut bei einer Grundfläche von 200x80cm. Wenn Altfirons Paarweise gehalten werden, dann sind sie auch verträglicher gegenüber andere Beckeninsassen.

  • ich gebe Dir Recht, meine Verallgemeinerung war etwas überspitzt, zumal ja die Grundfläche auch beachtet werden muß. Wenn es mit harmonisierenden Paaren in solchen Becken klappt, kann man dies aber leider auch nicht als den Normalfall bezeichnen. Wie schon in meinem ersten Beitrag möchte ich nur darauf hinweisen, welche Größe die meisten (insbesondere altifrons und sp.aff. davon) erreichen und wie sensibel Satanoperca sein können. Bin gespannt, wie sich meine Rio Negro und sveni entwickeln werden, aber dies dauert noch ein paar Monde.

    Beste Grüße von Mathias