Eine Insel mit Land drum rum

  • Hi,

    hallo Claus, das waren 5 kg Fisch für 5 Personen. Zum Schluss haben wir und nur noch die besten Stücke reinstopfen können.
    Das Rezept habe ich nicht. Ich versuche es aber zu bekommen.

    ------------------------------

    Am nächsten Morgen sollte es weiter nach San Carlos del Apa gehen. Wir waren recht zeitig losgefahren ... aber nicht lange: wir mussten erst ein Stück in Richtung Concepción zurück und am Ortsausgang gab es einen Streik wegen irgendwelcher Gelder aus einem Naturkatastrophen-Fond. Wir haben aber nicht raus bekommen, um was für eine Naturkatastrophe es ging.

    Da es die einzige Straße war, mussten wir eine reichliche Stunde warten. Dann hat man zumindest für 30 Minuten den Verkehr passieren lassen.

    Nach reichlich 50 km ging es dann von der Straße ab und die nächsten Stunden über bessere Feldwege.

    Unterwegs hatten wir eine kleine Pause gemacht. Ein Flüsschen war auch in der Nähe.

    paraguay-06101.jpg
    Wohl ein Denkmal für das Kalkwerk

    paraguay-06102.jpg

    Die Feldwege gingen natürlich zwischen irgendwelchen Weiden durch

    paraguay-06103.jpg

    Keine Ahnung wie er heißt. Von der Fließrichtung her müsste er aber in den río Apa münden

    Der rio Apa ist der Grenzfluss zwischen Paraguay und Brasilien.

    paraguay-06104.jpg

    paraguay-06105.jpg

    paraguay-06106.jpg

    paraguay-06107.jpg

    paraguay-06108.jpg

    Cichlasoma dimerus

    paraguay-06109.jpg

    Rhamdia sp., juvenil

    paraguay-06110.jpg

    Fortsetzung folgt

  • Hi,

    gegen Mittag erreichten wir das Fort San Carlos del (río) Apa. Es war verschlossen.

    Wir fuhren dann weiter in den Ort San Carlos zum Mittagessen. Offensichtlich machte man dort Fleisch durch trocknen haltbar.

    Nach dem Mittagessen ging es weiter in Richtung Fähre über den río Apa.

    Die Straße war teilweise überschwemmt. Unser Fahrer watete duch das Wasser um zu sehen, ob wir mit dem Auto durch kommen.

    Unser Guide fuhr hinterher.

    Die Fähre über den río Apa führt über die Grenze zwischen Paraguay und Brasilien. Von Einheimischen soll sie täglich benutzt werden, insbesondere um in Brasilien auf Arbeit zu kommen.

    Das setzt natürlich voraus, dass sie benutzbar ist. An diesem Tag jedenfalls nicht.

    Die Fährstelle war total überschwemmt. Wir wollten zumindest nach Fischen sehen. Aber bei der Strömung war nichts zu machen.

    paraguay-06201.jpg

    Typisches Landschaftsbild in der Region

    paraguay-06202.jpg

    paraguay-06203.jpg

    Das müsste die Hauptstraße von San Carlos sein

    paraguay-06204.jpg

    ... und die andere Richtung

    paraguay-06206.jpg

    Fleisch beimTrocknen zur Haltbarmachung

    paraguay-06207.jpg

    paraguay-06208.jpg

    Die Fähre über den río Apa, auf der anderen Seite ist Brasilien

    paraguay-06209.jpg

    paraguay-06210.jpg

    Fortsetzung folgt

  • Hi,

    danke, gerne.

    -----------------------

    Inzwischen hatten wir erfahren, dass der "Hausmeister" vom Fort wieder zurück ist. So kamen wir dann doch noch zu einem kleinen Rundgang.

    Das Fort (Fuerte San Carlos del río Apa) wurde 1796 gegründet um die Ausdehnung Brasiliens durch die Bandeirantes Einhalt zu gebieten.

    So wie man erzählt waren damals die Portugiesen von der spanischen Krone in Südamerika nur geduldet. Stück für Stück haben sie sich dann mehr und mehr Land angeeignet - bis dann Brasilien rausgekommen ist.

    Das Fort sollte also ein Zeichen sein: bis zum río Apa und nicht weiter. Anfangs soll es nur aus Holzpfählen bestanden haben. Bereits 7 Jahre später baute man es auf einem anderen Hügel massiv. Ein großes Problem hatte das Fort aber immer: es fandens sich für das weit entfernte, verlassene gelegene Fort kaum Soldaten.

    Von der Nordmauer kann man weit nach Brasilien sehen.

    paraguay-06302.jpg

    Fuerte San Carlos del río Apa

    paraguay-06303.jpg

    Die Soldatenunterkunft - vor ca. 200 Jahren sicher nicht ganz so konfortabel

    paraguay-06304.jpg

    paraguay-06305.jpg

    paraguay-06306.jpg

    paraguay-063g2.jpg

    Blick nach Brasilien

    paraguay-06309.jpg

    Feldspecht (Colaptes campestris)

    Fortsetzung folgt

  • Hallo, Fischfreunde ! Wünsche euch eine gute Woche. Eine gute Tasse Kaffee und dann in Ruhe den Reisebericht von unserem ELKO !

    Abenteuer pur... Danke dafür ! Claus:)

    Ein mongolisches Sprichwort: Berge können sich nicht miteinander unterhalten, aber MENSCHEN ! ;)[bestand]1869[/bestand]

  • Hi,

    ... danke.

    -----------------

    Von San Carlos führte unser Weg zurück nach Concepción. Am río Tagatyja machten wir nochmal eine Pause. Leider fing es da schon etwas kräftiger an zu regnen. Ein paar Fische fanden wir trotzdem.

    Auf dem weiteren Weg passierten wir wieder den río Aquidaban. Wir trauten unseren Augen kaum. Auf dem Hinweg waren wir fast 2 Meter über dem Fluss und nun stand schon das Wasser reichlich einen Meter über dem Ufer. Die Rampe von der Brücke zum Ufer war nicht mehr befahrbar. Die Breite des Flusses hatte sich in den zwei Tagen etwa verdoppelt.

    Gegen Abend errichten wir Concepción. Zum Abendessen waren wir in einer Pizzaria. Auf dem Rückweg sahen wir an vielen Straßenecken schwer bewaffnete Polizisten. So wie man uns sagte, sollte am Abend noch eine Demonstration der Professoren der 6 Universitäten und dazu weiterer Hochschulen von Concepción stattfinden, Grund war, dass man den Universitäten und Hochschulen in großen Umfang Gelder gestrichen hat.

    paraguay-06401.jpg

    paraguay-06402.jpg

    Cowboy in Paraguay - wir sollten auf seinem Pferd reiten :)

    paraguay-06404.jpg

    Rotfußseriema (Cariama cristata)

    paraguay-06403.jpg

    paraguay-06405.jpg

    paraguay-06405a.jpg

    Braunohrsittich (Pyrrhura frontalis)

    paraguay-06406.jpg

    Kanincheneule (Athene cunicularia)

    paraguay-06407.jpg

    Irgendeine fleischfressende Pflanze

    paraguay-06408.jpg

    paraguay-06409.jpg

    paraguay-06410.jpg

    Rineloricaria sp.

    paraguay-06414.jpg

    Crenicichla sp., juvenil

    Fortsetzung

  • paraguay-06407.jpg

    Irgendeine fleischfressende Pflanze

    paraguay-06408.jpg

    Hi Elko,

    Das müsste eine Aristolachia sein. Im Deutschen auch Pfeifenblume oder Osterluzei genannt.

    Diese Pflanzen sind Kesselfallenblumen. Das bedeutet, dass Insekten "gefangen" werden und dann erst freigelassen werden, wenn sie mit Pollen bedeckt sind um andere Blüten zu bestäuben.

    Ansonsten wieder tolle Bilder.:thumbup:

    Grüße Bernd!

    "Es ist eine gefährliche Sache, aus deiner Haustür hinaus zu gehen. Du betrittst die Straße, und wenn du nicht auf deine Füße aufpasst, kann man nicht wissen wohin sie dich tragen."
    (J.R.R.Tolkien, Der Herr der Ringe)

    Benders Badewanne Benders Kellerregal

    Für neuen Bildschirm bitte genau hier (X) bohren.

  • Dankeschön, bin immer wieder total begeistert, grade auch von den Tieraufnahmen mit Titel, bei dem Braunohrsittich hatte ich den Mohrenkopfpapagei im Kopf, okay, Schwanz zu kurz und anderes Heimatland...

    Liebe Grüße aus dem Norden,

    Maggi

  • Hi,

    ... danke.

    Pflanzenmäßig habe ich auf der Tour nicht sehr viel tolles gesehen, außer diese. Dank Bernds Tipp müsste das dann Aristolochia elegans sein.

    Ich hatte noch ein paar ähnliche gefunden, aber die sollen hauptsächlich im Karibikraum und nicht in Paraguay vorkommen.

    In Südamerika muss man mit den Vogelnamen etwas vorsichtig sein. Da haben in den verschiedenen Ländern für den Normaltouri gleich aussehende Vögel (bei manchen wird in den Bestimmungsbüchern als Unterscheidungskriterium auch nur die Größe angegeben, da möchte man den Vogel dann auch noch dem Alter fragen) unterschiedliche Namen.

    Ich hab daher mal nachgeschlagen: der Mohrenkopfpapagei kommt aus Afrika - wohl weit genug weg.

    Viele Grüße

    Elko

  • Hi,

    am nächsten Morgen machten wir eine kleine Stadtrundfahrt durch Concepción. Die Stadt wurde 1787 gegründet, um das Vordringen der brasilianischen Bandeirantes zu verhindern und die Indianer in dieser Region zu befrieden. Bedeutung erlangte die Stadt aber erst mit der Zuwanderung von Italienern um 1925. 1947 brach in der Stadt der paraguayische Bürgerkrieg aus.

    Heute hat die Stadt ca. 85T Einwohner. Von Bedeutung soll der Hafen sein, da dort Frachtschiffe auf dem Weg nach Mato Grosso fest machen sollen. Als wir dort waren schien er verschlafen und verlassen.

    Von der Demonstration am Vorabend hatten wir nichts mehr mitbekommen. Während der Stadtrundfahrt sahen wir in Nebenstraßen Barikaden aus Autoreifen ... war also wohl doch nicht ganz so friedlich.

    paraguay-07101.jpg

    Concepción - Hafen

    paraguay-07102.jpg

    paraguay-07103.jpg

    Concepción - Denkmal für die Soldaten des Chaco-Krieges

    paraguay-07104.jpg

    Plaza de La Libertad

    paraguay-07105.jpg

    Rathaus

    paraguay-07106.jpg

    Barrikade aus Autoreifen

    paraguay-07107.jpg

    paraguay-07108.jpg

    Catedral De Concepción

    Fortsetzung folgt

  • Hi,

    ... Fläche hat man wohl ausreichend in Paraguay. An Hochhäuser kann ich mich nur in der Hauptstadt Asunción und der Grenzstadt zu Brasilien Ciudad del Este erinnern. Alle anderen waren doch sehr flach gehalten.

    Aber erstmal noch ein paar Bilder von Concepción:

    paraguay-07109.jpg

    paraguay-07110.jpg


    paraguay-07111.jpg

    Sitz der Regierung des Departamento Concepción

    paraguay-07112.jpg

    Instituto Salesiano San José

    paraguay-07113.jpg

    paraguay-07114.jpg

    Estatua Maria Auxiliadora (Maria Himmelfahrt)

    paraguay-07115.jpg

    paraguay-07116.jpg

    Fortsetzung folgt

  • Hi,

    und weiter ... nach Brasilien.

    Die erste Routenplanung sah es nicht vor, aber da wir im Sommer 2011 die Wasserfälle von Iguaçu auf der brasilianischen Seite nur im strömenden Regen gesehen hatten, hatte ich mich von meiner Frau breit schlagen lassen. Auf der Landkarte sah es zumindest nicht aufwändiger aus als die Strecke von Asunción nach Filadelfia. Letztlich wurde es dann doch irgendwie eine nicht enden wollende Tagestour.

    Bei unserer Ankunft hatten unsere Guides und ich besprochen, was uns besonderes interessieren würde. Ein Thema war natürlich Aquaristik und er meinte er kennt einen aus Deutschland stammenden Aquarianer in Paraguay, den wir unterwegs besuchen könnten ... ich kenne ihn aus einem deutschen Inet-Forum .... also warum nicht. Unser Guide lies einen Termin via Agentur organisieren.

    Auf dem Weg zu dem passierten wir den südlichen Wendekreis. An der Stelle hat man eine kleine Säule errichtet, die ein wenig an das Äquatordenkmal in Ecuador erinnert.

    ... als wir bei dem Aquarianer ankamen war er nicht da und seine Frau sagte, er sei gerade nach Concepción gefahren. Am Telefon sagte er mir, dass er Mittag zurück sei. Solange konnten wir nicht warten. Es war schade ihn nicht zu treffen - aber auch schade um die vertane Zeit.

    In der Nähe von Yby Yaú hielten wir auf einem Hügel. In der Ferne sahen wir eine Landschaft, die mich sehr an die Gran Sabana von Venezuela erinnerte: Tafelberge. Diese gehören zum Parque Nacional Cerro Corá. Die könnten vielleicht ein anderes Mal ein Ziel sein.

    Am späten Vormittag passierten wir die Colonia Mantitoba. Dieses ist das dritte Mennoniten-Gebiet. Hier leben die Mennoniten, die über Mexiko nach Paraguay gekommen sind. Es ist das kleinste und auffälligste Mennonitengebiet: schon die Kinder fahren mit Golf-Cars rum, die Kleidung der Menschen hat uns an den Film "Unsere kleine Farm" erinnert. Im Gegensatz zu den anderen Mennoniten sollen sich die mexikanischen extrem abkappseln.
    Dieses Gebiet soll auch das gefährlichste in Paraguay sein. Angeblich soll das mexikanische Drogenkartell seine Finger im Spiel haben. So soll es auch immer wieder zu Überfällen kommen. Andererseits sagt man, dass das der paraguayischen Regierung ganz recht zu sein scheint: kurz vor Wahlen kommt das Militär, das alles befriedet ... bis nach den Wahlen. Es liegt die Vermutung nah, dass die Überfälle dazu dienen, die Leute von dort zu vertreiben, da langsam auch das "gute Land" in Paraguay knapp wird und sich das Gebiet sicherlich gut vermarkten lässt.

    Nach dem Mittagessen wurde die Fahrt immer länger. Wir passierten unterwegs noch ein Jesuiten-Gebiet, kamen an den größten Fabriken Paraguays für Mehl und Milch vorbei und quälten uns über die Baustelle der ersten Autobahn in Paraguay (Asunción - Ciudad del Este).

    Das Überqueren der Grenze war vollkommen problemlos. Da wir nur zwei Nächte in Iguaçu bleiben wollten, brauchten wir noch nicht mal ein Migrationspapier ausfüllen.

    Gegen Abend erreichten wir unser Hotel. Zufälliger Weise war es das gleiche wie 2011. In der Zwischenzeit hat es sich aber deutlich verändert - "statt Klasse nun Masse".

    paraguay-07201.jpg

    Am südlichen Wendekreis bei Belén

    paraguay-07202.jpg

    paraguay-07203.jpg

    paraguay-07204.jpg

    Kanincheneulen (Athene cunicularia)

    paraguay-07205.jpg

    paraguay-07206.jpg

    Cerro Corá

    paraguay-07207.jpg

    paraguay-07301.jpg

    Colonia Manitoba

    paraguay-07302.jpg

    paraguay-07303.jpg

    paraguay-07304.jpg

    paraguay-07306.jpg

    Colonia Manitoba

    paraguay-07403.jpg

    Im Gebiet des Jesuiten

    paraguay-07401.jpg

    Die größte Mühle des Landes

    paraguay-07402.jpg

    Die größte Milchfabrik des Landes

    Fortsetzung folgt

  • Hi,

    also nun eine kleine Stippvisite nach Foz do Iguaçu in Brasilien. Die Wasserfälle des rio Iguaçu/río Iguazú sind wohl die bekanntesten in Südamerika. Die Gesamtbreit beträgt fast drei Kilometer. Die meisten sind um die 64 Meter hoch, der höchste 82 Meter. In Abhängigkeit der Wassermenge, die der Fluss mit sich führt sind es zwischen 250 und 280 einzelne Fälle: je weniger Wasser, desto mehr einzelne Wasserfälle.

    Ab Nationalpark-Eingang fährt eine Buslinie. An den Haltestellen im Nationalpark warten dann schon die Nasenbären (Nasua) auf ein Leckerbissen. Die Nasenbären haben dort überhaupt keine Scheu.

    Im Laufe des Tages kommen immer mehr Besucher in den Nationalpark: früh aufstehen lohnt sich also.

    Ein paar Bilder:

    paraguay-08101.jpg

    Schwarzschwanz-Tityra (Tityra cayana), Weibchen

    paraguay-08102.jpg

    paraguay-08103.jpg

    paraguay-08104.jpg

    paraguay-08105.jpg

    Nasenbär (Nasua)

    paraguay-08106.jpg

    paraguay-08107.jpg

    paraguay-08108.jpg

    Blick auf ein Hotel in Argentinien

    paraguay-08109.jpg

    paraguay-08110.jpg

    paraguay-08111.jpg

    paraguay-08112.jpg

    Fortsetzung folgt

  • Fast außer der Reihe:

    Gestern war in der argentinischen Presse zu lesen, dass das letzte Wasserkraftwerkes am unteren rio Iguaçu im Januar den Probebetrieb aufgenommen hat, um ab März diesen Jahres Strom zu erzeugen.

    Der Staudamm ist 30 km vom

    paraguay-08126.jpg

    Garganta del Diablo (Teufelsrachen)

    und somit ca. 500 Meter vor dem Nationalpark gebaut worden. =O

    (Una represa brasilera a metros de las Cataratas)

  • Da scheint an den Fällen ja touristisch ordentlich was los zu sein.

    Der Staudamm ist 30 km vom

    Garganta del Diablo (Teufelsrachen)


    und somit ca. 500 Meter vor dem Nationalpark gebaut worden. =O

    Und hierbei habe ich auch immer zwiespältige Gefühle, wenn ich zum Einen an die Naturzerstörung denke und zum Anderen an die Menschen, deren Leben sich dadurch verbessert.