Venezuela 2011 - Llanos, Puerto Ayacucho, Ciudad Bolivar, Canaima, Caripe (Guácharo-Höhle), Rio Orinoco, Rio Caura

  • Die langen Bootsfahrten (An- und Abreise) waren wesentlicher Bestandteil der Gesamtroute durch Venezuela, aber auch die Möglichkeit einen Eindruck vom Delta zu erlangen.
    Ich werde daher nachfolgend Bilder zu drei Thematiken zeigen: bei den Warao-Indianern, Flora und Fauna und zur Abujene-Lodge.

    14.1 Bei den Warao-Indianer

    Die Warao sind Bewohner des Orinoco-Deltas. Ihre Häuser zeichnen sich dadurch aus, dass sie auf Pfählen stehen.
    Die Häuser sind alle offen und offensichtlich lebt dort der ganze Clan (geschätzt bis ca. 40 Personen) ohne räumliche Trennung zusammen.

    Wir sind noch immer am überlegen, ob ein Indianerjunge im Alter von 1,5-2 Jahren uns absichtlich veralbern wollte.
    Wie wir die Fische aus dem Eimer begutachteten ging er ans Ufer und griff dort in kleine Höhle.
    Es dauerte nicht lange, da kam er mit dem "nächsten" dieser Fische wieder.
    Wollte er uns vorführen, wie schnell und einfach er dort Fische fängt?

    Wie wir dann später erfuhren, stammten die Fische von einer 10 Bootsminuten entfernten Sandbank und sollten am nächsten Tag als Köder für größere Fische dienen.

    Beim Verlassen des Dorfes ging die Sonne unter


    Während wir dem Sonnenuntergang genossen, kamen noch kleine Indianerboote längsseits um uns ihre Waren (Ketten, Körbchen, ...) anzubieten.
    Besonders erschreckend war ein Boot: nur besetzt mit Mutter und Tochter und so aller 5 Paddelzüge musste die Mutter erstmal mit einem Plastebecher das Wasser aus dem Boot schöpfen.

    Fortsetzung folgt

  • Hi,

    nachfolgend ein paar Bilder mit Tieren und Pflanzen aus dem Delta.


    Den Nestern nach zu Urteilen müsste es sich auf den nächsten Bildern um einen Webervogel handeln.
    (Wikipedia sagt allerdings, dass es die nur in Afrika und Asien gibt)



    Hoatzin


    Papageien



    Braune Brüllaffen


    Wasserschildkröte


    Flussdelfin
    (Wenn ich das richtig gelesen habe, gibt es die rosafarbenen nur im Amazonasgebiet nahe Manaus.)


    Wasserkakao

    Fortsetzung folgt

  • Wir haben eine Nacht in der Abujene Lodge übernachtet. Es ist schon herrlich nachts zu horchen, was es vor der Tür für Geräuche gibt. In den Morgenstunden war z. B. auch ein Kaiman (o.ä.) unter unserer Hütte.
    Die Wasserwerte im Delta, bei der Lodge gegen 8:00 Uhr: Temperatur 26,1°C; pH 5,91; Leitfähigkeit 131 µS/cm

    Es bleibt anzumerken, dass es noch mehrere vergleichbare Lodges in dem Gebiet gibt.
    Wie wir erfahren haben sind auch diese seit ca. 2002 auf Grund der Wirtschaftskrise schlecht ausgelastet.

    Fortsetzung folgt

  • morgen Elko, Dein Bericht und die vielen schönen Bilder lassen mein Adrialinspiegel in ungewohnte Höhen klettern. Ich arbeite nun noch intesiver an einer Südamerika Reise... mal schaun ob ich das noch auf die Reihe bekomme. Das Problem ist wie bei allem die Finanzierung! Sparen oder Banküberfall!? Nicht nur ich würde mich über mehr Bilder freuen!
    Grüße
    Burkhard

  • Hi,

    Burkhard
    danke Burkhard. Wenn es kein finanzielles Problem wäre, wäre ich auch schon wieder dort. ;)
    So muss ich doch auch erstmal wieder arbeiten.


    @Siggi

    Aber wenig Regenwald und viele Felder in Venezuela, oder täuscht der Eindruck?


    Die Wahrheit liegt wohl in der Mitte. Es ist so, dass wir von der Sache her fast ausschließlich die Llanos (die Tiefebene) bereist haben und so sind die meisten Bilder dafür typisch.
    Wir haben nur kleine Abstecher (Puerto Ayacucho, Rio Caura und Canaima) an den Rand des Regenwaldes gemacht. Gerade südlich von Puerto Ayacucho liegt der bekannteste Teil des venezuelanischen Regenwaldes - von der Sache her fast der ganze Bundesstaat Amazonas. Von dort zieht sich der Regenwald dann auch entlang der brasilianischen Grenze bis zur Grenze nach Guyana.

    Wart ihr auch auf den Tafelbergen, oder habe ich da was überlesen?


    Nein, auf den Tafelbergen waren wir nicht. Lediglich an den Tafelbergen, konkret am Salto Angel, der direkt von einem Tafelberg stürzt. (Venezuela 2011 - ein Überblick). Einen direkten Landeplatz auf den Tafelbergen gibt es wohl nicht. Meine Frau hat neulich mal gesucht - sie möchte auch mal auf einen: es gibt wohl ganz im Südosten von Canaima eine dreitägige Tour auf einen Tafelberg. Andererseits wüßte ich genug anderes an anderen Stellen in Venezuela anzufangen. :)

    @Alle
    Die nächsten Bilder gibt es zeitigstens Morgen. Ich habe heute noch eine höher priorisierte Arbeit, deren Ergebnis aber sicherlich den einen oder anderen von Euch auch interessieren könnte.

    Viele Grüße
    Elko

  • Hi,

    zunächst ging es mit dem Boot ca. 57 km durch das Delta bis San Jose de Buja. Von dort holte uns der Bus ab. Wir merkten schnell, dass die Gegend durch die Erdölförderung geprägt war: Erdölleitung entlang der Straße, wohlhabende Stadt (Maturin), großes Einkaufszentrum ...

    Nach weiteren 190 km mit dem Bus erreichten wir unser Ziel Caripe, eine kleine Stadt im Mittelgebirge, bekannt durch die Fettvögel, die einst Alexander von Humbold entdeckte.


    Venezuela 2011 - 13 auf einer größeren Karte anzeigen

    auf einer größeren Karte anzeigen

    Cano Manamo





    Bei San Jose de Buja

    Das Wasser war tiefschwarz - wohl wegen der dahinter verlaufenden Erdölleitung

    Maturin - die Hauptstadt des Bundesstaates Monagas. Durch das Erdöl ist die Stadt wohl reich geworden.

    ... auch schon da

    In einem Einkaufszentrum von Maturin



    Am Stadtrand von Maturin

    Eine Quelle des lokalen Wohlstandes

    Neuartiger Gartenzaun?

    Bei Guanaguana

    Stausee Guamo



    Fortsetzung folgt

  • Hi,

    ... aber bei mir würde es an dem Englischen harpern.,...


    Die Rundreise war mit einheimischem, deutschsprachigem Reiseleiter - insofern war das kein Problem. Die lokalen Guides konnten weder Deutsch noch Englisch.
    Englisch hat uns zumeist nur am den Flughäfen oder in den Hotels/Lodges geholfen.

    In einem unserer Wörterbücher fand ich einen netten Spruch für dort: "Englisch öffnet die Türen, Spanisch die Herzen."
    Was ich bis zur nächsten Venezuela-Reise machen, kann man sich sicherlich denken. ;)


    Viele Grüße
    Elko

  • Der Ort Caripe hat durch Alexander von Humbold Bedeutung erlangt. Er erkundete die Cueva del Guácharo (Guácharo-Höhle) und beschrieb die Guácharo (Fettvögel, Steatornis caripensis). Der Ort ist daher auch den Deutschen sehr zugetan.


    Humbold-Denkmal an der Guácharo-Höhle


    Eingang zur Guácharo-Höhle


    Modell der ersten ca. 500 m der Guácharo-Höhle. Die Höhle ist ca. 10 km lang.
    Knapp 500m ist Humbold damals in die Höhle gegangen. Dann weigerten sich die begleitenden Indianer weiter zu gehen, da der Tageslichtstrahl endete.
    Die Guácharo leben auf dem ca. ersten Kilometer. Heute ist die Höhle knapp 2 km begehbar.


    Das Guácharo-Monument in Caripe.


    Guácharo-Feder.
    (Guácharo sind ausschließlich nachtaktiv. Nach dem Dunkelwerden kann man einen riesigen Schwarm der Vögel aus der Höhle fliegen sehen - leider nur als Schatten.
    Das Fotografieren der Guácharo in der Höhle ist nicht erlaubt, da die Vögel durch das Blitzlicht aufgescheucht werden. )


    In der Höhle leben auch blinde Welse: Trichomycterus guianense

    Fortsetzung folgt

  • Hi,

    bei Caripe soll auf grund des feuchtwarmen Mittelgebirgsklimas auch der beste Kaffee wachsen. Zu unserem Programm gehörte daher auch der Besuch einer Kaffeeplantage.


    Kaffeestrauch - auch diese müssen (wie der Kakao) im Schatten stehen. Sie werden daher immer in "Wäldern" gepflanzt.


    Kaffeeblüte


    Kaffeebohnen aus der Frucht gelöst


    Die Bohnen werden aus der Schale gelöst, gewaschen und getrocknet.


    Rohkaffee


    Hier werden die Bohnen geröstet


    vor dem Verpacken

    Fortsetzung folgt

  • Hi,

    von Caripe aus führte unser Weg an die Karibikküste nach Cumana.


    Venezuela 2011 - 15 auf einer größeren Karte anzeigen





    Abfluß des Stausee Clavellino

    Transportmittel werden voll ausgelastet

    An der Karibikküste - im Hintergrund die Halbinsel Araya (hinter welcher sich die Isla de Margarita versteckt)







    Fortsetzung folgt