Beiträge von Peter D.

    Betrifft die Beschreibung von Heros liberfer (Staeck & Schindler, 2015) Die Autoren haben meiner Meinung nach ein wichtiges diagnostisches Merkmal übersehen. Nur Heros liberifer zeigt zwei deutliche Flecken um die Augen herum. Der 1. Fleck befindet sich im 1-2 Uhr Bereich über dem Auge, der 2. Fleck im 4 - 5 Uhr Bereich (wenn der Fisch nach links schaut). Wenn der Fisch nach rechts schaut befinden sich die Flecken natürlich im entgegengesetzen Uhrzeitbereich.In der Juniausgabe 2016 der DCG Informationen habe ich einen kurzen Artikel über die meiner Meinung nach wichtigen "Entdeckung" veröffentlicht. Hätten sich die Autoren (Staeck & Schindler) an die "Vereinbarung" gehalten die wir miteinander getroffen haben als ich ihnen die Tiere für dies Untersuchung übergab, wäre DAS mit Sicherheit so nicht passiert! Die Grundlage für die Beschreibung dieser Art stammt auch von mir...nur aufgrund meiner Vorarbeit ist es zu dieser Artenbeschreibung gekommen. (Wenigstens das geben die Autoren in der Artenbeschreibung von Heros liberifer an)...Es gibt weitere diagnostische Merkmale die von den Autoren angegeben werden die auch auf andere Arten innerhalb zutreffen und sogar bei syntop vorkommenden Arten nachweisbar ist. Als wichtgestes diagnostische Merkmal geben sie einen deutlichen Caudalfleck an - Roland Rietsch konnte von einer seiner Reisen einen bisher unbekannten Heros aus dem Rio Sibapo (wenn ich mich nicht irre) mitbrigen der ebenfalls einen deutlichen Caudalfleck (Schwanzwurzelfleck) zeigt. Natürlich wird auch das Brutpflegeverhalten als diagnostisches Merkmal angegeben - allerdings sieht der eine oder andere Wissenschaftler das Brutpfegeverhalten als diagnotisches Merkmal aufzuführen eher skeptisch. In der Regel werden morphologische oder anatomische Merkmale angegeben, die auch am hinterlegten Typusmaterial nachvollziehbar sind - das Brutpflegeverhalten gehört mit Sicherheit nicht dazu. Das Foto mit der Bezeichnung caudal 1 zeigt die Spezies die auf keinen Fall Heros liberifer zuzuordnen ist.

    Ich persönlich habe in den letzten Jahren bestimmt 60 Fische untersucht...Aber selbst wenn Du von einer Art nur fünf Exemplare hast und vier davon weisen die selben Merkmale auf kannst Du schon einen statistischen Wert angeben. Allerdings ist das Auszählen der Hart - und Weichstrahlen nicht unbedingt das sicherste Mittel Arten voneinander abzugrenzen! Da kommen auch eine ganze Reihe weitere Methoden zum Einsatz. Das Vermessen von bestimmten Parameter, das Vermessen verschiedener Knochen, Augenabstand, Schnauzenlänge, Anzahl der Schuppen entlang der Seitenline, das Verhältnis zwischen Körperlänge und Körperhöhe, die DNA und vieles mehr... Wenn man aber Referenzwerte wie die aus den Erstbeschreibungen hat und dann im Vergleich anhaltenden Unterschiede feststellt kann man daraus durchaus Schlüsse ziehen. Ich habe eine ganze Reihe osteologische Vergleichsmessungen gemacht...oder auch Röntgenbilder verglichen. Wie gesagt Abweichungen gibt es immer. Aber wenn wie ich schon sagte viele von den untersuchten Individuen von denen man glaubt dass sie einer Art angehören dazu die selben Merkmale aufweisen kann man daraus Schlussfolgerungen ziehen.

    Heckel hat H. severus (und alle weiteren Heros auch) anhand konservierter Exemplare durchgeführt, da waren keine Farben mehr zu sehen. Musst mal probieren wenn Dir mal ein Fisch stirbt, konserviere ihn, egal ob trocken oder in Alkohol - das einzige was halbwegs sichtbar bleibt ist das Bindenmuster - das gibt Heckel ja auch in seiner Beschreibung an. Klar bleiben je nach Alter des Präparates auch andere Merkmale sichtbar...Aber auch die Überprüfung der Standardzählwerte wie Hart- und Weichstrahlen passen was severus betrifft NICHT zum Maulbrüter also H. liberifer. Dieser hat in der Regel VX Hartstrahlen während die meisten anderen Heros XVI oder mehr Hartstrahlen in der Dorsale haben - gleiches gilt für die Zählwerte in der Anale - H. liberifer weist in der Regel VI Hartsstraheln in der Anale auf -die meisten anderen Arten VII oder VIII (es gibt natürlich Abweichungen innerhalb auch nur einer Art, aber statistisch gesehen ist das so - das gilt für die Mehrheit der untersuchten Tiere - zu diesem Schluss kommen nicht nur Staeck & Schindler sondern ich auch). Wer der echte Heros severus ist wissen wir bisher nicht, aber die Wahrscheinlichkeit das sich hinter severus Heros sp. "Uaupés" ( also sp. Casiqiare) verbirgt ist sehr wahrscheinlich. Diese Art / Form kommt auch im Casiquiare, Rio Negro und mit sehr sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch im Atabapo vor. Was sich hinter Heros sp. "Inirída" verbirgt bleibt abzuwarten - aber ich denke nicht dass es sich um eine Lokalform von severus handeln wird. Heros sp. "Atabapo" hingegen gehört mit Sicherheit nicht dazu - das belegen DNA Untersuchungen. Dieser schwimmt übrigens bei Roland Rietsch nicht bei mir...!

    Hier mal ein paar Fotos eigener Präparate die nicht mal ein Jahr alt sind...

    Beste Grüße,
    Peter

    Die uns bisher als Heros severus oder seit 2014 auch als Heros sp. "Maulbrüter" belkannte Heros wurde nun endlich wissenschaftlich beschrieben und trägt den Namen Heros liberifer (Staeck & Schindler, 2015)

    Staeck, W. & Schindler, I. (2015): Description of a new Heros species (Teleostei, Cichlidae) from the Rio Orinoco drainage and notes on Heros severus Heckel, 1840. Bulletin of Fish Biology, 15 (1/2): 121-136.

    Siehe dazu: Neue Erkenntnisse zu Heros severus

    Ja Roland...ist auch mal n schönes Gefühl trotz aller Kritik, Spott und Häme "Recht" behalten zu haben...Kommt ja auch nicht jeden Tag vor dass durch eine Theorie und einen Artikel in der DCG Info eines einfachen Aquarianers eine Art beschrieben wird...Aber auch Du hast ja maßgeblich dazu beigetragen mein Freund!

    Ach, übrigens wurde der Artikel auch in Amerika publiziert und wird und wurde auch dort stark diskutiert...

    Gruß,
    Peter

    Ich habe VDA / DCG deshalb revidiert weil die DCG leider keine Sachkundelehrgänge anbietet. Der Preis für den § 2 Sachkundelehrgang inkl. Prüfung kostet für VDA Mitglieder 100 € für Nichtmitglieder 150 € also durchaus erschwinglich!

    Beste Grüße,
    Peter

    obwohl ich Deine Aussagen VDA / DCG in VDA / DGHT revedieren muss..aber das ist Klein Klein...Und wie gesagt - ich bin auf jeden Fall offen die Lehrgänge auch in den Vereinen abzuhalten (egal wo)- Leider, und das ist wichtig muss zumindest für den §11 ein Amtstierarzt die mündliche Prüfung abnehmen - die schriftliche nimmt der VDA Prüder ab ( in de angedachten Fall beispielsweise ich)... Also Anfragen sind herzlich willkommen - egal ob §2 oder §11.

    Beste Grüße,
    Peter

    drehen und wenden wie man will. Fest steht, dass die Haltung von Wildtieren / Exoten ins Visier genommen wurde, und wird und das nicht erst seit gestern. Die Diskussion, ist seit mindestens 15 Jahren aktiv! Letztendlich wird früher oder später, auch die Vivaristik, noch mehr davon betroffen sein als sie es derzeit schon ist. Dabei, geht es aber in erster Linie um den "unkontrollierten" Handel auf Börsen oder im Internet - was ich durchaus nachvollziehen kann! Man darf nicht vergessen, dass der Zoofachhandel (und alles was dazu gehört) ein riesiger Industriezweig in Deutschland / Europa ist! 5 oder 6 Milliarden € werden dort jedes Jahr umgesetzt. Auf die daraus resultierenden Steuereinnahmen wird der Staat sicher nicht verzichten wollen... Deshalb kann ich nur nochmal betonen, dass jeder Einzelne AKTIV etwas gegen die Argumente der (sagen wir es mal allgemein) Tierschutzorganisationen unternehmen kann und muss! Auch wenn ich mich wiederholen sollte... Der erste Schritt, für jeden Einzelnen Halter von Exoten (dazu gehören nun mal auch die meisten Aquarienfische) sollte - nein muss sein, sich einem Verein anzuschließen, der einem der großen Verbände angeschlossen ist - Nur damit können wir unsere "Lobby" stärken! Den zweiten Schritt der in wahrscheinlich in nicht so ferner Zukunft ein wichtiger Bestandteil bei der Betreibung unseres Hobbys ist - wird sein nachweisen zu können dass man sein Hobby "sachkundig" betreibt. Jetzt werden sicherlich wieder Argumente wie Abzocke etc. kommen aber letztendlich wird es so kommen, und sicherlich wird sich auch eine Lösung finden lassen wie man die Sachkundenachweislehrgänge für Vereine attraktiv machen kann - Ich für meinen Teil kann sagen, dass ich den Berliner Vereinen was die Kosten betrifft sehr entgegen komme!!! Aber wenn man mal ehrlich ist, sind die Kosten für den § 2 Lehrgang nun wirklich nicht sooooo extrem hoch so dass eigentlich Jeder in der Lage sein müsste sich diesen Lehrgang leisten zu können!

    Um noch einen Satz zur Mitgliedschaft in einem der großen Verbände zu verlieren, möchte ich ganz explizit auf einen großen Teil der User (natürlich nicht jeder User), in den gängigen Internetforen verweisen... Ob es nun dieses hier oder auch Cichlidenwelt oder sonst irgendein Forum ist, sei mal dahin gestellt. Viele der User denken leider, das es reicht als "schlauer User" in einem Forum aktiv zu sein... Aber leider verpassen diejenigen, die eben nicht die Verbandszeitschriften wie VDA Aktuell oder auch die DCG Informationen bekommen, viele viele wichtige Informationen - nicht nur zur aktuellen politischen Lage was unser Hobby betrifft, sondern auch die vielen Änderungen oder Neuerungen beispielsweise in der Taxonomie...Ich denke und bin davon auch ein totaler Verfechter dass sich JEDER weiterbilden sollte- aber dass nicht in Internetforen wo es zu jedem Thema 100000 teilweise sehr unqualifizierte und auch falsche Äußerungen gibt. Ganz im Gegensatz zu den Verbandsmagazinen denn diese werden von fachkundigen Redaktionsbeiräten überprüft!!!

    Beste Grüße,
    Peter

    @Rocco: Dazu kann ich nur sagen: FALSCH.. das ist genau die Reaktionen die ich erwartet habe und in meinem ersten Beittzu diesem Thema vorausgesagt habe. Stur uneinsichtig und ablehnend. Mach erstmal den §2 und dann kannste dich aufregen...bezeichne dich bitte nicht als Fachmann solange du das nicht nachweisen kannst. Ganz unabhängig von Deinen Nachzuchterfolgen... Ich muss hier wirklichm meinen guten. Freund Roland als Sonderfall nennen denn er zieht wirklich so ziemlich jeden Fisch auch ohne SKN nach (aber er lernt bereits fleißig für den Lehrgang) ergänzend muss ich erwähnten das er den 2er hat... Und zwar seit 10 Jahren. Ich wollte eigentlich gar nicht so viel schreiben aber heutzutagei ist laberei nix wert...

    Liebe Sabine, Du gibst da ein gutes Beispiel...bei Hundehaltern ist der Sachkundenacheiss Gang und gäbe...da kommt niemand auf die Idee das in Frage zu stellen. Ebenso bei Schildkröten oder Papageien..bevor jetzt wieder eine unqualifizierte Bemerkung kommr (von wem auch immer) sage ich nochmals WIRBELTIERE. . .

    Liebe Sabine,
    ich habe doch niemanden persönlich angreifen wollen...wir sind alle "nur Tierhalter" aber leider bringt es sich Zeit in der vegane oder vegetarische Ernährung immer mehr im Vordergrunds steht eben auch so unwichtige Debatten wieSachkundenachweis ja oder nein ins Spiel. Mir ist bei der bei der Debatte wichtig die ganze Sache in einem Kontext zu sehen...es gibt hierbei kei Schwarz ödet weiß. Hier ist jeder selbst gefordert. Und wenn Du als "einfache Tierhalterin" mit gutem Beispiel vorangehen willst mach den §2 Lehrgang...
    Beste Grüße Peter

    ist das jeder zu jedem Thema irgendwie Stellung bezieht...aber bei einem Thema das wirklich jeden angeht hält man sich dezent zurück...das zeigt mir dass es in diesem thema lediglich darum geht Stimmung zu machen. Wo bleiben die eloquenten Antworten??? Nich blabla sondern Antworten mit verwertbarem Inhalt... Leider ist das genaud das Problem von Internet Foren...geballte Unwissenheit aber wenn es darum geht was schlecht zu machen is fix jeder dabei. Ein Argument mehr dafür dass jeder Tierhalter zumindest den "kleinen Sachkundenachweis" haben sollte...tut mir wirklich leid dass ich das so sagen muss aber leider ist das die Realität!!! Viele schlaue Menschen die aber im Prinzip keinen Plan haben...

    Leider sieht es so aus als hätte nicht jeder verstanden worum es beim Sachkundenachweisg geht...es geht in erster Linie gar nicht um Fische sondern um den sachgemäßen Umgang mit WIRBELTIEREN...der Lehrgang beinhaltet zu einem großen Teil Gesetzeskunde und eigentlich nur einen kleinen Teil Fischspezifischer Themen.Die Aussage das die Amtsvetinäre keine Ahnung haben ist total deplaziert...Sicherlichm mag der eine oder andere Aquarianer ne Menge übers seine Fische wissen aber das ist sekundär wenn er sich nicht mit den Abläufen im System Aquarium auskennt... Ein großer Teil des Lehrgangs beschäftigt sich mit dem naturschutzgesetz oder mit dem Washingtoner Artenschutzabkommren...Um nochmal kurz was zum Fachwissen so manches Aquarianer zu kommen...Aus Erfahrung weiß ich das viele wohl wissen das man beispielsweise den pH Wert absenken kann oderd das CO 2 gut für Pflanzen ist...aber wenn es darum geht den Ablauf des Nitrifikationsprozesses zu erklären brechen die meisten schon zusammen...nur so als ein Beispiel von vielen...Dann kommen Begriffe wie CITES oder die Anhänge im WA oder die Import und Export Richtlinien dazu...und wie gesagt es geht im Prinzip um Wirbeltiere im allgemeinen...Diagnose, Prophylaxe, Tumoren, Geschwüre, Diagnose etc. Um noch eine Frage zu beantworten...natürlichg ginge es in die Vereine zu kommen um Schulungen abzuhalten und auch zu prüfen...allerdings ist auch immer ein Amtsveterinär erforderlich der die mündliche Prüfung abnimmt jedenfallsf ur §11 für den §2 nicht und selbst der Zweier wäre schon super wenn es jeder!!!! Aquarianer machen würde...

    Ebenso wichtig ist es dass man als Aquarianer oder Terrarianer überhaupt Mitglied in einem Verein ist - beispielsweise DCG, VDA, DGHT...Je mehr Leute sich in Vereinen/Verbänden organisieren desto besser ist die Ausgangspositionen derer die die Verbände in politischen Debatten vertreten!!! Die Mitgliedschaft in einem dieser Verbände hat einen weiteren Vorteil...Man wird stets über aktuelle Themen (auch aus der Politik) informiert! Einfach mal darüber nachdenken...

    Also dass Tiere "verbraucht" werden steht ja außer Frage...auch dass es viele viele verantwortungsvolle Tierpfleger gibt muss nicht diskutiert werden. Im Prinzip geht es bei dieser Debatte nicht um den Zierfisch sondern es geht in erster Linie um "Wildtiere" wie geschützte Reptilien, Vögel oder auch um gefährliche Tiere wie Spinnen, Echsen etc. Niemand will den Handel mit Aquarienfischen verbieten - allerdings finde ich auch das viel zu wenige Leute persönlich dazu beitragen dem Abwärtssog entgegenzutreten indem sie beispielsweise einen Sachkundenachweis nach §2 oder §11 TSchG erwerben. Es gibt zum Beispiel einen Berliner Aquarienverein der gleich 7 seiner Mitglieder den Sachkundenachweis nach § 11 hat ablegen lassen. Natürlich kostet das Geld aber letztendlich wird somit auch nach außen transportiert dass sich die Tierhalter darum bemühen sachkundlich mit ihren Pfleglingen umzugehen. Weiterhin ist das ein gutes Argument beispielsweise für den VDA in politischen Debatten sagen zu können "1500" unserer 3000 Mitglieder (fiktive Zahlen) haben den Sachkundenachweis abgelegt. Ich selbst führe Lehrgänge und Prüfungen für den VDA durch...aber leider ist es so dass in der Regel Leute diese Lehrgänge besuchen die im Prinzip gar nichts mit Aquaristik zu tun haben, sondern nur einen FishSpa oder ähnliches eröffnen wollen (Garra rufa - Knabberfische). Ich bin auch dafür dass Leute die online oder auf Börsen Fische verkaufen einen Sachkundenachweis haben sollten nach Möglichkeit der nach §11. Denn warum soll der Zoohändler diesen Schein haben müssen und der Privatmann der ebenso viel Geld mit dem Verkauf seiner Tiere verdient nicht??? Aber vielleicht mal eine Zahl am Rande: Der prozentuale Anteil der Wildfänge der in Europa verkauften Zierfische liegt gerade mal bei 5 %!!!

    Beste Grüße,
    Peter

    Hier mal der Link zu meiner Website: http://sachkundenachweis11.de/Startseite/