• Hallo zusammen,

    Im Rahmen einiger Berichte zu Komplikationen mit unseren Fischen möchte ich kurz berichten.

    Hatte vor ein paar Wochen ein Becken in Betrieb genommen und es ohne Besatz vor sich hin laufen lassen. Irgendwann warf mir ein Freund einiges an Javafarn in den Garten, und da dachte ich mir , ich binde sie mal schnell auf ein paar alte Wurzeln, die ich noch rumliegen hatte. Alles Prima soweit. Drei Wochen später brauchte ich etwas Platz und setzte 10 C. punctatus dazu, und dachte, och ja kannste ja mal etwas den PH-Wert senken. Und stellte diesen auf 6.8 ein.

    So weit so gut, die Corydoras verhielten sich normal, nicht zu beanstanden.

    Und jetzt kommts... Weil ich in einem anderen Becken meine neuen "Kronjuwelen" behandle, das Becken also isoliert läuft hab ich sicherheitshalber mal Nitrit gemessen. In dem Becken alles gut, und weil ich gerade dabei war hab ichs auch bei den Corys gemacht

    Ergebnis: schon beim "Reintropfen" färbte sich die Probe rot, ich brauchte gar nicht zu warten. Höchstwert, giftig.... Ich war völlig perplex, damit hatte ich nicht gerechnet, und die Tiere waren auch von der Atmung völlig ruhig.

    Noch mal gemessen, wieder das Gleiche Ergebniss.

    Dann wurde ich etwas hektisch, denn eigentlich konnte das nicht sein, dass die kleinen Corys so unbeeindruckt in dem Becken saßen.

    Also hab ich das Wasser komplett (brutto 160 Liter) gewechselt, hab Gott sei Dank ein paar Becken, aus dem ich neben Frischwasser schöpfen konnte.

    Frage ist, wie das so kommen konnte, der Filter war geimpft und die Fische wurden gefüttert, aber solch ein Wert?
    Zweite Frage, wie kann es sein, dass die Fische nicht einfach tot waren, oder zumindest Luftnot signalisierten?

    Also ich finde das ganz interessant, was die Fische anbelangt, die Übeltäter sind für mich aber die alten Wurzeln, die ich zwar ordentlich geschrubbt hatte, aber das Wasser nicht kontrolliert hatte, als die Fische hineinkamen.

    Also als Indikatorfische scheinen die Corydoras nicht zu taugen!? Hat jemand ähnliche Beobachtungen gemacht?

    Bei Leash (L-46 Massensterben...) im Becken haben die Corys ja auch keine Probleme und die anderen Fische machen schon schlapp.

    Viele Grüße, Magnus

  • Hallo Magnus,

    ich habe gerade Deinen Bericht gelesen.

    Nun stelle ich mir folgende Frage.


    Was sagt dir, dass Du dem Test zu 100% trauen kannst.



    Hast Du mal mit nem anderen Test ( anderes Fabrikat) gegen getestet?


    Gruß David

  • Hi David, gut gegengefragt.... :) Das ist genau DIE Frage, und nein ich habe keine andere Marke zur Hand gehabt. Allein die Tatsache, dass der Test eine Varianz hat in der Anwendung sagt mir, dass er noch funzen müsste. Er zeigt auch alle Facetten der Konzentrationen, habe ja das Anfahren der Becken seit Januar mit dem Test begleitet.
    Aber du hast Recht, ohne Gegenprobe sollte man zumindest skeptisch sein.

    LG magnus

  • Hallo Magnus,

    ja genau so sehe ich es auch.
    Man sollte sehr skeptisch sein was Tests betrifft.

    Im Meerwasserbereich gibt es für Tests ne Standartlösung zur Gegenkontrolle.
    Sowas habe ich für Süsswasser noch nicht gefunden.
    So hatte mein PO4 Test ne Abweichung von 100% !!!!!
    Wenn man es weiß kein Problem. Wenn es unbekannt ist, hat plötzlich mehr Phosphat im Becken als einem lieb ist.


    Ich kenne einige Becken die durch vermeintliche RICHTIGE Tests oder Spindel ( für die Dichte) an die Wand gefahren wurden oder nie richtig liefen.

    Wenn es Dich interessiert schicke mal ne Probe an Peter Gilbers.
    So kannst Du mal gegentesten.


    Gruß David

  • Hi,

    beim "Animpfen" hatte ich auch schon mal einen sonderbaren Effekt: 2 Standardbecken 112L, beide parallel in Betrieb gebracht, nahezu identische Einrichtung usw. - alles gleichzeitig und gleich gemacht
    Bei dem einen war von Nitritpeak nichts zu messen, während es das andere voll erwischt hatte. Ergo, auch nach einem Animpfen kann man sich nicht ganz darauf verlassen.

    Corydoras ... die können sich auch die Luft von der Oberfläche holen.

    Viele Grüße
    Elko

  • Hi Elko, dieses Phänomen kenne ich von Pflanzen, die sich in zwei nebeneinanderstehenden Becken mit einer Lampe drüber unterschiedlich entwickeln.... So ist Aquaristik :rolleyes:
    Das die Corys Luft an den Oberfläche holen können ist sicher ein Vorteil, den aber auch die L-Welsfraktion drauf hat. Zumindest Ancistrus und auch das, was man früher als gibbiceps bezeichnet hat, können das. Wie es mit den L46 ist weiß ich nicht, wenn ich jetzt mal an den Thread von Leash denke......

    Ob das auch bei Nitrit helfen könnte weiß ich jetzt auch nicht, denn dieses wird "nach meinem Kenntnisstand" über die Kiemen aufgenommen und behindert die Sauerstoffbindung am Hämoglobin. Dagegen könnte man sich nur über eine komplett verschlossene Opercularkammer zur Wehr setzen, was aber Corydoras nicht kann, die Darmatmung ist nur akzessorisch und die Kiemenatmung ist obligat.

    Es kann aber nach wie vor auch ein Irrtum nicht ausgeschlossen werden, dass die Konzentration nicht gar so hoch war...

    David - wer ist denn Peter Gilbers? Ich kenne ihn leider nicht, aber wenn ich es testen würde, wäre meine Variante, 5 mg X-NO2 in einen Liter Dest. (oder in einen Halben) zu werfen und dann mal zu messen.

    Trotzdem hast du Recht, messen ist im Detail diffizil und sollte nicht zur Blauäugigkeit verleiten.

    LG Magnus

    Ich werde mir morgen mal etwas Kaliumnitrat o.Ä. besorgen..... :evil:

  • Hallo Magnus,

    ... ja, der normale Ancistrus und noch ein paar andere Harnischwelse können auch Luft an der Oberfläche holen. Das sind aber wohl eher Ausnahmen.
    Hypancistrus dürften es wohl nicht können. Das habe ich nie beobachten können und auch nie gehört.

    Das das Nitrit die Sauerstoffbindung behindert kenne ich auch so. Aber offensichtlich kommen die Corydoras mit der Darmatmung doch immer noch ein wesentliches Stück weiter als andere Fische.

    Viele Grüße
    Elko

  • Hallo Magnus,
    ich hatte nach ordentlichen animpfen auch schon knallrotes Test-Wasser, aufmerksam bin ich nicht durch die Fische sondern durch Schnecken geworden die sich komisch verhalten haben, es waren junge Pseudomugil im Becken, über drei Tage waren die Werte immer wieder zu hoch trotz 1x am Tag komplett Wasserwechsel, keine Verluste dabei gehabt. Ich bin kein Experte und früher bin ich Amok gelaufen wenn Nitrit im Wasser war aber ich habe durch mehrere Ereignisse die Angst vorm Nitrit verloren,
    Klar wechsele ich auch das Wasser aber nicht mehr drei mal am Tag wie früher, aber ich glaube auch das sehr viel Nitrit zusammen mit anderen Faktoren(z.B. zu große Mengen von Futter) die Fische sehr schnell Himmeln kann. Ob das auch schon der Fall ist wenn der Test rot ist oder der Hersteller noch einen Sicherheitsfaktor eingebaut hat bleibt dahin gestellt.
    LG Norbert

  • @ Elko

    Zitat

    Aber offensichtlich kommen die Corydoras mit der Darmatmung doch immer noch ein wesentliches Stück weiter als andere Fische.

    Das sehe ich auch so, diese ganze Möglichkeit atmosphärische Luft atmen zu können kommt ja nicht von ungefähr, sondern bietet in den Restwassertümpeln noch etwas Reserve, bevor es in den Fischhimmel geht.... :)

    Hallo Norbert, ja, was die Hersteller machen weiß ich nicht, eine Reserve wäre natürlich nicht schlecht. Ob das so ist, keine Ahnung :S
    Was ich aber glaube ist, dass diese Tests für Aquarianer derartig schwach von der Genauigkeit sind, dass es zu Fehlinterpretationen kommen kann. Sie dürfen nur nicht "zu wenig" anzeigen :D

    Dass Nitrit den Fischen schadet ist gar keine Frage und es geht dann auch recht schnell.... Daher akzeptiere ich gar kein Nitrit in einem eingelaufenen Becken, da ist dann der Filter fällig.... bzw. das Konzept zu überdenken.

    LG Magnus

  • Hallo,
    ich kenne auch einen Fall, wo es anscheinend durch einen alten Filter im neuen Becken gekommen ist. Er hat über mehrere Wochen Täglich fast das ganze Becken Wasser gewechselt, da zwei verschiedene Test einen extrem hohen Nitrit Wert ermittelt haben. Er hat alles probiert aber erst, als er die alte Filtermatte durch eine neue ersetzt hat, war der Spuck vorbei.

  • Hallo Magnus,

    Peter Gilbers hat ein Labor und testet Wasser für uns Aquarianer.

    Er ist vorallem bei Meerwasseraquarianern bekannt. Hier ist es noch wichtiger immer mal wieder zu wissen wo die
    Wasserwerte den genau liegen.

    Und hier kommt er ins Spiel :)


    Schau mal hier
    http://www.reefanalytics.com/Wasseranalyse:::69.html


    Ist für uns Süsswasseraquarianer, denke ich nicht ganz so interessant.
    Wenn man jedoch mal genau wissen möchte wo Nitrit, Nitrat, Phosphat und Eisen liegen
    ist es bestimmt keine schlechte Investiton.


    Triton analysiert noch genauer. Wenn man mal Wissen möchte was so an Schwermetallen im Wasser ist
    wird man hier fündig.

    http://www.triton-lab.de/index.php?id=25


    Ist denke ich ganz interessant auf für uns.


    Gruß David :-)/~

  • Servus Magnus,

    kein Problem.

    Ich finde eh die "Süßen" und die "Salzigen" sollten sich mal mehr austauschen.

    Gerade was stromsparende Technik betrifft ist man im Meerwasser ganz gut dabei.

    Wenn ich ne Eh**m Pumpe sehe die bei 80W und 3,6m gerade mal 3400l/h macht kommen mir die Tränen.

    Ich habe ne Royal Exclusiv die hat bei 80W 5,2m Förderhöhe und schafft 8000l/h!!!! :D


    Sorry für mein Abschweifen vom Thema:-)/~


    Falls Du interesse am Thema hast gerne ne PN.


    Gruß David

  • Hallo !

    Da spielen sicherlich verschiedene Faktoren eine Rolle.
    Das animpfen allein ist sicherlich keine grundsätzliche Garantie und "verhindert" nicht, das
    ein Becken einfahren muß.
    Auch dürfte u.U. das Ausgangswasser/Leitungswasser, Pflanzen, Tierbesatz eine Rolle spielen.
    Aber schon ein interessanter Meßwert mit Schockwirkung würde ich meinen :) .

    Gruß