Axel,
danke für die Hinweise - dazu aber ein Worte:
- 70-80 Liter pro Diskus zu rechnen, halte ich für extrem übertrieben. Ist aber eine Diskussion, die ständig geführt wird - ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass kleine Diskus-Gruppen (unter 10 Tieren) nicht funktionieren und bin daher auch ein Befürworter höherer Besatzdichten. Jetzt nicht extrem wie bestimmte deutsche Züchter, aber m.E. sind 35 - 40 Liter pro Tier deutlich ausreichend, unter der Vorraussetzung, dass die Häufigkeit des Wasserwechsels usw. angepasst wird (bei mir 300 Liter 1x die Woche). Größere Gruppen stehen deutlich besser und friedlicher da.
- Diskus als Solitäre: Kann man so sehen, muß man aber nicht - für ein naturnahes Layout m. E. wenig sinnvoll, denn da sind die Fische nur ein Teil der bunten Suppe. Genau aus diesem Grund sind (von den Turmdeckelschnecken und den Garnelen mal abgesehen, da gibt es nun mal keine passenden Brasilianer) nur Mitbewohner im Becken, die theoretisch im Amazonas schonmal einem Diskus begegnen können.
- Das Becken weist durchaus einiges an Verstecken und Bepflanzung auf ...
... der linke Teil wird derzeit noch etwas verändert, ein Teil der Vallis wird verschwinden, dafür wird der Rückraum mit zwei Moorkienstämmen aufgelockert, d.h. 2 hohe Wurzen mit geringer Tiefe, die bis über die Wasseroberfläche reichen und dann wie überflutete Bäume im Wasser stehen. Der Sandhügel wird auch noch nepflanzt, mit Staurogyne repens.
- Was die Garnelen betrifft: Wir reden nicht von Zwerg-, sondern von Großarmgarnelen (Macrobrachium dayanum), d.h. 5 - 8 cm + Scheren. Diese Tieren wehren je nach Größe Attacken ausgewachsener Diskus ab, erlegen Wildguppies und Schnecken und vermehren sich wie Karnickel. Die Jungtiere leben im Bruchholz, wenn da mal welche verschwinden, okay... Die Diskus erlegen auch manchmal welche, wenn sie die Nase zu weit rausstrecken - kleine Macrobrachium-Arten gehören im Amazonas zur Hauptnahrung (Amazonas-Laubgarnele).
- Zu den Schnecken: Die Diskus müssen nun mal gefüttert werden, sie kriegen 2 mal am Tag Frost und einmal Trockenfutter, mit einem Pausentag und jeweils soviel, dass sie nach 15-20 Minuten fast alles weggeputzt ist, mit Hilfe der Schwielenwelse, L144 und Guppies. Den Rest fressen die Schnecken - da die keine natürlichen Feinde im Becken haben (die Garnelen kriegen Deckelschnecken nicht auf), vermehren sie sich nun mal. Da passen die Schneckenfresser gut dazu, wenn da mal was übrig bleibt, räumen es die Garnelen dann weg.
Dementsprechend werden es wie gesagt wohl drei Kufis werden - Mesonauta würde das Becken wirklich überfüllen, Zwergbuntbarsche passen von der geografischen Verbreitung nicht so richtig und Blattfische - ein Traum, aber wohl extrem heikel und man kriegt nicht so richtige Infos...