Auf den Spuren kolumbianischer Zierfischfänger und -händler

  • Und weiter geht`s.....

    den Inirida immer stromaufwärts an vereinzelten Dörfern vorbei. Am Uferprofil kann man ersehen, bis wohin in der Regenzeit der Wasserstand steigt. Aus Sicherheitsgründen werden die Häuser in einigen Siedlungen zusätzlich noch auf Stelzen gebaut. Unterwegs begegneten wir einem Indio, welcher das kleinste Glied der Fischfänger und -händlerkette darstellt. Natürlich wurde der Fang begutachtet sowie Bestellungen aufgegeben. Und es hat geklappt, wie ich später noch zeigen werde. Am interessantesten war natürlich ein Blattfisch, den wir anfangs wirklich für ein abgestorbenes Blatt hielten. Dieser kleine Räuber von ca. 10 cm aus der Familie der Vielstachler macht seinen Namen alle Ehre. Sie lassen sich in der Strömung treiben und saugen blitzschnell kleine Fische in ihr Maul. Dieses läßt sich ca. 60% der Kopflänge hervorstülpen.

    Verschiedene Netze im Wasser aufgestellt und man hat die ideale Zwischenhälterung, einschließlich Frischwasser und Futter.

    Beste Grüße und ein schönes Wochenende wünscht Mathias

  • swen und Mathl

    Hi ihr zwei.

    Das sind Paracheirodon axelrodi oder auch Rote Neon. Erkennt man bei den im Netz liegenden recht gut. Der Grünschimmer kommt durch den Lichteinfallswinkel der leicht anders ist, als wenn man im Aquarium draufguckt.

    Grüße Bernd!

    "Es ist eine gefährliche Sache, aus deiner Haustür hinaus zu gehen. Du betrittst die Straße, und wenn du nicht auf deine Füße aufpasst, kann man nicht wissen wohin sie dich tragen."
    (J.R.R.Tolkien, Der Herr der Ringe)

    Benders Badewanne Benders Kellerregal

    Für neuen Bildschirm bitte genau hier (X) bohren.

  • Hallo, Mathias ! Grossen Dank für deine tollen Bilder ! Abenteuer pur !! Gerne noch mehr... Eine gute Woche, Claus:)

    Ein mongolisches Sprichwort: Berge können sich nicht miteinander unterhalten, aber MENSCHEN ! ;)[bestand]1869[/bestand]

  • Die nächste Station...…

    unserer Reise war schon von Weiten zu sehen. Es handelt sich um das attraktivste Reiseziel in dieser Gegend, die Cerros de Mavecure. (die Schreibweise ist nicht ganz eindeutig: auf einheimischen Schildern steht Mavicure, in Landkarten, Reiseberichten ect. Mavecure) Drei Tafelberge ragen am Ufer des Inirida aus dem angrenzenden Urwald heraus. Der Pajarito (Vogelberg) ist mit 712 m der höchste davon. Bisher wurde er nur 2 mal von Bergsteigerteams bezwungen, 1992 von deutschen und 2015 von argentinischen Bergsteigern. Über die Besteigbarkeit des direkt daneben befindlichen Mono (Affenberg) kenne ich keine Aussage. Den Gipfel des Mavicure (dieser wird mit "i" geschrieben) am gegenüber liegenden Ufer kann man besteigen, eine gewisse Fitness natürlich vorausgesetzt. Um den Pajarito rankt sich eine Sage um eine indianische Schönheit Namens Inirida, welche nach dem Genuss eines Zaubertrankes den Gipfel rasant erklomm, dort in Ohnmacht fiel und nach dem Erwachen für immer dort, getrennt von ihrem Volk, blieb. Man kann dort in einem kleinen Camp übernachten, welches auch gern von den Einheimischen genutzt wird. Des Weiteren ist das Dorf El Remanso nicht weit entfernt und von dort aus kann man in Begleitung eines Guides ….aber dazu mehr in der Fortsetzung.

    Bei meinen Recherchen bin ich auch auf nachfolgenden Link gestoßen, welcher auch teilweise aus der Vogelperspektive einen Eindruck dieser herrlichen Gegend wieder gibt. Meine Videos können dies nicht so eindrucksvoll rüber bringen. (siehe ganz unten!)

    https://www.youtube.com/watch?v=Eo4KXW5lOzo

    Beste Grüße von Mathias

    @ Claus: Danke und mache ich doch gern.

  • Hey Mathias,

    ganz tolle Bilder von einer wunderbaren Reise. ich lese und staune eifrig mit.

    Natürlich bin ich gespannt auf die ersten Bilder unserer geliebten (heimaquarientauglichen) Cichliden :)

  • Moin Phil,

    solche Bilder werden auch noch kommen, wenn wir an den kleineren Zuflüsse unsere Hängematten platzieren und dort auf Erkundung gehen.

    Beste Grüße von Mathias und Allen einen sonnigen Sonntag

  • Hi Elko,

    gern geschehen. Es ist immer wieder ein faszinierendes Erlebnis fremde Welten zu ergründen, und wenn es dann noch mit seinem Hobby verbunden werden kann, ist das das I-Tüpfelchen. Wie schnell es geht, dass ein Land nicht mehr unter normalen Bedingungen bereist werden kann, sieht man ja deutlich an Venezuela. Hoffe nur, dass es irgendwann wieder möglich wird!

    Beste Grüße und eine angenehme Woche von Mathias

  • Im Camp angekommen.....

    wird natürlich erst einmal das Nachtlager errichtet. Uns wurde für einen moderaten Preis eines der Gästehäuser angeboten, und ich als relatives "Schwergewicht" bekam natürlich den Platz zwischen den tragenden Stämmen. Solche Unterkünfte haben den Vorteil, dass man keine geeigneten Baumstämme suchen sowie den Untergrund peinlich säubern muß. In freier Natur müssen alle Äste, Laub ect. unter dem obligatorischen Moskitonetz beseitigt werden, da man nie weiß, welches Getier sich darin verbirgt. Und einen Regenschutz braucht man auch nicht anzubringen. Nachdem die sanitären Anlagen inspiziert und nicht als sooo gut befunden wurden, ging es zur Erkundung in die nähere Umgebung. Übrigens beobachtete ich am nächsten Morgen einen ziemlichen Andrang, der Vorhang hing herunter und es standen wartende Einheimische davor. Als Mitteleuropäer zieht man da ein ruhiges Plätzchen im Wald oder ein verstecktes Bad im fließenden Wasser, unter Beachtung der Strömungs-verhältnisse, vor.

    Zum Abendbrot gab es die beiden imposanten Spatelwelse in gegrillter Form, da wird man sogar als vorrangiger "Fleischvertilger" vom feinen Geschmack überzeugt.

    @ Thomas: L 52 gefallen mir auch immer wieder und so hatte ich mir 2011 einige aus dem Atabapo mitgenommen. Ihre Pracht zeigen sie aber nur bei den entsprechenden Parametern von Schwarzwasser.

    Beste Grüße von Mathias

    americanfish.de/index.php?attachment/44572/americanfish.de/index.php?attachment/44573/americanfish.de/index.php?attachment/44574/americanfish.de/index.php?attachment/44575/americanfish.de/index.php?attachment/44575/americanfish.de/index.php?attachment/44576/americanfish.de/index.php?attachment/44577/americanfish.de/index.php?attachment/44578/americanfish.de/index.php?attachment/44580/

  • Hallo zusammen,

    wie bereits erwähnt statteten wir dem Dorf El Remanso einen Besuch ab, um unter orts- und sachkundiger Führung einen Abstecher rund um die Tafelberge zu starten. Ohne Genehmigung und bezahlter Führung ist dies auch nicht möglich. Die Wartezeit auf den Guide verbrachten wir im Schatten des obligatorisch überdachten Sportplatzes. Die Kinder vertrieben sich die Zeit mit "Räuber und Gendarm", vielleicht etwas härter als zu unseren Kinderzeiten. Das Dorf war sehr überschaubar und da es in jüngerer Zeit entstanden war, ziemlich modern.

    Für unseren Schildkrötenexperten gab es auch noch ein Highlight in Form einer adulten Waldschildkröte ( Chelonoides denticulata). Die Tiere stehen ja mit auf der Speisekarte und man sieht sie meist zusammengebunden auf den Booten der Einheimischen. Mit 70 cm Panzerlänge gehören sie zu den größten Landschildkröten. Im Gegensatz zur nahe verwandten Köhlerschildkröte(schwarz) ist die Grundfarbe des Panzers hell- bis dunkelbraun. Des Weiteren hat sie im Gegensatz zur Köhlerschildkröte (rötliche) gelbe Schuppen an Beinen und Kopf. Und nicht zuletzt ist das Vorhandensein von paarigen Schuppen hinter der Nase ein sicheres Unterscheidungsmerkmal, da es die einzige Schildkröte mit diesem Merkmal ist. Erwähnenswert ist noch, dass hier die Weibchen deutlich größer werden und die Männchen nur ca. 40 cm erreichen. Das die Haltung solcher großen Tiere nur in speziellen und beheizbaren Räumen sowie im Sommer im Freiland mit viel Auslauf möglich ist, leuchtet ein. Die Ernährung mit Obst, Gemüse, Schnecken und Insekten stellt dagegen keine so große Herausforderung dar.

    Beste Grüße und eine schöne Woche von Mathias

  • Es geht nach einem verlängerten Pfingsturlaub weiter im Text:

    Es gibt über 80 indigene Völker mit 64 Sprachen, und ihr Anteil beträgt ca. 3% der Gesamtbevölkerung (ca. 65 Mill.). Kolumbianer sind freundliche sowie offene Menschen. Es herrscht Religionsfreiheit, ca. 90% sind Katholiken.

    Auffällig in El Remanso war der kleine, aber feine, neu erbaute Schulkomplex. Das kolumbianische Schulsystem beginnt mit der Vorschule, 4 Jahre Grundschule und anschließend 5 Jahre Gymnasium. Dies ist in der Regel die Pflicht. Bei Wunsch auf ein Studium ist der Besuch des Gymnasium für weitere 2 Jahren notwendig, und entspricht dann unserem Abitur. Natürlich ist dieser Bildungsweg meist den Kindern betuchterer Eltern vorbehalten. Einige Unis in Kolumbien zählen zu den besten ganz Lateinamerikas. Der Alphabetisierungsgrad liegt bei 90 %.

    Natürlich musste ich auch meine Neugier stillen und schauen , wo der Strom in dieser entlegenen Stätte herkommt.

    Beste Grüße von Mathias

  • Hallo zusammen,

    endlich war es soweit und unser Guide begab sich mit uns in Richtung "Wildnis" rund um die Tafelberge. Die Hälfte der gesamten Landesfläche von Kolumbien ist mit Regenwäldern bedeckt. Sie zählen weltweit zu den artenreichsten Biotopen und beherbergt über 40000 Pflanzenarten. Obwohl Kolumbien (357.400 km²) flächenmäßig weit kleiner als Brasilien (8.516.000 km²) ist, sind trotzdem fast ebenso viele Tierarten anzutreffen. Unter anderem sind hier 1700 Vogelarten anzutreffen. Leider hatten wir auf unserer Reise selten Gelegenheit Vögel zu beobachten bzw. zu hören. Dies war für uns schon etwas verwunderlich und machte uns schon etwas stutzig. Unser Guide lies keine Gelegenheit aus, uns zum kosten der verschiedensten Früchte zu animieren. Aber bevor ich nicht weiß, von welcher Frucht mir übel werden wird, habe ich es ganz gelassen von allen zu kosten. Für Diejenigen, welche sich noch nie im Regenwald begeben haben: Hier handelt es sich um den erschlossenen Pfad zu den Feldern der Dorfbewohner sowie der touristischen Erkundung seitens Touristen. Es war eine Vielzahl von Pilzen festzustellen und auf meine Frage hinsichtlich der Verwertung, gab es die Antwort, dass die Einheimischen (fast) alles essen, außer Pilze.

    Beste Grüße von Mathias

  • Von den Tafelbergen...…

    fließen ständig Rinnsale die Felswände herunter und sammelten sich in Senken zu kleinen Tümpeln. Hier schwammen u.a. Zwergcreni, Aequidens und Eierlegende Zahnkarpfen. Zwischendrin kreuzten kleine Garnelen den felsigen Untergrund. (siehe Videoclip ganz unten) Und natürlich war es auch für uns eine willkommene Erfrischung im 30°C kühlen Nass. Beste Grüße und ein schönes Wochenende von Mathias https://youtu.be/2g1VFOrZpfo

  • Und es geht weiter …..

    mit ein paar Impressionen von unserem Ausflug. Unterwegs stockte unser Guide unvermittelt, und wir sahen auch den Grund: Mitten auf dem Pfad lag eine junge Boa constrictor, welche wahrscheinlich auch so "erschrocken" wie wir war 8o. Nach geraumer Zeit lichtete sich die grüne Wand und wir kamen endlich zu unserem Treffpunkt, wo wir wieder per Boot in unser Lager gebracht wurden. Nach ein paar Stunden auf teilweise sehr unwegsamen Pfaden, in der herrschenden Hitze und Luftfeuchte war ich jedenfalls froh! Auf dem Foto mit dem Tafelberg kann man die Rinnsale erkennen.

    Beste Grüße und ein angenehmes WE von Mathias

  • Guten Morgen aus Greven, Mathias ! Einfach nur herrliche Bilder, großes Theater !!! Gerne weiter. Schönen Sonntag, Claus:)

    Ein mongolisches Sprichwort: Berge können sich nicht miteinander unterhalten, aber MENSCHEN ! ;)[bestand]1869[/bestand]

  • So, es wird Zeit.....

    für eine Fortsetzung und wir verlassen das Camp am Cerros de Mavicure in Richtung eines Nebenflusses des Inirida. Dazu müssen aber erst einmal die Stromschnellen überwunden werden, d.h. Alle aussteigen, Gepäck abladen sowie mit einem Ortskundigen an Bord die richtige Route finden. Im angefügten Videoclip kann man dazu einen kleinen Eindruck bekommen. Wir ließen die Tafelberge hinter uns und es ging es weiter auf besagten Nebenfluß, dem Cano San Joaquin. Es war gar nicht so einfach eine für unser Vorhaben geeignete Stelle zu finden. Es gibt Gebiete, welche vornehmlich "Kampfanglern" vorbehalten sind und dies auch unmissverständlich zum Ausdruck gebracht wird oder aquarianer-technisch völlig ungeeignet waren. Und so mussten wir einige Male umkehren und weiter suchen. Dies hatte aber den Vorteil, dass wir an den verschiedensten Uferregionen vorbei kamen. Letztendlich fanden wir das, was wir uns vorgestellt hatten und schlugen dort unser Lager für mehrere Tage auf. Dazu mehr im nächsten Bericht.

    https://www.youtube.com/watch?v=pdCKq2cl_ts

    Beste Grüße von Mathias

  • Hallo Mathias,

    im Video wird das imposante Ausmaß ja erst richtig deutlich. Und die Schilder am Ufer finde ich auch witzig, würde ich dort doch nie einen Weg vermuten.

    Ich bin begeistert! Bitte mehr!

    Liebe Grüße

    Swen