Umfrage-Diskussionsthread: 27.02 - 06.03.2011 - Wie stehst du zu Hybrid-Fischzuchten??

  • Hi,

    ich habe für

    Zitat

    Nein, geht überhaupt nicht...

    gestimmt, allein der reine Menschenverstand sollte beim Anblick von zB diesen "Papageienbuntbarschen" Alarm schlagen, um mal nicht nur von Hybridzuchten zureden, eventuell wissen einige nicht (noch nicht) was das bedeutet.

    Aber wohin stellt ihr diese Auslesezuchtformen wie die ganzen Diskusfarbmorphen, goldene und reinblaue Schmetterlingscichliden, sowie diese ganzen Aulonocarazuchtformen?

    mfg Andy

    AKZ Nr.:55

    [bestand]552[/bestand]

  • Hi

    Dito. Aber was sagt eigentlich die deutsche Gesetzgebung dazu ? Bestimmte Hybriden/Zuchtformen dürften doch garnicht in den Handel gelangen.

    Gruss Armin

    Nach eienr Stidue der Cmabridge Uinverstiaet, ist es eagl in wlehcer Reiehnfogle die Bchustebaen in Woeretrn vokrmomen. Es ist nur withcig, dsas der ertse und lettze Bchusatbe an der ricthgien Stlele snid. Der Rset knan total falcsh sein und man knan es onhe Porbelme leesn. Das ist,wiel das mneschilche Geihrn nciht jeden Bchustbaen liset sodnern das Wrod als gaznes.

  • Hey,

    auch absolut meine Meinung. Die Natur bietet ja wohl mehr als genug Spielarten...wenn ich so einen Plastik-Orangenen-Papageienbuntbarsch sehe dann wirds mir ganz anders.

    Also unter Qualzuchten gehören Tiere die aufgrund Ihrer Veränderungen dauerhafte Einschränken haben...

    Das schlimme ist, dass den meisten ger nicht bewusst ist, das Ballon-Molly und Co dazu gehören.

  • Hallo,

    aaalso....

    -alle Zuchformen die ihre Form gegenüber der natürlichen Art ändern gehören verboten, auch Triangel-Guppys denn die Schwanzflosse überwuchert teilweise das Geschlechtsorgan der Männchen (Gonopodium) so dass diese sich nicht mehr fortpflanzen können

    -alle Zuchtformen die nur eine andere Farbe haben gefallen mir zwar nicht besonders aber ich sehe keinen Grund diese zu verbieten

    LG Max

    Solange die Menschen denken das Tiere nicht fühlen können, müssen Tiere fühlen das die Menschen nicht denken können!


    STOPPT BELO MONTE!!!!!!!! Beteiligt euch an Protestaktionen. DANKE!!!!

  • Moin Moin,

    also liebe Leute, man sollte auch nicht ausser acht lassen das es auch in der Natur zu natürlicher Artenvermischung kommt...und wenn wir uns mal in unseren Aquarien umschauen ist es doch höchst fraglich ob alle Arten / Formen reine Arten / Formen sind. Nehmen wir ein Beispiel Heros spec. "Rotkeil" wer weiß denn nun genau ob es sich um eine reine Art handelt??? Als sie damals ich glaube 2002 oder 2003 auf den Markt kamen wurden sie als WF aus der Nähe von Iquitos (Peru) angepriesen, ich selbst habe damals fünf Tieren der ersten Nachzucht erhalten und einen Artikel in DCG Info veröffentlich in welchem ich auch die angeblichen Fundorte nannte die ich auch erster Hand bekam... Nun, wo sind die erneute WF geblieben??? Es gab keine weiteren obwohl das Gebiet durch reisende Aquarianer sehr stark frequentiert ist...Ich habe keine Ahnung wieviele von den Usern diese Fische halten und vermehren??? Ein weiters Beispiel sind d Vieja-Arten / Formen, auch hier werden regelmäßig Hybriden aus Mittelamerika mitgebracht. Anders verhält es sich mit Gattungskreuzungen, die finden meines Wissens nicht unter natürlichen Bedingungen statt, das funktioniert nur im Labor bzw. durch Abstreifen der Fische und durch das Vermengen von Eiern und Samen...so sind zum Beispiel diese unsäglichen Papagei-Buntbarsche entstanden. Ich selbst versuche verschiedene Heros Formen (nicht Arten) miteinander zu kreuzen, zum Beispiel bin ich gerade dabei Heros spec. "Blau" (es gibt meines Wissens keine weiteren Tiere in Deutschland bis auf mein Weibchen, die nächsten schwimmen in Östereich) mit Heros spec. "Rotkeil" zu kreuzen...ist es verwerflich? Nein meiner Meinung nach nicht. Es entstehen immer wieder attraktive Formen die auch für Mainstream-Aquarianer interessant sind weil sie eben schön bunt sind. Natürlich sollte man vermeiden solche Fische in freie Wildbahn zu entlassen obwohl es in unseren Breiten ohnehin keine Auswirkung haben wird, aber in den Herkunftsländern könnte das schon fatale Auswirkungen haben...

    Das Leben ist einfach viel zu kurz um ein langes Gesicht zu machen...

  • Moin,

    grundsätzlich bin ich gegen Hybriden aus Aquarien. Ich sehe keinen ernsthaften Grund der Natur ins Handwerk zu pfuschen.

    Es ist aber auch so, dass dieses für viele Aquarianer interessant ist und man davor nicht die Augen verschließen kann. Hier sollte man also auch etwas Realitätssinn behalten.
    Also, wer Hybriden in seinen Aquarein züchten möchte, muss das meiner Meinung nach grundsätzlich mit sich selber ausmachen.
    Grundsätzlich erwarte ich aber, dass Hybriden dann aber auch als das verkauft/abgegeben werden was sie sind.
    Ein L46xL66 ist dann eben ein Hypancistrus sp. "L46xL66" und kein Hypancistrus sp. "L173"!

    Viele Grüße
    Elko

  • Hi,

    ich bin absolut dagegen Hybriden, Bastarde und Mischlinge bei Fischen zu produzieren. Was sollen neue Kreationen von knallbunten Fischen ohne Herkunft, ohne Background, ein Sammelsurium der Gene, in dem die ursprünglichen, individuellen Anpassungen der Arten an spezielle Umweltbedingungen vermischt werden. Aus Asien kommen schon genug davon. Die Fische taugen nur zum bloßen Angucken. Booaar sind die bunt! Niveaulose Massenware für die Masse, "unterste Schublade", sieht man in jedem Baumarkt.

    Und ist es denn so erstrebenswert alles das zu machen, was möglich ist.

    Beste Grüße

    Reiner

  • Hallo Peter,

    das ist interessant, was Du da schreibst. Du fragst, ob es verwerflich sei, wenn man verschiedene Farbschläge einer Art verpaart, um noch schönere Farben heraus zu züchten.

    Verwerflich ist das zunächst sicher nicht, da ja eh kaum einer weiß, ob er eine reine Art hat oder nicht. Auch nicht alles, was als Wildfang angeboten wird, muß auch ein Wildfang sein.

    Aber verwerflich wird es m.E., wenn man, wie z.B. bei Symphisodon oder auch Pterophyllum, so weit in der Farbveränderung geht, das die Tiere keinerlei Körperzeichnung mehr haben.
    Diese Tiere können nicht mehr natürlich anzusehen sein. Das sind dann in meinen Augen schon Qualzuchten, weil sie u.a. nicht mehr in der Lage, sich durch Körpersignale zu verständigen.

    Ein anderes Beispiel ist der Apistogramma agassizii "Feuerrot". Diese Tiere sind angeblich so kaputt gezüchtet, das sie kaum in der Lage sind, sich noch zu vermehren und eine kurze Lebensdauer haben sollen.
    Da frage ich mich wirklich, ob das alles sein muß. Die Natur hat doch die schönsten Farben selbst geschaffen, muß der Mensch da noch mehr eingreifen? :cursing:

  • Dieter, da gebe ich Dir vollkommen Recht, man sollte schon darauf achten das wichtige genetische Dinge wie eben das cichlasomine Grundzeichnungsmuster erhalten bleibt!Wie Du schon richtig sagtes ist dieses extrem wichtig für das "erziehen" der Jungfische durch die Eltern aber eben auch um Stimmungen auszudrücken. Auch ich halte nichts davon xanthoristisch veränderte Fische zu erzüchten. Allerdings gibt es auch xathoristische Fehlbildungen durch Hybridisierung aber auch innerartlich in der Natur, nehmen wir ein gutes Beispiel hierfür,Amatitlania nigrofasciatus...

    Das Leben ist einfach viel zu kurz um ein langes Gesicht zu machen...

  • Hey Dieter,

    sehe ich auch so.

    Ein gutes aktuelles Beispiel sind die "blauen Schmetterlinsbuntbarsche" mit der Fachbezeichnung Microgephagus ramirezi "electric blue". Ich habe noch nirgens eines dieser Tiere in gutem Zustand gesehen. Der Körperbau ist im gegensatz zur Urform derart verkümmert, dass die richtig krank aussehen. Wenn ich bisher in einen Zoogeschäft war lag immer mindestens ein Toter davon am Boden, was nicht gerade für Vitalität spricht. Ich rede hier nich nur von Baumärkten wo es nichts neues wäre, sondern auch bei annehmbaren Geschäften wo es sonst nichts zu mekkern gibt sind diese Fische in schrecklichem Zustand.

    Ich habe Grundsätzlich nichts dagegen wenn man bei der Zucht von Wildfängen und deren Nachwuchs gezielt die schönsten Tiere auswählt, aber leider wird dabei oft selten auf Vitalität geachtet.

  • Hallo,

    @ Peter: Klar gibt es in der Natur Hybdrisierungen, nicht nur Fischen. Aber da entscheidet dann letztendlich die Natur selbst, ob diese Tiere dauerhaft überleben können oder nicht. Im Aquarium dagegen können wir ja fast alles am Leben erhalten, was wir "heraus züchten".
    Wie schon gesagt, reine Farbveränderungen durch Zucht müssen zwar nicht sein, aber das halte ich nicht für unbedingt verwerflich.

    @ Tom: 100 % richtig: viele Züchter achten mehr auf Äußerlichkeiten als auf Verhaltensweisen oder auch Vitalität. Was nützt der gesündeste Fisch, wenn er nicht bunt genug ist? Nur Gesundheit kann man halt nicht so gut in Mengen verkaufen.

  • das mit den Microgeophags "Electic Blue" oder wie auch immer die heißen mögen kann ich so nicht bestätigen, ich habe bei unserem Großhändler schon wirklich schöne Tiere gesehen...und um noch ein wenig mehr Öl ins Feuer zu gießen (ich mag solch angeregte Debatten) habe ich überlegt mir welche mitzunehmen, dazu einige "Goldene" ramis und naturfarbende (obwohl diese in der Natur bei weitem nicht so schön sind wie einige Aquarienstämme. Ich kann mir gut vorstellen das eine kreuzung zwischen dem Blauen und dem Goldenen recht hübsch sein könnte. Naja aber ich habe das dann doch lieber gelassen...Im übrigen sind die meisten WF oft farblich gesehen nicht so schön wie spätere Aquarienpoulationen das ist aber der Selektion durch die Züchter zuzuschreiben. Wer kauft schon gern so graue Mäuse??? Ich weiß das die meisten jetzt wieder sagen "Naja mir sind naturfarbende Fische lieber" aber wenn man dann in die Aquarien schaut sieht die Welt ganz anders aus...Bunt verkauft sich eben einfach besser...Aber das hat ja alles noch nix mit Qualzuchten zu tun...Problematisch wird es wenn zum Beispiel die Gene so verändert werden oder gezielt Fische mit Deformierungen vermehrt werden...Gegen Farbverstärkung ist eigentlich nichts einzuwenden...ausser man spritzt irgendwelche Substanzen die die Fische im dunklen leuchten lassen...

    Das Leben ist einfach viel zu kurz um ein langes Gesicht zu machen...

  • Hallo Peter,

    Du hast mit dem meisten den Nagel voll auf den Kopf getroffen! :thumbup:

    Schade, das Du diese blauen Farbtupfer nicht mitgenommen hast. Mich würde es nämlich mal brennend interessieren, ob diese Zuchtform überhaupt noch fertil ist. Und wenn ja, ob sie untereinander nachzüchtbar sind, oder ob man andere Farbformen mit heranziehen muß.
    Ich habe übrigens Ramirezi-Wildfänge gesehen, da fallen einem fast die Augen aus dem Kopf, so schön waren die!

    Wildfänge sehen im Händleraquarium wirklich oft nur aus wie eine graue Maus. Das ist aber auch verständlich, weil sie dort nicht annähernd artgerecht zwischengehältert werden. Wenn man diese Tiere aber im eigenen Aquarium mit besseren Lebensbedingungen eingewöhnt hat, kommt ganz oft das große Staunen über das Aussehen der Tiere.

    Und wenn ich mir mein eigenes Avatar ansehe, Traira-Wildfänge, die ich erfolgreich nachzüchten konnte, dann brauche ich keine Farbzuchten mehr! :D Leider habe ich diese Tiere nicht mehr, das war ein Fehler, die abzugeben.

  • Hallo,

    nun möchte ich auch mal einen kleinen Beitrag zu diesem Thema beitragen.


    Ich selbst sehe es so, dass die Natur die schönsten Farben selbst bestimmt und wir als Menschen auf diesem Gebiet:

    a) weit davon entfernt sind, unser vermeindliches Wissen anwenden zu können/dürfen

    b) das Wissen nicht als solches als belegt dahingestellt sein darf, da selbst die besten Wissenschaftler nur ihren Standpunkt darlegen und es im Endeffekt doch nur Theorien sind.


    Jedoch muss man ganz klar sagen, dass selbst die Wildfänge nicht immer Wildfänge sind und selbst bei Wildfängen nunmal die Standortfragen meist nicht wirklich zuverlässig sind. Zudem halte auch nicht wirklich viel davon in einem Flusssystem, in dem es keine natürlichen Barieren gibt von "Standortvarianten" auszugehen, da man nicht mit genauer sicherheit sagen kann ob Tiere umherziehen, wie genau das Laichverhalten/Riviere sind.

    Nun zur Grundlegenden Frage, um die es hier im Thread eigentlich geht. Wie entstehen neue Arten, durch Anpassung, natürlich Kreuzungen und durch den Menschen. die ersten beiden gehen o.k., der Mensch jedoch sollte da nicht mitmischen.

    Grüße,

    Frank

    200x60x70 mit L46, L183, Rotkopfsalmlern

  • Um dem ganzen mal die Krone aufzusetzten stell ich mal eine recht provokante Frage...

    Wer von euch hat einen Hund???


    ps. es ist schon erstaunlich wie ein Thema im zweiten Anlauf so "produktiv" sein kann...ich finds echt toll und es macht Spass sich daran zu beteiligen... :thumbup:

    Das Leben ist einfach viel zu kurz um ein langes Gesicht zu machen...

  • Hi Peter,

    ich nicht. Aber Katzen.

    Ich ahne, worauf Du hinaus willst. Alle unsere Hunde und Katzen sind Hybriden, oder?

    Die Frage ist provokativ, aber sie wirft ein ganz anderes Licht auf unser Thema hier! :)

  • so ist es...ich nehme an das Niemand einen Wolf zuhause hat...auch wenn man sich unsere Nahrungsquellen anschaut, nur Hybriden, ob es Nutztiere wie Kühe oder Schweine sind oder aber das Getreide auf unseren Feldern...alles Hybriden und keine Sau regt sich darüber auf... :thumbup:Warum auch denn es nutzt uns ja enorm. In der Aquaristik ist es nicht anders, durch teilweiser Hybridisierung entstehen erst stabile und teilweise langlebiger Aquarienstämme. Kaum jemand pflegt doch noch WF-Diskus oder normalfarbige Pterophyllum...Wenn man sich mal die Afrika-Fraktion anschaut..es wimmelt nur so von knallbunten Hybriden. Tja das ist eben ein riesen Geschäft...Aber letztlich muss das jeder mit sich selbst ausmachen wie schon einige User richtig gesagt haben...

    Das Leben ist einfach viel zu kurz um ein langes Gesicht zu machen...

  • Hi Leute,


    ich bin da nicht so verkrampft, seh das ziemlich locker.

    Ich zieh die Grenze für mich bei Qualzuchten und Verhaltensgestörten Zuchten.

    Habe selbst ein Rochen Hybriden Mädel und erfreu mich jeden Tag an ihr.

    Der Vergleich von Peter Hunde... betreffend triffts übrigens ziemlich auf den Punkt!

    VG

    Udo

  • Hallo,

    so wie ich das verstanden habe, dient ein Verzicht auf Hybridisierung vor allem auch der Arterhaltung. Eine Aufgabe, die vielen Aquarianeren bei gefährdeten Fischen zu kommt.

    Gruß, Dirk

    "Profit darf nicht über alles gestellt werden." KRÄUTLER ZUM "BELO MONTE"-STAUDAMM
    [bestand]1507[/bestand]2.0 Panaqolus albomaculatus, 4 Parotocinclus maculicauda, 8 Carnegiella strigata MOES TAGEBUCH