Gruppenhaltung: A. erythrura in 128l

  • Hi Leute,

    ich habe vor mir eine Gruppe Apistogramma erythrura (sp. "rio mamoré") für mein 128l Becken zu holen. Könnt ihr mir evtl. bei der Zusammensetzung der Gruppe ein paar Tipps geben?
    Sind 128L überhaupt schon ausreichend für eine Gruppe? Würde mich über schnelle Antworten freuen, da ich im "Urlaub" bin und am 31.08. mit Fischen in Richtung Heimat aufbreche :rolleyes:

    Außerdem werde ich A. baenschi mitnehmen. Beziehen werden sie ebenfalls 128l. Es sind noch 1.2 vorhanden und würde gern alle 3 Tiere halten. Ist das in Ordnung oder diese lieber als Paar pflegen?

    Vielen Dank schonmal im Vorraus :thumbup:

  • Morgen,...

    An sich ist das halten in einer Gruppe eine ordenliche Idee.
    Viel Ahnung von Gruppenhaltung habe ich nicht, aber das lindert die erfahrumg ja nicht :P
    wichtig ist generell die Grundfläche des Beckens....
    Meiner Meinung könnte man auf 128l. 2/3 (M/W) setzen.


    Bei den Beanschis das selbe Spiel, die Grundfläche zählt!
    Wobei ich A. Beanschi als einen äußerst friedlichen Apisto. Kennen gelernt habe....
    Da würde ich das selbe Spiel abziehen wie bei den obrigen Tieren.
    Wichtig ist eig. nur, das man im Notfall noch Ausweichbecken zur Verfügung stehen hat.

  • Hi Alex,

    ja, Du kannst in dieser Aquariengröße beide Apistogramma-Arten in einer Gruppe pflegen.
    Wichtig ist dann aber eine gute Strukturierung des Aquarium.

    Ich könnte mir eine Haltung von bis zu 5 Tieren je Aquarium vorstellen. Wobei dann 2/3 genau so möglich wäre wie 3/2.

  • Hi.

    ich habe (erste seit fast 2 Monaten - daher meine Aussage mit Vorsicht behandeln) in einem 70x50x45 genau 3,3 erythura ;) Geht soweit gut da die Art relativ entspannt zu sein scheint. Die beiden unterlegenen Männer werde nur kurz gejagt und zeigen auch keine Flossen Schäden. Auch die Weibchen sind da eher harmlos. Obwohl manchmal eines der Weibchen gelb erstrahlt, ist leider bisher von Jungen keine Spur. Viellicht doch zu dicht besetzt ?

    In einem 90x50x45 habe ich 2.4 baenschi und obwohl das Becken da größer ist, sind die Tiere viel aggressiver. Ich musste den unterdrückten Mann und das rang niedrigeste Weibchen nun raus nehmen. Die drei Weiber führen alle Junge und machen es untereinander und dem Mann schwer. Ich werde für meine anderen Arten wohl auch Paarweise umstellen. 2.2 zulegen und sich ein Paar finden lassen, dann wieder 1.1 abgeben.

    Grüße
    Peter
    AKZ-Mitglied 206

  • Moin,

    vielen Dank erstmal für die schnellen Anworten. :thumbup:
    Die Gundfläche beträgt jeweils 80x45cm.
    Bei den A. erythrura werde ich nun wohl mit 2.3 starten und ggf. die Gruppe ausdünnen wenn nötig.
    Bei den A. baenschi bleibt mir zur Kombination 1.2 nur die Alternative der Paarhaltung, weil schlichtweg nicht mehr Tiere zur Verfügng stehen ?(

  • Hi Alex,
    Wenn Gruppenhaltung, dann am besten mit wesentlich mehr Männchen als Weibchen, also z.B. 5/2 damit das dominante Tier seine Aggressionen verteilt. 2 Männchen geht selten gut. Bei A.baenschi wäre ich da sowieso vorsichtiger, da die doch ein gewisses Aggressionspotenzial mitbringen.
    lg, Lukas

  • Hey,

    Danke euch beiden. Also mit 5.2 wäre ich auch zufrieden. Hatte nur Angst, dass das evtl. mit der Fläche nen bisschen eng wird mit 7 Tieren :whistling:
    Noch hab ich ja nichts gekauft, aber 5 Männers hört sich echt am besten an bis jetzt. Wenn das passt gerne :thumbup:

  • Hallo,

    wie schon geschrieben, ist eine Gruppenhaltung mit 2 Männchen nicht zu empfehlen. Problem ist, das der dominante Kerl nur einen zum Unterdrücken hat und der bekommt alles ab. So kann das im schlimmsten Fall bis zum Tod führen und dabei ist es völlig egal ob es ein 80er Becken ist oder ein größeres. Manche Apistogramma Kerle suchen regelrecht das unterdrückte Tier, um es zu verkloppen. Es kann zwar auch mit 2 Männchen funktionieren aber meine Erfahrung ist eher das Gegenteil. Also entweder deutlich mehr Männchen oder nur ein Kerl mit vielen Weibchen.

  • Hi Alex,
    Der Grund warum ich wie Johannes eher mehr Männchen nehmen würde ist schnell erklärt: Eigentlich ist die Grundfläche zu klein für 2 Männchenreviere (Ausnahmen gibts natürlich). Setzt man jetzt 2 oder 3 Herren ein, sieht einer von ihnen das ganze Becken als Revier an und wird den oder die 2 anderen nie dulden. Nimmt man aber mehrere Männchen, so verteilt sich erstens die Aggression und zweitens ist das dominante Männchen aufgrund der relativ hohen Individuendichte dazu gezwungen, sich mit einem grundsätzlich kleineren Revier zufriedenzugeben. Das ist der Gedanke dahinter ;)
    lg, Lukas

  • Interessante Diskussion die sich hier tut ;)

    Ich verstehe natürlich den Ansatz der verteilten Aggression, frage mich aber wie sich die überzähligen Tiere dem hoffentlich anfallenden Nachwuchs gegenüber Verhalten ? Da komt doch sicher eher der "Gedanke" an Futter als an Vaterliebe auf :D

    Zudem frage ich mich auch, ob die oftmals beobachteten stark verschobenen Geschlechter Verteilungen bei NZ ggf auch eine Antworte auf eine Männer oder Weiber Überschuss im AQ sind ?

    Grüße
    Peter
    AKZ-Mitglied 206

  • Hi,

    Zitat

    frage mich aber wie sich die überzähligen Tiere dem hoffentlich anfallenden Nachwuchs gegenüber Verhalten ?


    Zur gezielten Vermehrung ist das natürlich nicht zu empfehlen! Wenn man 'Züchten' will, dann ist eine Paarhaltung vorzuziehen, bei der man gegebenenfalls auch mal das Männchen isolieren kann. Oder man hat die Möglichkeit, ein Paar eine gewisse Zeit für einen Ansatz zu isolieren. Ich habe bei meinen Apistogrammoides sowas wie einen 'verschiebbaren Trennwand-Hmf' (starker Neologismus :P ) drinnen, dass ist recht praktisch.

    Zitat


    Zudem frage ich mich auch, ob die oftmals beobachteten stark verschobenen Geschlechter Verteilungen bei NZ ggf auch eine Antworte auf eine Männer oder Weiber Überschuss im AQ sind ?


    Halte ich für reine Spekulation und sicher weder in der einen noch in der anderen Richtung wirklich beweisbar ;) Aber ich kann mich ja mal dran beteiligen: Ich habe vor längerer Zeit mal einen Artikel gelesen, in dem der Autor über einen Zusammenhang zwischen Geschlechterverteilung und Anwesenheit des Männchens bei der Aufzucht berichtete, allerdings bei Ancistrus.
    Trotzdem glaube ich nicht an diese Theorie, da doch die meisten Leute die Apistogramma vermehren dies in paarweisen Ansätzen tun.
    lg, Lukas

  • Hi,

    ich kann meine Erfahrung von A.nijsseni beisteuern.
    Ich habe schon alles probiert, mit 2/3, 1/2, 16/3, hat irgendwie nie geklappt.
    Seit ich sie paarweise in *Einzelhaft* halte, stehen die viel besser, sind groesser, bessere Beflossung und Farben und Nachwuchs.
    Man sollte auch mal bedenken was man den unterdrueckten Tieren dabei antut. Zudem sind sie auf Grund des Stresses anfaelliger auf Krankheiten, die ein Mal im Becken ausgebrochen, auf den anderen Besatz uebergehen kann.
    Ich empfehle ein Paar. Und KEINE L-Welse dazu!

    THX und Grüße, Mario

  • Hallo rechtherzlichen dank nochmal an alle Beteiligten :thumbup:

    Nach dem letzten Beitrag und dem Vorhaben: Nachzucht bin ich letztendlich zu dem Entschluss gekommen sie als Paar zu halten. Evtl. nehm ich ein zweites Paar für das Gesellschaftsbecken mit, um mögliche Ausfälle "korrigieren" zu können. Gehalten werden sie natürlich im Artenbecken wie die A. baenschi und A. cacatuoides auch ;)