Wassertest (warum? womit? wie?)

  • Hallo Zusammen,
    beim Aufbau meines Meerwasserbeckens hab ich die Wasserwerte mit diversen Schnelltest kontrolliert.
    Dabei stellte ich mir die Frage: "Warum testen wir überhaupt?"
    Nun, die Frage lässt sich eigentlich schnell an einem Beispiel beantworten:
    Alle organischen Substanzen die im Aquarium enstehen (z.B. von Futterresten, abgestorbenen Pflanzenteilen, Ausscheidungen von Fischen oder tote Fische) werden über die Kette -Protein-Ammonium-Nitrit-Nitrat- abgebaut. Dafür sind bestimmte Bakterien verantwortlich. Wie gut diese Bakterien in einem leistungsfähigen biologischen Filter arbeiten, können wir messen. Nach meiner Meinung sollte man dies auch tun um frühzeitig Veränderungen im Aquarium festzustellen und nicht erst durch den Tod der Fische überrascht wird. Nitrit ist ähnlich wie Ammoniak ein starkes Fischgift.
    Zur Bestimmung unterschiedlicher Werte gibt es im Handel diverse Testsets zu kaufen.
    Beispielhaft eine nicht abschließende Übersicht von Tauch- und Tropftest oder Elektr. Messgerät. Und es gibt natürlich noch viele andere Hersteller die hier nicht aufgeführt sind.

    Damit eigentlich auch schon das womit? und wie? beantwortet.
    Aus Erfahrung möchte ich allerdings noch auf etwas hinweisen.
    Elektrische Messgeräte sind in ihren Messergebnissen ziemlich genau. Dies gilt nicht unbedingt für Tauch- oder Tropftests
    Als Beispiel nenn ich hier auch mal Producktnamen. Zur Messung von Nitrit (in Konzentrationen zwischen 0,5 und 1 mg/l je nach Empfindlichkeit der Fischart bereits tödlich) beginnt die sichere Bestimmung mit dem Tropftest aus der Sera aqua test box erst bei 0,5 mg/l
    Der Nachweis mit dem Tauchtest von JBL 5in1 ist genauso unbefriedigend.
    Mit dem Troftest von JBL (Nitrit) liegt die Bestimmung bei 0,01 mg/l.
    Darüber sollte man sich klar sein, wenn man zur Qualität seines Aquariumwassers eine Ausage treffen möchte die mehr beinhaltet als "gut-oder schlecht".

    Vielleicht habt ihr ja auch schon Erfahrungen mit diversen Test machen können und könnt etwas zur Genauigkeit der Messergebnisse posten.
    Noch eine Anmerkung: Es geht nicht darum irgendwelche Produkte schlecht zu reden.

    Gruß Wolfgang [bestand]68[/bestand]
    Marathon = lustvoll pseudo sakraler Passionsweg.....man läuft im Leben nur rückwärts um anlauf zu nehmen

  • Hi!

    Routiniertes Messen halte ich für reichlich übertrieben.
    Wenn ich weiß, wie mein Wasser aus der Leitung kommt, und weiß, wie mein Becken sich verhält, reicht es vollkommen aus, das Becken zu lesen.
    Zur Genauigkeit der diversen Tests schließe ich mich deinen Ausführungen an. Tropfen sind nicht unbedingt genauer als Stäbchen. Messtoleranzen können immer entstehen.

    BTW: Ich kontrolliere grad regelmäßig Nitrat und Phosphat aufgrund Einstellung der NPK Düngung. Das wars aber auch.

    Gruß!

  • Hallo,

    ich halte regelmäßiges Messen auch für übertrieben. Gemessen habe ich nur bei folgenden Dingen:

    Intervalle von Wasserwechseln überpfrüfen.

    Zuchtwasser bei Diskus einstellen.

    Seit ich meine Großcichliden habe, habe ich vielleicht 3 Mal in dieser Zeit gemessen. ;)

  • ich halte regelmäßiges Messen auch für übertrieben.

    Hallo Tommy,
    wenn das Becken erst mal eingefahren ist geb ich dir Recht. Da reicht wohl eine sporadische Kontrolle.
    Anders seh ich das aber z.B. bei Neueinrichtung oder nach der Zugabe von Medikamenten. Bis sich die gewünschten Wasserwerte wieder eingestellt haben, müsste man eigentlich regelmäßig messen. Und das dann mit geeigneten Messmöglichkeiten.

    Gruß Wolfgang [bestand]68[/bestand]
    Marathon = lustvoll pseudo sakraler Passionsweg.....man läuft im Leben nur rückwärts um anlauf zu nehmen

  • Hallo,

    ich gebe Dir da nur teilweise recht. :D

    Für "Anfänger" ist das mit Sicherheit eine Möglichkeit etwas mehr Gewissheit reinzubekommen und auch vieleicht ein "Fehlverhalten" zu korrigieren. Für erfahrene Aquarianer, die Wissen wie man Becken einlaufen lässt und auch den Besatz mit wenig anfängt und auch nur gaaaaaaaanz wenig füttert, ist dies auch nicht nötig.

    Vorallem wenn man sehr großvolumige Filter hat (wie ich), fährt so ein Becken doch relativ schnell und stabil ein.

    Ich rede da auch nur bei meinen Fischen, kann da nicht mitreden, wenn es um Meerwasser geht oder bei anderen vielleicht empfindlicheren Arten.

    Auf jedenfall schaden tut es nicht ;)

    Wenn ich ein bisserl lästern darf, mein Arbeitskollege hat wie ein "Weltmeister" gemessen und versucht das Becken für seine Malawis richtig einzustellen. Dafür hat er aber z.B. einen Nimbochromis venustus in einem 300Liter Becken gezwängt, da weiß ich nicht was da schlimmer ist, perfekte Wasserwerte oder artgerechtes Becken. :D8)

  • Okay,
    ohne Widerspruch hingenommen, weil da hast du Recht.

    Ich habe mich vielleicht bei der Eröffnung des thread falsch ausgedrückt. Mir geht es eigentlich nicht um Sinn oder Unsinn des Messens, sondern um den Einsatz und die Genauigkeit der zur Verfügung stehenden Möglichkeiten.

    Gruß Wolfgang [bestand]68[/bestand]
    Marathon = lustvoll pseudo sakraler Passionsweg.....man läuft im Leben nur rückwärts um anlauf zu nehmen

  • Naja. Das ist ja was vollkommen anderes.
    Das man misst, was für einen IST-Zustand nach Neueinrichtung hat halte ich beim ersten Becken ja auch für richtig.
    Warum ich nach Medikamentengabe messen sollte ist mir allerdings schleierhaft.

    Gruß!

  • Hallo Timo,

    Zitat

    Warum ich nach Medikamentengabe messen sollte ist mir allerdings schleierhaft.

    ...es kommt zwar immer auf die Behandlung an, aber bei manchen fänkt man quasi wieder von Vorne an, da alle (die Meisten) Bakterien abgestorben sind.

    Ich denke so war das gemeint.

  • Hallo,

    Ich will wirklich nicht nochmal eine Grundsatzdiskussion über die Sinnhaftigkeit Messen ja oder nein anfangen, die hatten wir hier im Forum schon.
    Aber, habt ihr ein Thermometer im Becken? Wenn ja, warum? Der Heizstab ist doch elektr. geregelt und stellt automatisch die richtige Temperatur ein. Und wenn er mal defekt sein sollte kann man es mit Sicherheit am Verhalten der Fische erkennen!!
    Man kann zwar sagen, wer viel misst, misst Mist. Aber es gibt auch Leute die sich für mehr interessieren als den Blick ins hoffentlich schöne Aquarium. Und wenn ich mich persönlich aus den Fenster lehne und Tips zu z.B. einer Blaualgenplage gebe, mach ich das auf Grund eigener Erfahrungen (auch der Messwerte, wie erhöhter Phosphatwerte).

    Gruß Wolfgang [bestand]68[/bestand]
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  • Hi!
    Natürlich. Aber eine Cyano-Plage ist für mich ein Extremfall.
    Auf mein Thermometer gucke ich ehrlich gesagt auch nie drauf. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum dass da drin hängt.
    Aber sollte mal was sein (wieder mal Extremfall), weiß ich, dass es mir direkt die Temperatur anzeigt, die im Wasser vorhanden ist.
    Nichts anderes tun die Wassertests ja auch.

    Wer viel misst misst nicht unbedingt Mist. Aber wozu? Ich verstehs halt einfach nicht, warum ich in Intervallen messen sollte.
    Wie gesagt, im Moment messe ich unregelmäßig aber nicht selten No3 u nd Po4, da ich NPK einstelle. Da halte ich ein Messen noch für relativ sinnvoll (auch wenn man ja weiß, wieviel man wovon ins Becken einbringt). Ich geh in dem speziellen Fall halt auf Nummer Sicher.

    Muss im Endeffekt aber jeder selber wissen, wie er es hält.

    Gruß!

  • Wie gesagt, im Moment messe ich unregelmäßig aber nicht selten No3 u nd Po4, da ich NPK einstelle.

    Und hier interessiert mich mit welchen Test gemessen wird, weil ich denke das sich da große Unterschiede in der Qualität der verwendeten Messmittel, Testreagenzien verbergen. Und vor allem, ob hier jemand auch aus eigener Erfahrung Aussagen zur Qualität dieser machen kann.

    Gruß Wolfgang [bestand]68[/bestand]
    Marathon = lustvoll pseudo sakraler Passionsweg.....man läuft im Leben nur rückwärts um anlauf zu nehmen

  • Hallo Wolfgang,

    Zitat

    Aber, habt ihr ein Thermometer im Becken? Wenn ja, warum? Der Heizstab ist doch elektr. geregelt und stellt automatisch die richtige Temperatur ein.

    Ich habe KEIN Thermometer mehr im Becken. Aber da muss man auch dazu sagen, dass dieser immer wieder runterfällt.

    Aber dies kann man auch nicht vergleichen, denn Wasser kommt immer mit den gleichen Werten aus der Leitung. Die Temperatur erhöhst Du künstlich so oder so. Da der Thermostat nicht immer der genaueste ist, stellt ma die Temperatur mit Hilfe eines Thermometers ein. Auch macht man Wasserwechsel und schaltet den Heizer ab. Mir ist es schon oft passiert, dass ich den Heizer vergessen habe wieder ein zu schalten. DA hilft dann auch ein Thermometer, um frühzeitig zu reagieren. Ich muss ja nicht immer warten bis die Fische stark Reagieren und sich hinlegen.

    Da sind aber immer noch die Werte gleich. Wenn man gleichmäßige Wasserwechselintervalle einhällt, dann kann da auch nicht viel passieren. Daher brauche ich da auch nicht messen. Daher kann man es in meinen Augen nicht so ganz vergleichen.

    Ich habe ein einziges mal den NO³ im Letzten Jahr gemessen, um mal meine Wasserwechsel zu überprüfen. Die Werte waren vor dem Wasserwechsel noch so gut, dass ich da auch nicht mehr nachmessen muss. Anders wäre es, wenn nach einen Wasserwechsel die Fische reagieren, dann würde ich auch mal messen.

    Ach ja und messen würde ich NIEE mit Stäbchen, die sind viel zu ungenau. Dann lieber mit Testflüssigkeiten oder noch Besser mit einem Photometer.

  • Hallo,

    da es ja hier doch nicht um die Sache geht was man mist und ob das so richtig ist, dazu habe ich meine eigene Meinung, gehört aber nicht hier her, schreibe ich also nur runter mit was ich messe.

    Im Normalfall nehme ich drei Werte. Diese messe ich dann mit Merck Tröpfchentests.
    Ph
    Gh
    Kh

    Dann kommen in der Startphase oder wenn ich was bei den Pflanzen erkenne folgende Werte dazu
    PO4
    FE
    Kalium

    Die drei Werte nehme ich mit dem Fotometer von Anton Gabriel. Wenn ihr mich fragt was besseres und genaures für den Preis gibt es nicht.

    In den Zuchtbecken schaue ich auch nach dem Leitwert. Da ich dort aber generell jede Woche 50% WW mache, wird der Leitwert nur unregelmäßig genommen. Und auch nur bei Fischen wo es etwas komplizierter ist.

    Noch ein kleiner Denkanstoß. Ich denke mal das fast jeder ein paar Tests rumliegen hat. Warum nutzt ihr sie dann nicht? Glaubt ihr die sind ewig lagerbar? Also wenn sie da sind warum nicht nutzen?

    Gruss Christian

  • Hi,


    ich mache immer zu Anfang eines neuen Beckens vier-fünf Messungen im Abstand von Anfangs drei Tagen, dann einer Woche. So kann ich genau erkennen, wie sich die Wasserwerte verändern über den Zeitraum von ca. drei Wochen. Da mein Aquarienwasseri immer identisch aus dem Berg kommt, habe ich keinerlei Probleme mit wechselnden Wasserparametern.

    @ Thommy: Wasser kommt öfter mit nicht identischen Parametern vom Wasserwerk in den Haushalt.

    Bei meinen Asiaten, die saures wasser bevorzugen, messe ich einmal die Woche den PH und helfe dann eventuell mit Erlenzäpfchenlösung nach.

    Den Leitwert messe ich lediglich bei meinen L -Welsen, denen ich bei höchstens 320 mS bei 28 Grad C, bei einem Wasserausgangswert von 80mS bei 28 Grad C, einen Wasserwechsel verpasse (ca. alle zwei bis drei Wochen).

  • Und hier interessiert mich mit welchen Test gemessen wird, weil ich denke das sich da große Unterschiede in der Qualität der verwendeten Messmittel, Testreagenzien verbergen. Und vor allem, ob hier jemand auch aus eigener Erfahrung Aussagen zur Qualität dieser machen kann.

    Ich mess hier mit Tröpfchentests von JBL. Mit denen war ich immer schon zufrieden. Der Po4 ist aus der Sensitivtest-Reihe mit kleiner Skala.
    Übertrieben genaue Werte müssen es jetzt auch nicht sein. Mir kommt es drauf an, dass überhaupt No3 und Po4 nachweisbar ist, und wie lange es nach Zugabe noch nachweisbar bleibt.
    Extreme Überdosierung will ich natürlich auch vermeiden, ansonsten würde ja auch ein Blick ins Becken reichen.

    Aber mit Verkürzen der WW Intervalle werde ich wohl demnächst NPK wieder absetzen.

  • :) ich habe in den Jahren wo ich das Aquarium habe , vielleicht 6 mal das Wasser getestet.

    Ich beobachte. Und ich sehe dem Wasser an, wann ich es wechsel und bin damit immer gut gefahren. Nachdem ich mal unsicher war, ob es wirklich so gut ist, wie ich es praktiziere, habe ich das Wasser mal beim Händler testen lassen. (gehe immer zu meinem Spezi) das Wasser hat super Werte. :D

    Das bestätigt , dass ich es richtig mache. :D
    Also, ich schwöre auf Beobachtung und auf das Mütterliche Bauchgefühl :P

  • Interessantes Thema.. weil ich mich sehr für die Wasserchemie interessiere und mein Becken auch als Ökologieübung sehe. Das Wasser aus meiner Leitung ist Betonhart, GH = KH und das Wasserwerk gibt jedes halbe Jahr eine neue Analyse raus und die Schwankungen sind teilweise schon merkbarer Natur. Mich regt nur auf, dass ich mein Wasser einfach nicht in den leicht sauren Bereich bekomme, den ich mir für meine Fische wünsche. Das Wasser aus meiner Leitung hat wie fast überall einen alkalischen Touch... bei mir im Becken hingegen schon wieder einen deutlichen... trotz Osmosewasser... und das besonders ärgerliche sind die JBL-pH-Tests in diesem Bereich... 6 - 10: wieso gestaltet man die so, dass die Farben für 7 - 8 fast identisch sind und sich auch noch konträr entwickeln? 6-7,6: Am Ende der Skala sind auch hier die Farben schwer auseinander zu halten. Und genau in diesen Bereichen bewegt sich ja mein Wasser -.-

    LG AveN

    Bitte denk an die schönen Bäume, bevor Du diesen Beitrag ausdruckst.

  • Naja, jetzt habe ich erstein mal den, den ich habe und muss mit dem zurecht kommen... und auch der Tropic Marin hat nur 0,2er Schritte.. die habe ich auch.. nur die Farben sind Kacke... da muss ich erstmal die Tafel in natura irgendwo sehen bevor ich da wieder einem Test vertraue ;) Aber Danke Dieter ;) Ich halt mal die Augen offen nach dem Test und schau mir mal die Tafel an wenn ich sie unter die Finger bekomme...

    Aber momentan regt mich auf, dass meine Erlenzapfen bei einer KH von 4,5 (der KH-Tröpfchen(genauer Titrier)Test von JBL ist exquisit), keine Auswirkungen zeigen (von der Wasserfärbung vlt. mal abgesehen)... mein CO² löst sich zwar sichtbar im Wasser, die Werte sind aber auch im Keller...mein Wasser mit weichen Methoden in den gewünschten pH-Bereich zu schießen ist derzeit frustrierend...

    LG AveN

    Bitte denk an die schönen Bäume, bevor Du diesen Beitrag ausdruckst.