Ein aufregender Abend für Panaqolus albomaculatus "Moe" und die anderen Mitbewohner des Aquariums.
Für eine Stunde wurde das Becken zur Baustelle. Grünzeug wurde versetzt, die (ungenutzte) Welshöhle verschoben, eine Kokosnußhöhle eingesetzt und schließlich zwei mittelgroße Moorkienwurzeln nach Entsalzungsbad eingebaut. Eine der Wurzeln (die obere), habe ich mit einem Saugnapf versehen, so dass sie an der Beckenwand klebt und die darunter liegende Wurzel in Position hält. Mal sehen, ob das Konstrukt stabil bleibt. Notfalls muss eben noch ein weiterer Handtuchsaugnapf verarbeitet werden. Handtücher an der Wand werden sowieso überbewertet.
Moe selber sorgte noch zusätzlich für Aufregung, als er plötzlich auf seinem Kopf einen großen weißen Fleck präsentierte. Anna (aka Iselin) und ich gerieten in Panik und durchblätterten alle Kapitel über Welskrankheiten mit großer Hektik. Vor unserem geistigen Auge breitete sich bereits ein gewaltiger Pilz auf dem Tier aus. Glücklicherweise wurde der Fleck nach der Einrichtung des Beckens schnell wieder kleiner und verschwand schließlich gänzlich. Anscheinend war es ein Stressfleck oder Harnischwelse haben evolutionär bedingt einen Aquarianer-Schock-Abwehrmechanismus entwickelt.
Und wie war die Reaktion auf den Umbau?
Betta splendens "Tristan" steckte wie immer sofort seine Nase überall hinein und verschwand sogar kurz in der Welshöhle. Man weiß ja nie, ob sich da hinten drin nicht noch ein geheimes Reservoir an Plecodrops befindet. Die Roten Neons lösten langsam wieder ihren "Ich-bin-ein-großer-gefährlicher-Fisch"-Schwarm auf und die Amanogarnelen begeisterten sich prompt für die neuen Wurzeln, wo sie dann auch kopfüber hängend ans Garnelenwerk gingen (Dinge befummeln).
Moe selber schien erst einmal nicht besonders begeistert, zumal seine bisherige Kuschelecke verschwunden war. Nachts hatte er dann aber endlich einmal vernünftiges Holz geraspelt und die dargebotene Gurke in einen wässrigen Ring verwandelt.
Alles in allem scheint sich die Sache gut zu entwickeln. Und das Becken selber gewinnt durch die Welsecke an zusätzlicher Spannung.
Heute überweise ich dem Händler das Geld für seinen letzten, höchstwahrscheinlich weiblichen, orange gepunkteten Panaqolus albomaculatus und hoffe dann, dass die Dame spätestens am Dienstag eintrifft. Habe ich erwähnt, dass Geduld keine meiner Tugenden ist und in der Aquaristik auf eine harte Probe gestellt wird?