Fragen zur Leistung von Lufthebern

  • Hallo,
    nachdem es mir, nach 2 Jahren, endlich gelungen ist , einen erfahrenen "Nachpfleger" für meine Malawis zu finden, geht es nun mit der Planung für die Beckenumgestaltung los.
    In welche Richtung es gehen soll, hab ich hier Hallo aus dem Saarland ja schon mal angesprochen.

    Neben dem eigentlichen Beckenumbau sollen auch Filter u. Beleuchtung optimiert/sparsamer ausgelegt werden. Im Besonderen beim Filter (Mehrkammerfilter im Becken) stört mich der immer noch recht hohe Stromverbrauch meiner Umwälzpumpe Tunze e-Jet 3005, 3150 l/h. Lt. Herstellerangabe soll die Pumpe 22W verbrauchen, tatsächlich sind es fast 40W!! Dabei braucht die Pumpe keinerlei Höhenunterschiede zu überbrücken. Wie solche Werksangaben entstehen, ist mir irgendwie ein Rätsel 8|
    Jetzt gäbe es einmal die Möglichkeit eine regelbare Nanostream 6045, 1500-4500 l/h, mit 5-7W Verbrauch lt. Herstellerangabe zu verbauen. Wenn die dann tatsächliche 15W verbraucht, wären das immerhin mehr als die Hälfte weniger als jetzt.

    Eine andere Möglichkeit wären die sogenannten Luftheber. Im Netz gibts die tollsten Videos dazu. Was mir da fehlt sind technische Daten, z.B:
    Kann ich mit einem od. mehreren Lufthebern 3000 l/h umwälzen? Wie kann man die Leistung errechnen?
    Welche Rohrquerschnitte braucht man dafür? Welche Luft-/Literleistung wird dafür benötigt? Welche "Geräuschkulisse" erwartet mich da?
    Macht das bei einem Becken 290x90x70 überhaupt Sinn?

    Wäre toll wenn hierzu viele Antworten kämen! Fragen sind natürlich auch willkommen ;)

    Gruß Ralf
    :-)/~

    Das Wort "EHering" bezeichnet keinen Fisch mit E-Motor ^^

  • Hallo Ralf,

    ja die Tunze e-jet 3005 habe ich auch schon mal an mein Energiekostenmeßgerät angeschlossen, aber mein Verbrauch lag nur bei 38 Watt, also ne ganze Ecke sparsamer als deine !;-) Zum Teil soll das an der sogenannten Blindleistung liegen, die messen aber die 0815 Meßgeräte meist nicht und so bleibt man im Dunklem über den tatsächlichen Verbrauch, komischerweise gibt es auch Pumpenhersteller wo die angezeigte Leistung genau stimmt............????

    aber zu deiner Frage, gehen tut das ganze auch mit Lufthebern, je nach Umwälzleistung wird aber auch viel Luft gebraucht, sodass irgendwann die Strömungspumpen energetisch vorne liegen. Auch sind die Pumpen immer effizienter geworden, wobei bei Luftpumpen kaum noch Verbesserungen erzielt werden (-hier ist der Vorteil das große Anlagen mit einer großen Luftpumpe betrieben werden können, was sparsamer ist als jedes Becken mit einer an sich sparsamen kleinen Strömungspumpe). Allerdings sei auch nicht verschwiegen dass es auch hier enorme Unterschiede gibt, hänge mal eine Schego M2K2 an dein Meßgerät und eine AP 400 von Tetra da werden Dir die Ohren schlackern.

    Bei 3000 Liter wirst Du schon ein 50ziger Steigrohr (oder mehrere kleinere) und über 1000 Liter Luft brauchen also ca. 10- 15 Watt, die Verbrauchswerte hat auch jede Strömungspumpe in der Leistungsklasse. Die sind dann auch leiser als die leisen Luftheber techischer Bauart (alle anderen sind m. E. nicht Wohnzimmeruntauglich !), bei denen hört man ein leises Plätzschern, ähnlich leichtem Nieselregen- wers mag , auch wird die Raumluft wesentlich mehr befeuchtet, da die reingepumpte Luft das Becken auch wieder verlässt, aber die Sauerstoffanreicherung ist natürlich unübertroffen.

    Hier vllt. noch ein paar Anregungen http://shop.luftheber.com/Luftheber/Tsch…-U-2200l-h.html oder http://www.hmfshop.de/Luftheber-Zube…-ProfiLine.html oder auch "Aquaristik im Detail " bemühe einfach mal die Suchmaschine.


    ( es gibt jetzt schon Förderpumpen mit 3000 L/ h bei einer Förderhöhe von 2 m mit 10 Watt (gemessen hatte mal jemand 13 Watt) Verbrauch ob die Wohnzimmertauglich sind und was die taugen weis ich allerdings nicht)

    Grüße Sven

  • Hallo Ralf,

    also man kann auch bei großen Aquarien den Filter nur mit Lufthebern antreiben. Ich habe mein AQ (320x100x80 cm) auch eine Zeit lang mit 8 tschechischen Lufthebern und einer Koiflow 20 (1200l/h Luft, 15W) betrieben. Irgendwo habe ich mal gelesen, daß man bei tschechischen Lufthebern, die 25 mm Durchmesser haben ungefähr die 3-4fache Wassermenge in Bezug auf die Lufmenge bewegen kann. In meinem Beispiel also ca. 3600-4800 l Wasserumwälzung. Ich hatte die beiden Filter so ausgelegt, daß je 4 Patronen á 80x10x10 cm mit je einem Luftheber dort drin waren. Da die beiden Filter an gegenübeliegenden Seiten vom AQ sind, reichte auch die erzeugte Strömung für eine effiziente Filterung völlig aus. Wenn das bei Dir anders gelöst ist, wirst Du wahrscheinlich eine zusätzliche Strömungspumpe brauchen.

    Das besagte AQ ist zwar mein Wohnzimmer-AQ, aber es ist in die Wand eingebaut und die ganze Technik ist im Nebenraum untergebracht. Dadurch war eigentlich nicht viel von der Membranpumpe zu hören. Im Nebenraum sah das schon anders aus. Die Membranpumpe ist aber mit Abstand das Lauteste am ganzen System gewesen.

    Was auch noch zu beachten ist: die Eintrittsöffnungen für die Luft in den Luftheber müssen regelmäßig gereinigt werden, da sonst die Leistung stark nachlässt.

    Ansonsten für mich ein sehr empfehlenswertes System. Trotzdem würde ich bei einer Neuplanung die Filter so auslegen, daß sie mit einer passenden Nanostream o.ä. betrieben werden können.

    VG
    Andreas

  • Hallo,

    ich bin ein großer Freund von selbstgebauten Lufthebern. Inzwischen gibt es genügend Stellen, wo man sehr gute Tipps bekommt. Für die Filterung sind die Dinger wirklich klasse, egal ob HMF oder mit Patrone (das kommt ja auch auf den Besatz an). Allerdings habe ich auch die Tunze nanostream im Einsatz. Ich finde, die ausgereifteste Technik überhaupt. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich in den letzten 4-5 Jahren irgendetwas an den Pumpen machen musste. Die Strömung ist sehr gut und kraftvoll. Die Einstellmöglichkeiten extrem genial. Keine Sauger, die nach 2 Monaten schon knüppelhart sind, sondern eine Magnethalterung. Stromverbrauch habe ich nicht gemessen, aber da glaube ich dem Hersteller. Mein Tipp: Lieber ein paar von diesen Pumpen, als eine Große. OH, der preis ist ordentlich, aber die machen wirklich Spass.

    Bei den Lufthebern lohnt sich der Selbstbau, dann kann man durch eine präzise Bohrung und einen guten Aufbau, die Standzeit erhöhen und die Dauer einer Wartung extrem verkürzen. Das Problem ist ja, dass sich an den Öffnungen für die Luftversorgung des Steigrohres Kalkablagerungen bilden. Ich hab Modelle, die laufen über 8 Monate ohne Stress und nur mit minimal verminderter Leistung. Und wenn doch mal was ist - Steigrohr austauschen - dauert 2 Minuten. Ein Ersatz-Steigrohr kostet nur wenige Cent.

  • Moin die Herrn,
    erstmal ein großes Danke für eure ausführlichen Antworten.

    Meine Filterkammer (Foto aus 2010, wurde kurz nach Einbau des Heizwendels gemacht) sieht in etwa so aus:

    In etwa deshalb, weil ich die Kammer mit der schrägen Scheibe nochmal unterteilt hab. In der letzten Kammer sitzt dann meine Tunze. Die bläst mit einem etwa 30 cm langen Schlauch ins Becken.
    Die Tunze wollte ich einfach durch einen od. mehrere Luftheber ersetzen, der Rest soll so bleiben. Die Membranpumpe dafür müsste eine Etage tiefer, in den Keller, da wo auch die Rohre für den Heizwendel herkommen.

    Nachdem ich mir im Netz diverse Videos (tschechischer Luftheber etc.) angesehen u. nun auch eure Antworten gelesen hab, werde ich wohl doch bei meiner Tunze bleiben, bzw. diese gegen eine 6045 nanostream ersetzen.
    Grund: Ich habe nur eine Filterkammer. Da habe ich Bedenken, dass die Strömung der Luftheber ausreicht, das komplette Becken u. wieder zurück zur Kammer zu durchströmen...sind immerhin fast 5,5 m.
    Wenn ich da zur Unterstützung Strömungspumpen einsetzen muss...was hab ich dann gespart ?

    Nee, ich werd das dann doch lieber mit der 6045 machen. Damit die jedoch frei aus der Filterkammer blasen kann, werde ich die schräge Glasscheiibe gegen eine Plexiglasscheibe mit entsprechender Bohrung ersetzen.
    Leistungsmäßig reicht die dicke aus, bringt ja nochmal fast 1400 l/h mehr. Mit der e-Jet kann ich das Becken dann ja ab u. an mal, für ein paar Minuten, in Gegenrichtung "durchblasen" ;)

    Gruß Ralf
    :-)/~

    Das Wort "EHering" bezeichnet keinen Fisch mit E-Motor ^^

  • Hallo Ralf,

    ja die Tunze e-jet 3005 habe ich auch schon mal an mein Energiekostenmeßgerät angeschlossen, aber mein Verbrauch lag nur bei 38 Watt, also ne ganze Ecke sparsamer als deine !;-) Zum Teil soll das an der sogenannten Blindleistung liegen, die messen aber die 0815 Meßgeräte meist nicht und so bleibt man im Dunklem über den tatsächlichen Verbrauch, komischerweise gibt es auch Pumpenhersteller wo die angezeigte Leistung genau stimmt............????


    Hallo Sven.

    Du kannst aber auch mit einem 10-Euro Multimeter den Strom messen, oder mit einem Zangen-amperemeter, dann muss die Leitung nicht auftrennen. Dann U mal I rechnen, U ist bekannt in der Regel 230 Volt, den I hast ja gemessen und schon hast die komplette Scheinleistung (Blindleistung und Wirkleistung).
    So könntest dann auch die Blindleistung (geometrisch) rausrechnen und als Fleissaufgabe noch den Kosinus Phi und einen Kompensationskondensator berechnen um Deine Blindleistung zu kompensieren, lohnt sich aber bei so einem Pümpchen nicht. Ich hatte das vor Jahre bei meinen HQI-Brennern kompensiert, die Spulen da drin hatten schon richtig Blindleistung generiert. :)

    Gruß, Martin.